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Ein plötzlicher Todesfall

Ein plötzlicher Todesfall

Titel: Ein plötzlicher Todesfall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne K. Rowling
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nach einer langen, verträumten Pause.
    Angenehm benommen antwortete Andrew: »Sex.«
    Â»Genau«, sagte Fats begeistert. »Ficken. Darauf kommt’s an. Die Art verhal  … erhalten. Weg mit den Gummis. Vermehrt euch.«
    Andrew lachte.
    Â»Und Tod«, sagte Fats. Der Sarg und der Schock, wie wenig Material sich zwischen all den zuschauenden Aasgeiern und einer echten Leiche befand, hatten ihn mitgenommen. Es tat ihm nicht leid, dass er gegangen war, bevor der Sarg in der Erde verschwand. »Muss ja wohl, oder? Tod.«
    Andrew dachte an Krieg und Autounfälle, an das Sterben als Held oder als Opfer.
    Â»Ficken und sterben«, sagte Fats. »Das ist es, oder? Ficken und sterben. Das ist das Leben.«
    Â»Versuchen, einen Fick zu kriegen und nicht zu sterben.«
    Â»Oder versuchen zu sterben«, sagte Fats. »Manche Leute lassen’s drauf ankommen.«
    Â»Lassen’s drauf ankommen.«
    Es wurde still, und in ihrem Versteck war es kühl und verraucht.
    Â»Und Musik«, sagte Andrew leise, den Blick auf den blauen Rauch unter dem dunklen Fels gerichtet.
    Â»Ja«, sagte Fats von ferne. »Und Musik.«
    Der Fluss rauschte weiter am Pingelloch vorbei.

TEIL ZWEI
    Sachliche Kritik
    7.33     Sachliche Kritik als eine Angelegenheit von öffentlichem Interesse ist nicht strafbar.
    Â 
    Charles Arnold-Baker Gemeindeordnung
Siebte Auflage

I
    Regen prasselte auf Barry Fairbrothers Grab. Auf den Trauerkarten verlief die Tinte. Siobhans robuste Sonnenblume hatte den schweren Tropfen getrotzt, aber Marys Lilien und Freesien wurden zerdrückt und waren schließlich zerfallen. Das Chrysanthemenruder wurde dunkel, während es vermoderte. Der Regen ließ den Fluss anschwellen, sorgte für reißende Bäche in den Rinnsteinen und ließ die steilen Straßen von Pagford rutschig und gefährlich werden. Die Fenster des Schulbusses beschlugen, die Blumenampeln am Marktplatz waren völlig durchweicht, und Samantha Mollison hatte, obwohl sie die Scheibenwischer auf höchste Stufe gestellt hatte, auf dem Heimweg von der Arbeit in der Stadt einen kleinen Verkehrsunfall.
    Aus dem Postschlitz von Mrs Catherine Weedons Tür in der Hope Street hing drei Tage lang eine Ausgabe der Yarvil and District Gazette , bis sie durchweicht und unlesbar geworden war. Schließlich zog die Sozialarbeiterin Kay Bawden sie heraus, lugte durch die rostige Klappe und entdeckte eine alte Frau ausgestreckt am Fuß der Treppe nach oben. Ein Polizist half, die Haustür aufzubrechen, und ein Krankenwagen brachte Mrs Weedon ins Kreiskrankenhaus South West.
    Und immer noch fiel der Regen, zwang den Schildermaler, der beauftragt worden war, dem alten Schuhgeschäft einen neuen Namen zu verpassen, die Arbeit zu verschieben. Es goss tagelang, und der Marktplatz war voll krummer Gestalten in Regenmänteln, und auf den schmalen Bürgersteigen kollidierten die Regenschirme.
    Howard Mollison fand das sanfte Prasseln gegen die dunklen Fenster beruhigend. Er saß im Arbeitszimmer, das einst das Zimmer seiner Tochter Patricia gewesen war, und dachte über die Mail nach, die er von der Lokalzeitung bekommen hatte. Das Blatt hatte beschlossen, Gemeinderat Fairbrothers Artikel, der sich für den Verbleib von Fields in Pagford aussprach, zu veröffentlichen, doch im Sinne der Ausgewogenheit hoffte die Redaktion, ein anderer Gemeinderat werde sich in der nächsten Ausgabe für die Übertragung an Yarvil aussprechen.
    Ist nach hinten losgegangen, Fairbrother, was?, dachte Howard höchst zufrieden. Und du hast geglaubt, alle tanzten nach deiner Pfeife …
    Er schloss die Mail und wandte sich dem kleinen Papierstapel neben ihm zu. Es waren die Briefe, die eine Wahl für die Neubesetzung von Barrys frei gewordenem Sitz beantragten. Nach und nach waren sie eingetroffen. Die Gemeindeordnung schrieb neun Anträge vor, um eine öffentliche Wahl zu erzwingen, und er hatte zehn Anträge erhalten. Er las sie durch, während seine Frau und seine Geschäftspartnerin sich in der Küche lang und breit über den saftigen Skandal ausließen, dass die alte Mrs Weedon zusammengebrochen und erst nach Tagen gefunden worden war.
    Â»â€¦Â man läuft seiner Ärztin doch nicht ohne Grund davon, oder? Laut schimpfend, wie Karen sagte …«
    Â»Weil sie die falschen Medikamente bekommen hat, ja, ich weiß«, sagte Shirley, die der Meinung war,

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