Ein Pirat zum Verlieben
dass ich schon jemals einer Frau wie ihr begegnet bin.«
Blackwell wandte sich zum Niedergang, und Ram folgte ihm. »Und ich bezweifle, dass du je wieder einer Frau wie ihr begegnen wirst, O’Keefe«, hörte Dane sich sagen.
15
»Sie ist da, Sir.«
Der blonde Mann verspannte sich innerlich, obwohl es ihm nicht anzumerken war, so lässig räkelte er seine Gestalt in dem zierlichen Sessel und warf ein Bein über die Lehne.
»Schick sie herein!«, befahl er mit einer trägen Handbewegung, als wäre es ihm nicht wirklich wichtig. Er hielt das Kristallglas an seine Lippen und trank einen Schluck, während er zur offenen Verandatür hinausschaute, wo sich die dünnen Vorhänge sanft in der leichten Brise bauschten.
Einen Moment später stand der livrierte Diener wieder mit gesenktem Blick in der Tür.
»Mistress Cabrea, Sir.«
Der Mann im Sessel betrachtete noch einen Moment die Aussicht auf den Ozean, bevor er seinen Blick der Frau zuwandte.
»Gelb steht dir nicht, Lizzie. Du siehst aus, als wärst du von oben bis unten in einer besonders unschönen Schattierung bemalt worden.«
Sie errötete bei seinen beleidigenden Worten. »Ein Gentleman steht gewöhnlich auf, wenn eine Dame das Zimmer betritt, Phillip.«
»Wenn eine Dame das tut, könnte ich diesen absurden Gedanken möglicherweise in Erwägung ziehen.«
Einer seiner Mundwinkel hob sich, und Elizabeth verbiss sich die scharfe Erwiderung, die ihr auf den Lippen lag. Sie beschäftigte sich angelegentlich damit, methodisch ihre Handschuhe auszuziehen, einen Finger nach dem anderen, und nahm dann den kleinen, mit Federn geschmückten Hut von ihrem Kopf. Achtlos warf sie die staubigen Sachen auf den polierten Tisch und ging mit schwingendem Reifrock zur Anrichte. Seit sich ihre Informationen bestätigt hatten, lebte sie nur noch für den Moment, in dem sie die Neuigkeit weitergeben konnte. Mit einem verstohlenen kleinen Lächeln füllte sie ein zierliches Glas mit süßem Orangenlikör.
Seine Stimme, in der ein warnender Unterton mitschwang, zerschnitt die Stille. Sie fuhr zusammen und verschüttete einen winzigen Tropfen auf die Tischplatte. Mit einem Finger wischte sie den Fleck weg und leckte den Likör von ihrer Fingerspitze, als sie sich zu ihm umdrehte.
»Muss ich dir die Information gewaltsam entreißen, mein Liebchen?« Sein Ton deutete an, dass ihm diese Aufgabe Spaß machen würde. Ein Ausdruck von Furcht huschte über ihre makellosen Züge, und ihre Finger schlossen sich krampfhaft um das Glas. Sie schluckte. Phillip Rothmere war ein Mann, den man lieber nicht reizen sollte, rief sie sich in Erinnerung.
»Also wirklich, Phillip«, sagte sie, während sie das Kinn hob und nervös an einer verirrten blonden Locke zupfte. Sie strich ihr Kleid glatt, zog an einem Ärmel und richtete dann ihren Blick auf die tropische Vegetation hinter der Terrasse, unsicher, wie er auf die Nachricht reagieren würde.
Aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie er sich aus dem Sessel erhob und auf sie zukam. Dann war er ganz nah und stieß einen langen, dünnen Finger unter ihr Kinn, um sie zu zwingen, in diese nordischen blauen Augen zu sehen.
»Die Chatam. Was ist aus ihr und ihrem Kapitän geworden?«
Elizabeth fragte sich kurz, warum sie sich mit einem Mann eingelassen hatte, der eine schutzlose Frau in den gefährlichsten Teil dieser Insel schickte, um seine Befehle auszuführen. Das Geld war der Grund, gestand sie sich schließlich ein und hob das Glas an ihre Lippen.
»Sie ist zerstört worden.« Er verspannte sich. »Bis auf einen Mann sind alle tot, und deine geliebte Brigg ist nur noch ein Haufen verkohlter Holzstücke, die auf dem Meer treiben«, schloss sie mit einer gewissen Genugtuung.
Seine Nasenflügel bebten, und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, während sich seine reich beringten Finger um das zarte Glas krampften. Es zerbrach und bespritzte sie beide mit blutrotem Wein. Elizabeth wagte nicht, etwas dazu zu sagen.
»Wie?«, brachte er heraus. Er hatte sich nicht gerührt.
Eine geschwungene helle Augenbraue wurde hochgezogen. »Das fragst du noch?«
Er packte sie an den Haaren. »Erzähl’s mir!«, sagte er leise und riss ihren Kopf zurück. Sein Atem, der nach Alkohol roch, strich heiß über ihre Wange, und Elizabeth, die Angst hatte, er könnte sie schlagen, verlor die Nerven.
»Es war Blackwell …« Weiter kam sie nicht. Er stieß sie zu Boden und marschierte zur Bar. Dort goss er Wein in ein frisches Glas, stürzte die
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