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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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aufgehoben haben«, äußerte die Frau.
    »Darüber lässt sich streiten«, murmelte Mitch, während er seinem Sohn die Hand hinstreckte. Der ergriff sie, und die beiden Männer verabschiedeten sich.
    Auf dem Heimweg überlegte Fox, ob er anhalten und Blumen für Annie Inglis kaufen sollte. Sie hatte ihm eine SMS mit ihrer Adresse geschickt, nicht ahnend, dass er sie bereits kannte. Außerdem fragte er sich, ob er ihrem Sohn eine Kleinigkeit besorgen sollte. Aber was? Und würden Blumen nicht über Nacht anfangen zu welken? Dann also schnurstracks nach Hause zum Abendessen aus dem Kühlschrank und danach weiter Bücher sortieren. Er dachte an den Pub zurück. Du bist nicht wie er ... glaub das bloß nicht. Als er seine Tür aufschloss, lag in seinem Briefkasten ein Zettel. Er war von Jamie Breck.
    RUF MICH AN, WENN DU NACH HAUSE KOMMST.
    Fox nahm das Telefon zur Hand, hielt jedoch inne, während er sich damit leicht an die Wange klopfte. Dann ging er wieder hinaus, zog die Tür hinter sich zu und stieg wieder ins Auto. Fünf Minuten später parkte er am Bordstein vor Brecks Haus. Die Wohnhäuser hatten ihre eigenen Einfahrten und Garagen, sodass am Straßenrand viel Platz war. Plötzlich ging ihm jedoch auf, dass der Abhörwagen deswegen wirklich aufgefallen sein musste. Als er den Verriegelungsknopf an der Fernbedienung drückte, bemerkte er eine junge Frau, die gerade aus Brecks Haus kam und sich im Gehen Mantel und Schal anzog. Sie steuerte auf Brecks Mazda zu, sah Fox jedoch und konnte ihn auch unterbringen. Lächelnd winkte sie ihm zu.
    »Ich geh kurz Pizza holen. Möchten Sie auch eine?«
    Fox, der inzwischen die Hälfte des Fußwegs hinter sich hatte, schüttelte den Kopf. »Sie sind Annabel, stimmt's?«
    Sie nickte und setzte sich auf den Fahrersitz. »Es gibt eine offene Flasche Wein«, ließ sie ihn wissen und winkte noch einmal, bevor sie davonfuhr. Fox klingelte an der Tür und wartete.
    »Was vergessen?«, fragte Jamie Breck, als er die Tür öffnete. Dann weiteten sich seine Augen. »Ach, du bist's.« Er trug T-Shirt und Jeans und war barfuß. Es lief Musik, die für Fox irgendwie brasilianisch klang.
    »Wollte nicht stören«, begann Fox.
    »Annabel ist gerade Pizza holen ...« Breck brach ab. »Woher wusstest du, wo ich wohne?«
    Tja, Malcolm, gute Frage ... »Ich dachte, ich wüsste die Straße«, erklärte er. »Und dann hatte ich einfach Glück, sah Annabel herauskommen, ich kannte sie ja vom Verhör.«
    »Nun ist es also heraus, mein sündiges kleines Geheimnis.«
    »Dann ist sie deine Freundin?«, schloss Fox daraus. »Ja.«
    »Weiß Giles das?«
    »Ich nehme an, er ahnt es, da wir kein Staatsgeheimnis daraus machen. Nur wenn es rauskommt, wird man uns beide damit aufziehen.«
    »Welchen Rang hat sie?«
    »Detective Constable. Ihr Familienname ist Cartwright, wenn du es ganz offiziell haben möchtest.« Wieder unterbrach Breck sich selbst. »Komm doch rein.«
    Fox folgte ihm. Das Haus wirkte sehr modern, mit hübscher Innenausstattung und einer guten Raumaufteilung. Die Musik kam von einem MP 3-Player, und an einer Wand hing ein Flachbildfernseher. Die Lichter waren gedimmt gewesen, aber Breck hatte sie wieder hochgedreht. Auf dem Boden neben dem Sofa sah Fox eine Weinflasche mit zwei Gläsern und Brecks Schuhe und Socken.
    »Ich will hier aber nicht in irgendwas reinplatzen«, sagte Fox.
    »Kein Problem, Malcolm. Ich glaube, ich stehe immer noch unter Schock wegen gestern. Und du?«
    Fox nickte und steckte die Hände in seine Manteltaschen. »Du wolltest mir etwas sagen?«, half er nach.
    Breck hatte sich aufs Sofa fallen lassen. Er streckte eine Hand nach seinem Weinglas aus und hob es an den Mund. »Es geht um deinen Freund Kaye«, sagte er, bevor er trank.
    »Was ist mit ihm?«
    »Annabel hat es mir heute Nachmittag erzählt. Zuerst wollte ich dich anrufen, fand dann aber, dass ich es dir lieber persönlich sagen sollte. Wir haben eine kleine Spritztour gemacht, und als wir bei dir vorbeikamen und du nicht zu Hause warst, habe ich den Zettel unter der Tür durchgeschoben.« »Was ist mit Tony Kaye ... ?«
    Breck schwenkte den Wein in seinem Glas. »Erinnerst du dich, dass du mir von dem geheimnisvollen Besucher bei deiner Schwester am Montagabend erzählt hast?« Über den Rand des Glases starrte er Fox an.
    »Kaye?«, riet Fox.
    »Wie es scheint, hat ein »besorgter Bürger« bei der Polizei angerufen, um zu melden, dass in Judes Straße ein Auto illegal parkte: mit einem Vorder- und einem

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