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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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Kücheninsel aßen. Libby hatte das DVD-Cover an ihr Glas mit Diätpepsi gelehnt und himmelte es an.
    Â»Mikey ist so geil«, sagte sie mit einem sinnlichen Stöhnen, das Samantha verblüffte, aber der muskulöse Junge hieß Jake. Samantha war froh, dass sie nicht denselben Jungen mochten.
    Lexie quasselte laut und selbstbewusst über die Schule, ein Maschinengewehrfeuer an Informationen über Mädchen, die Samantha nicht kannte und mit deren Launen und Fehden und Versöhnungen sie nicht Schritt halten konnte.
    Â»Also gut, ihr zwei, ich muss mich umziehen. Räumt bitte auf, wenn ihr fertig seid, ja?«
    Sie drehte die Temperatur unter dem Schmortopf herunter und eilte nach oben. Miles knöpfte sich im Schlafzimmer das Hemd zu und betrachtete sich dabei im Spiegel. Das ganze Zimmer roch nach Seife und Aftershave.
    Â»Alles im grünen Bereich, Schatz?«
    Â»Ja, danke. Bin ja so froh, dass du Zeit hattest zu duschen«, fauchte Samantha, zog ihren liebsten langen Rock und das Oberteil heraus und knallte die Schranktür zu.
    Â»Du könntest jetzt noch duschen.«
    Â»Sie werden in zehn Minuten hier sein, da bleibt mir keine Zeit, meine Haare zu trocknen und mich zu schminken.« Sie trat die Schuhe weg, einer flog mit einem lauten Knall gegen den Heizkörper. »Wenn du dich genug herausgeputzt hast, könntest du dann bitte nach unten gehen und dich um die Getränke kümmern?«
    Nachdem Miles das Zimmer verlassen hatte, fuhr sie sich mit der Bürste durch das dicke Haar und versuchte ihr Make-up aufzufrischen. Sie sah schrecklich aus. Erst als sie sich umgezogen hatte, merkte sie, dass sie den falschen BH für das eng anliegende Oberteil trug. Nach hektischem Suchen fiel ihr ein, dass der richtige im Allzweckraum zum Trocknen hing. Sie lief in den Flur, doch da klingelte es an der Haustür. Fluchend huschte sie zurück ins Schlafzimmer. Aus Libbys Zimmer plärrte die Musik der Boygroup.
    Gavin und Kay waren Punkt acht eingetroffen, weil Gavin sich davor fürchtete, was Samantha sagen würde, wenn sie zu spät kamen. Womöglich würde sie andeuten, sie hätten wohl die Zeit vergessen, weil sie noch eine schnelle Nummer schieben wollten oder weil sie sich gestritten hatten. Anscheinend hielt sie es für einen der Vorzüge der Ehe, Kommentare über das Liebesleben Alleinstehender abgeben zu dürfen. Sie glaubte auch, dass ihre derbe, ungehemmte Art des Redens, vor allem in betrunkenem Zustand, als bissiger Humor durchging.
    Â»Hallo«, sagte Miles. Er trat einen Schritt zurück, um Gavin und Kay einzulassen. »Kommt rein, kommt rein. Willkommen in der Casa Mollison.«
    Er küsste Kay auf beide Wangen und nahm ihr die Pralinenschachtel ab, die sie in der Hand hielt.
    Â»Für uns? Vielen Dank. Schön, dich endlich kennenzulernen. Gav hat dich viel zu lange versteckt gehalten.«
    Beim Händeschütteln nahm er Gavin den Wein ab und klopfte ihm dann auf den Rücken, was Gavin nicht leiden konnte.
    Â»Kommt mit durch, Sam wird gleich runterkommen. Was wollt ihr trinken?«
    Kay hätte Miles normalerweise plump-vertraulich gefunden, doch sie hatte sich vorgenommen, nicht vorschnell zu urteilen. Paare mussten sich auf die Kreise anderer Paare einlassen und versuchen, gut mit ihnen auszukommen. Dieser Abend stand für einen bedeutenden Fortschritt in ihren Bemühungen, in die Schichten von Gavins Leben vorzudringen, zu denen er ihr bisher keinen Zugang gewährt hatte, und sie wollte ihm zeigen, dass sie sich in dem schicken großen Haus der Mollisons zu Hause fühlte und es keinen Grund gab, sie noch länger auszuschließen. Daher lächelte sie Miles an, bat um Rotwein und bewunderte das geräumige Zimmer mit den abgeschliffenen Bodendielen, dem dick gepolsterten Sofa und den gerahmten Drucken.
    Â»Wir sind hier seit, äh, an die vierzehn Jahre«, sagte Miles, eifrig mit dem Korkenzieher beschäftigt. »Du wohnst in der Hope Street, nicht wahr? Hübsche Häuschen, so richtig was für Heimwerker.«
    Samantha kam herein und lächelte ohne jede Herzlichkeit. Kay, die sie bisher nur im Mantel gesehen hatte, bemerkte, wie eng ihr orangefarbenes Oberteil saß, unter dem jedes Detail des Spitzen-BHs deutlich zu sehen war. Ihr Gesicht war dunkler als ihr ledriges Dekolleté, ihre Augen waren dick und unvorteilhaft geschminkt, und ihre klimpernden goldenen Ohrringe und die hochhackigen

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