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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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stehen, um zu lauschen.
    Â»â€¦Â meine Kandidatur zurückziehen«, sagte Simon gerade. »Ja. Meine persönlichen Umstände haben sich geändert. Ja. Ja. Stimmt. Okay. Danke.«
    Simon legte den Hörer auf.
    Â»So, das wär’s dann«, sagte sein Vater. »Ich bin da raus, wenn die so mit Dreck um sich schmeißen.«
    Andrew hörte, wie seine Mutter Simon mit gedämpfter Stimme beipflichtete, und bevor er Zeit hatte, sich in Bewegung zu setzen, war Simon im Flur unten aufgetaucht, hatte tief durchgeatmet und die erste Silbe von Andrews Namen gebrüllt, bis ihm klar wurde, dass sein Sohn direkt vor ihm stand.
    Â»Was machst du hier?«
    Simons Gesicht lag halb im Schatten, beleuchtet nur vom Licht aus dem Wohnzimmer.
    Â»Ich wollte was trinken«, log Andrew. Sein Vater mochte nicht, wenn die Jungen sich selbst etwas zu essen holten.
    Â»Du fängst jetzt am Wochenende bei Mollison an, ja?«
    Â»Yo.«
    Â»Gut, hör mal zu. Ich will alles wissen, was du über diesen Arsch in Erfahrung bringen kannst, hast du mich verstanden? Den ganzen Dreck, den du kriegen kannst. Und über seinen Sohn, wenn du etwas hörst.«
    Â»Geht klar«, sagte Andrew.
    Â»Und das werd ich auf die beschissene Website stellen«, sagte Simon und ging wieder ins Wohnzimmer. »Barry Fairbrothers scheiß Geist.«
    Während er eine Auswahl von Essbarem zusammensuchte, das niemand vermissen würde, hier eine dünne Scheibe, dort eine kleine Handvoll, ertönte ein frohlockendes Läuten in Andrews Kopf. Ich hab dich ausgebremst, du Schwein. Ich hab dich ausgebremst .
    Er hatte genau das erreicht, was er beabsichtigt hatte. Und Simon hatte keine Ahnung, wer seine Ambitionen zu Staub gemacht hatte. Der blöde Arsch verlangte sogar Andrews Hilfe, um sich zu rächen. Eine komplette Kehrtwendung, denn als Andrew seinen Eltern mitgeteilt hatte, dass er einen Job im Feinkostladen angenommen habe, war Simon wütend geworden.
    Â»Du blöder kleiner Idiot. Und was ist mit deiner scheiß Allergie?«
    Â»Ich dachte, ich versuch einfach, keine einzige Nuss zu essen«, sagte Andrew.
    Â»Komm mir nicht dumm, Pickelfresse. Was ist, wenn du aus Versehen eine isst, so wie in St. Thomas? Meinst du, wir wollen so einen Scheiß noch mal durchmachen?«
    Ruth war Andrew jedoch beigesprungen und hatte Simon gesagt, Andrew sei schließlich alt genug, um aufzupassen, und würde sich hüten. Als Simon aus dem Raum gegangen war, hatte sie versucht, Andrew davon zu überzeugen, dass Simon lediglich besorgt um ihn sei.
    Â»Seine einzige Sorge, wenn er mich ins Krankenhaus bringen muss, ist, dass er das verdammte Spiel des Tages verpassen würde.«
    Andrew ging wieder in sein Zimmer, setzte sich, schaufelte mit der einen Hand Essen in den Mund und schrieb mit der anderen eine SMS an Fats.
    Er dachte, nun sei Schluss, fertig, aus. Bis dahin hatte Andrew auch noch nie erlebt, wie aus einer winzigen Blase gärender Hefe eine unaufhaltsame chemische Reaktion wurde.
    VIII
    Der Umzug nach Pagford war das Schlimmste, was Gaia Bawden je passiert war. Bis auf die gelegentlichen Besuche bei ihrem Vater in Reading kannte sie nur London. Als Kay ihr mitteilte, dass sie in einen kleinen Ort im West Country ziehen wolle, hatte Gaia es zunächst nicht glauben können, und es hatte Wochen gedauert, bis sie die Bedrohung ernst nahm. Sie hatte es für eine von Kays verrückten Ideen gehalten, wie die beiden Hühner, die sie für ihren winzigen Garten in Hackney gekauft hatte (eine Woche danach von einem Fuchs gefressen), oder der Entschluss, Marmelade einzukochen, wobei sie die Hälfte ihrer Kochtöpfe unbrauchbar gemacht und sich eine bleibende Narbe an der Hand zugezogen hatte.
    Von ihren Freunden getrennt, die sie seit der Grundschule kannte, dem Haus, in dem sie seit ihrem achten Lebensjahr wohnte, von Wochenenden, die sich zunehmend um jede Art von Spaß in der Stadt drehten, sah sich Gaia trotz ihrer Bitten, Drohungen und Proteste in ein Leben geworfen, das sie sich in ihren schlimmsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Straßen mit Kopfsteinpflaster und kein einziger Laden, der nach sechs Uhr auf hatte, ein Gemeindeleben, das sich um die Kirche zu drehen schien, ein Ort, in dem man oft nur Vogelgezwitscher und sonst nichts hörte. Gaia kam sich vor, als wäre sie durch ein Tor in ein vergessenes Land gefallen.
    Solange Gaia auf der Welt war,

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