Ein Prinz wie aus 1001 Nacht
sich auf dem Boden ihres Wohnzimmers liebten. Sie wollte nicht, dass ihr gemeinsamer Abend so endete.
Zumindest jetzt noch nicht. Sie wollte Slate noch ein bisschen länger auf die Folter spannen.
Kendra kämpfte gegen das drängende Begehren an, fuhr mit der Zunge genussvoll über ihre Lippen und genoss seinen Geschmack. Dann hielt sie den Kopf schräg und lächelte ihn strahlend an. „Also gut, ich bin so weit. Wir können jetzt gehen.“
>Slate brachte kein Wort hervor, deshalb nickte er bloß und folgte ihr aus der Wohnung.
Diese Frau versuchte ihn zu quälen, zu der Erkenntnis kam Slate nach dem Hauptgang. Nachdem der Abend mit einem erotischen Kuss begonnen hatte, war es auf der dreißigminütigen Fahrt zum Restaurant sogar noch heißer geworden. Kendra hatte auf dem Beifahrersitz die Beine auf eine Art und Weise übereinandergeschlagen, dass der Schlitz in ihrem Kleid ihren Oberschenkel enthüllte. Er konnte kaum die Augen auf der Straße halten.
Als dann ihr Essen kam, hatte sie begonnen, ihren Hummer auf höchst erotische Art zu verspeisen, indem sie an den Scheren saugte und sie mit der Zunge ausleckte. Die Bewegungen, die ihr Mund dabei machte, ließen ihn nervös auf seinem Stuhl herumrutschen. Er konnte sich deutlich vorstellen, was sie mit diesem Mund alles machen konnte – Sachen, zu denen es damals, als sie sich vor Jahren getroffen hatten, nie gekommen war.
„Möchtest du auch eine Nachspeise?“
Ihre Frage riss ihn aus seinen Gedanken, und sie blickten sich über den Tisch hinweg in die Augen. Klar wollte er eine Nachspeise, aber er hatte definitiv Lust auf etwas, das nicht in der Speisekarte stand.
Er atmete mehrmals tief durch, bevor er antwortete. „Nein, ich glaube, ich muss passen, aber du kannst gerne etwas bestellen, wenn du möchtest.“
Sie lächelte. „Danke. Wie ich sehe, haben sie hier Eis in der Waffel. Ich werde eines bestellen, denn heute Abend ist mir so danach, an etwas zu lecken.“
Seine Erregung wuchs ins Schmerzhafte, und fast hätte er gepeinigt aufgestöhnt. „Dann bestell dir eins“, sagte er heiser und war verwundert, dass er überhaupt ein Wort herausbrachte.
Ihr Lächeln vertiefte sich. „Ich denke, das werde ich machen.“
Slate hatte in all den neunundzwanzig Jahren seines Lebens noch niemanden ein Eis schlecken sehen, wie sie es tat. Im Stuhl ihr gegenüber beobachtete er ihre Zunge bei der Arbeit. Er saß nur da und ließ zu, dass sie ihn quälte. Er konnte nicht umhin, sich zu fragen, wie sie die Nacht wohl beenden würde.
Nachdem er bezahlt hatte, stand er auf. „Gehen wir?“
„Ja.“
Er nickte. Bald würde er es wissen.
Als sie in ihrem knappen Kleidchen vor ihm stand, durchflutete ihn erneut ein intensives Gefühl des Verlangens. „Hab ich dir schon gesagt, wie gut du heute Abend aussiehst?“
>Sogar ihr Kichern machte ihn an. „Ja, schon vier Mal.“
„Ahh“, stöhnte Kendra. „Ein bisschen weiter nach unten. Ahh, jetzt ein kleines bisschen fester. Ja, oh ja, genau so, noch fester. Mmm, das fühlt sich gut an.“
Nach einem letzten Stöhnen blickte sie über die Schulter. „Danke, dass du mir den Rücken massiert hast, Slate. Du kannst den Reißverschluss jetzt wieder hochziehen.“
Slates Hand zitterte, als er den Reißverschluss ihres Kleids langsam schloss. Als er in ihre Einfahrt eingebogen war, hatte sie sich plötzlich mit einem Seufzen im Sitz gewunden und behauptet, dass ihr Rücken massiert werden müsse. Er hatte nur allzu gern gehorcht.
Die kehligen Laute, die sie von sich gab, als er mit seinen Händen endlich die richtige Stelle gefunden hatte, hatten ihm Schauer der Erregung den Rücken hinabgejagt. Wenn sie jetzt schon solche Geräusche machte, wollte er sich lieber nicht ausmalen, welche Laute sie beim Sex von sich geben würde.
Kendra lächelte. „Ich hatte schon fast vergessen, was für wunderbare Hände du hast.“
„Ich bin froh, dass ich deinem Erinnerungsvermögen auf die Sprünge helfen konnte“, erwiderte er und streichelte unbewusst mit den Fingern über das Lenkrad. „Wir hatten damals eine wunderbare Zeit miteinander, nicht wahr?“
Kendra legte den Kopf nach hinten, als Erinnerungen in ihr aufstiegen. „Ja, das stimmt. Nachts konnte ich es kaum abwarten, bis Dad endlich zu schnarchen anfing, sodass ich mich rausschleichen konnte. Ich werde nie vergessen, wie wir uns immer am Strand unter dem wunderschönen Nachthimmel getroffen und stundenlang miteinander geredet haben.“
Slate nickte.
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