Ein Prinz wie aus 1001 Nacht
Duft war so männlich. Schon fühlte sie, wie ihr Körper auf seinen Geruch und seine Nähe reagierte.
„Leg dein Kinn hier auf, und lies bitte die unterste Zeile, die du noch klar sehen kannst.“
„In Ordnung. Ich glaube, ich kann die Buchstaben in der allerletzten Zeile lesen.“
„Okay, dann lies von links nach rechts.“
„Gut, da steht ein E für Ekstase, ein S für Sex, ein L für Leidenschaft, ein O für Org…“
„Die Buchstaben alleine genügen vollkommen.“
„Wenn dir das lieber ist.“
„Ja, das ist mir lieber.“
„Okay. Dann kommen noch T und F.“ Er lächelte. „Für die hatte ich auch schon gute Wörter.“
Grinsend schüttelte sie den Kopf. „Das kann ich mir vorstellen.“ Sie zog den Untersuchungsapparat von seinem Gesicht weg und notierte etwas auf seine Karte.
„Also, was meinst du?“, fragte er.
„Du verfügst über hundertprozentige Sehkraft, Slate.“
Er nickte und stand auf. „Dann ist die Untersuchung vorbei?“
„Ja.“
„Bin ich für heute dein letzter Kunde?“
Sie hob eine Augenbraue. „Ja, warum?“
„Deshalb.“
Und zum zweiten Mal an diesem Tag fand sie sich in seinen Armen wieder.
Zum zweiten Mal an diesem Tag leistete sie keinen Widerstand. Mit einer sanften Bewegung hatte er sie in seine Arme gezogen und ihren Mund mit der Selbstverständlichkeit und Erfahrenheit eines Mannes in Besitz genommen, der genau wusste, was er wollte und wie er es bekam.
Kendra fühlte sich willenlos. Als sie spürte, wie sehr er sie begehrte, öffnete sie ihre Lippen weit unter seinen, und als seine Zunge ihren Mund zu erforschen begann, war sie bereit, ihm alles zu geben, was er wollte. Als er die Hände auf ihren Po legte, um sie noch näher an sich heranzuziehen, begann auch sie, ihn zu streicheln.
Sie überkam eine Leidenschaft, die sie seit sieben Jahren nicht mehr verspürt hatte. Ihr Körper schien zu brennen. Sein Kuss füllte die Leere aus, die bei seinem Weggehen entstanden war. Und jetzt gab ihr Körper klar zu verstehen, was er wollte und von wem er es wollte. Als Slate eine Hand von ihrem Po nahm, um eine ihrer Brüste zu umfassen und mit dem Daumen die Spitze zu liebkosen, kam ein Stöhnen tief aus ihrer Kehle. Sie erinnerte sich an das erste Mal, als er sie auf diese Art berührt hatte, und wie das Gefühl seiner Hände auf ihren Brüsten ihre Erregung gesteigert hatte – genau wie es auch jetzt geschah.
Als draußen ein Auto hupte, fuhren sie auseinander und blickten sich schweigend an, während sie versuchten, wieder zu Atem zu kommen.
Schließlich sagte Kendra: „Du kannst nicht einfach so durch die Gegend laufen und mich küssen, wenn dir danach ist, Slate.“
Um ihr zu zeigen, dass er anderer Meinung war, beugte er sich zu ihr und küsste sie auf die Nasenspitze. „Kann ich nicht?“
„Nein, das kannst du nicht“, flüsterte sie zärtlich und hob ihren Mund zu seinem, damit er sie noch einmal küsste.
Begierig gehorchte er ihr, und wieder zitterte sie unter seinem Kuss. Sie legte die Hände auf seine Schultern und spürte seine starken Muskeln unter ihren Fingern. Nächstes Mal musst du stärker sein, sagte ihr die Vernunft. Aber jetzt brauchte sie es. Sie wollte es unbedingt. Ein Teil von ihr hatte ganz vergessen, welchen Spaß eine Frau in den Armen eines Mannes haben konnte. Ganz besonders dann, wenn es Slate Landis’ Arme waren.
Jetzt löste er langsam seine Lippen von den ihren und blickte sie an. „Geh heute Abend mit mir essen, Kendra“, sagte er mit einer tiefen, rauen Stimme.
Schon lag es ihr auf der Zunge abzulehnen. Sie hatte plötzlich das Gefühl, sie sollte sich lieber zusammenreißen, bevor sie Dinge mit ihm machte, die sie später bereuen würde. Aber als er begann, ihr Gesicht mit Schmetterlingsküssen zu bedecken, verlor sie den Kampf, ihm zu widerstehen.
„Ja, ich geh heute Abend mit dir essen.“
3. KAPITEL
„Wenn du wirklich nicht mit Slate zum Essen gehen willst, Kendra, warum hast du dann zugesagt?“
Kendra wandte sich vom Spiegel ab, blickte Cheryl an und runzelte die Stirn, als sie daran dachte, wie Slate und sie sich in ihrem Büro geküsst hatten. „Sagen wir mal, er hat mich in einem schwachen Moment erwischt.“
Cheryl kicherte. „Ja, ich kann mir ganz gut vorstellen, wie er das gemacht hat, weil ich genau weiß, dass du reif zum Pflücken bist.“
Kendra stemmte die Hände in die Hüften. „Was soll denn das bedeuten?“
„Genau das, was ich gesagt habe. Als deine beste Freundin habe
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