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Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Graham
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größeres Elend vorstellen,
als mit einem so selbstherrlichen Heuchler wie dir verheiratet zu
sein!"
    Tariq
betrachtete sie forschend. Die Luft in der Höhle schien vor
Spannung zu knistern. "Ist das wahr?"
    Trotzig
warf Faye das silberblonde Haar über die Schultern. "Verletzt
das dein Ego, Tariq?"
    "Keineswegs."
Er näherte sich ihr wie ein Raubtier auf der Jagd nach seiner
Beute. "Du gehörst mir, wann immer ich dich will, und ich
habe nicht vor, dich als Ehefrau zu behalten."
    "Wann
immer du mich willst?" Ihre empörte Wiederholung seiner
Äußerung endete in einem Aufschrei, als er ihre Hände
nahm und Faye an sich riss.
    Er
presste sie unerbittlich an sich. "Ja."
    Dann
bedeckte er ihre Lippen fordernd mit seinem Mund. Heiße Wogen
durchrannen sie. Schock und Erregung kämpften in ihr, und ihr
verräterischer Körper erlag der sinnlichen Versuchung. Sie
legte Tariq die Arme um den Nacken und ließ die Finger durch
sein seidiges schwarzes Haar gleiten, das sie so liebte. Mit jeder
Sekunde wuchs ihre Sehnsucht, wurde durch seine leidenschaftlichen
Küsse angefacht. Sie schmiegte sich hilflos an ihn, um das
Pochen zwischen ihren Schenkeln zu lindern.
    Unvermittelt
schob Tariq sie von sich. "Dies ist weder der richtige Zeitpunkt
noch der rechte Ort für solche Freuden."
    Entsetzt
über ihre eigene Schwäche, wandte Faye sich mit glühenden
Wangen ab. Ihre Gedanken jagten sich. Er hatte gesagt, sie gehöre
ihm, wann immer er sie wolle. Hatte sie ihm so hemmungslos zeigen
müssen, wie Recht er hatte?
    "Wohin
wolltest du, als du fortgelaufen bist?" fragte er.
    Verblüfft
und zugleich erleichtert über den Themenwechsel, erwiderte sie:
"Zum Flughafen, wohin sonst?"
    "Der
Flughafen ist viele Meilen von hier entfernt."
    "Das
kann nicht sein …" Faye bückte sich nach ihrem
Rucksack, holte die Karte heraus und reichte sie Tariq. "Jedenfalls
nicht nach diesem Plan."
    "Die
Karte ist über sechzig Jahre alt. Außerdem ist sie auf
Arabisch."
    "Ich
brauche keine besonderen Sprachkenntnisse, um das Symbol für
einen Flughafen zu identifizieren."
    "Das
hier ist das Zeichen für eine Rollbahn, die während des
Zweiten Weltkriegs angelegt wurde und längst außer Betrieb
ist."
    "Unmöglich."
Faye studierte erneut die Karte. "Hier ist die Stadt …"
    "Wir
haben mehr als eine Stadt", erklärte er trocken. "Und
das ist nicht Jumar City, sondern Kabeer an der Golfküste. Allah
sei gepriesen, dass ich dich vor dem Sandsturm gefunden habe."
    "Nun,
du hast Omeir, das Wunderpferd, gerettet." Zutiefst beschämt
über ihren Irrtum wandte sie sich ab.
    Tariq
hielt sie zurück und zwang sie sanft, ihn anzusehen. "Die
Angelegenheit ist zu ernst, als dass man sie mit einer schnippischen
Bemerkung abtun sollte. Mein ganzes Leben lang wurde ich dazu
erzogen, Verantwortung zu tragen, trotzdem habe ich heute Nachmittag
meine Pflichten vergessen." Unvermittelt gab er sie frei, so als
wäre ihm jeglicher Körperkontakt mit ihr zuwider. "Ich
war in der Haja, als mir von deiner Flucht in die Wüste
berichtet wurde. Normalerweise hätte mich die Schilderung deiner
akrobatischen Kunststücke auf den Dächern und Mauern der
Muraaba amüsiert, aber leider war kurz zuvor eine
Unwetterwarnung durchgegeben worden. Wider alle Vernunft habe ich die
Bitten meiner Berater ignoriert und einen Helikopter genommen. Warum?
Weil ich unter solch gefährlichen Flugbedingungen nie von einem
Mann verlangen würde, sein Leben zu riskieren, um deines zu
retten."
    Ihr
stockte der Atem.
    "Ich
hätte das Risiko eigentlich nicht eingehen dürfen –
ich, der außer einem vierjährigen Bruder keinen Erben
hat!" Er war unter der sonnengebräunten Haut blass
geworden. Zu Fayes größter Überraschung zog er ein
Handy aus der Tasche. "Am schlimmsten ist jedoch, dass ich meine
Zeit mit dir verschwendet habe, während mein Land, dem ich in
erster Linie verpflichtet bin, sich im Ausnahmezustand befindet!"
    Zum
ersten Mal erkannte sie, dass er – im Gegensatz zu ihr –
zwei Leben hatte: eins, das in der Öffentlichkeit stattfand, und
ein privates. Natürlich stand die Verantwortung als Herrscher
seines Landes weit über allen persönlichen Interessen. "Es
tut mir wirklich Leid …"
    "Nicht
halb so Leid wie mir. Ich habe meine Pflicht vernachlässigt."
Mit schweren Schritten ging er in die vordere Höhle.
    Kurz
darauf hörte sie ihn telefonieren. Der Sturm hatte sich gelegt,
ohne dass sie es gemerkt hatten.
    Faye
beugte sich übers Wasser, um sich das Gesicht zu waschen. Sie
griff

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