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 Ein reines Gewissen

Ein reines Gewissen

Titel: Ein reines Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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erstreckte sich von Alan Stivell bis zu Eric Bibb. Das alles machte Fox nicht viel klüger. Wieder zurück an dem Erkerfenster, blickte er über die Stadt und den nördlich davon gelegenen Firth of Forth, eine Aussicht, um die er Annie beneidete.
    »Mum sagt, ich soll mich bedanken.« Diesmal war es Duncan, der in der Tür stand. Er winkte mit dem Geschenk in Scheckkartenformat.
    »Ich wusste nicht, ob du dir überhaupt Sachen runterlädst«, sagte Fox.
    Mit einem Nicken gab Duncan zu erkennen, dass er das tat. Dann winkte er ein letztes Mal mit der Karte und war wieder weg. Fünfzehn - Fox versuchte, sich in dieses Alter zurückzuversetzen. Damals hatte er sich oft mit Jude in der Wolle gehabt. Manchmal provozierte er sie, bis sie anfing zu schreien. Sogar Sachen nach ihm warf. Fünfzehn ... In dem Alter hatte er das erste Mal Alkohol getrunken. Flaschenweise Cider, mit seinen Kumpels im Park. Dann Wein mit Schraubverschluss und Viertelliterflaschen Whisky.
    »Hier, bitte schön ...« Annie Inglis brachte ihm ein großes Glas Preiselbeersaft. Sie schaute sich um. »Ich habe Duncan gesagt, er soll ...«
    »Hat er. Scheint ein netter Junge zu sein.«
    Sie reichte ihm das Glas. »Warum setzen Sie sich nicht? Ich hole mir noch meinen Wein.«
    Es war Weißwein in einem Wasserglas. Sie füllte ihn in eins der Weingläser um, das sie dann mit zum Sofa brachte, wo sie sich neben Fox niederließ.
    »Cheers«, sagte sie und stieß mit ihm an.
    »Cheers. Und danke für die Einladung. Wollen wir nicht endlich du sagen?«
    »Einverstanden«, sagte sie nach kurzem Zögern. »Normalerweise essen wir sonntags nicht zu Mittag.« Ihre Augen weiteten sich etwas. »Du bist doch kein Vegetarier, oder?«
    »Gott bewahre!«
    »Ich habe Schweinebraten mit Apfelsoße gemacht. Und einen Burger für Duncan.« »Isst er kein Schweinefleisch?«
    »Er mag es nicht besonders.« Sie nahm einen Schluck Wein und atmete tief aus. »Das tut gut.« Sie lächelte ihn an. »Nicht dass ich das brauche, du verstehst schon.«
    »Dein kleines Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.«
    »Hast du das mit Gilchrist gehört?«
    Fox nickte. »Ich wollte dich gerade fragen, ob du es schon erfahren hast.«
    »Ich möchte wissen, was die Innere hat und die CEOP nicht.«
    »Es ist ja nur vorübergehend.«
    »Er war jedenfalls sehr schnell einverstanden.«
    »Findest du, man hätte es dir anbieten müssen?«
    »Ich hätte es abgelehnt«, sagte sie sofort. »Und nicht nur, weil es dein Job ist, über den wir reden.« Sie fixierte ihn. »Wie geht es dir?«
    »Gut. Ich denke gerade an dieses Schild an der CEOP-Tür, auf dem steht, dass zwei Personen anwesend sein müssen, wenn man sich irgendwas anschaut...«
    »Allein zu arbeiten, wird nicht ganz einfach sein«, stimmte sie zu.
    »Ich weiß gar nicht, wie du so deine Arbeit schaffen sollst«, stellte er mit einem bedächtigen Kopfschütteln fest.
    »Das Geheimnis besteht darin, dass man sich nie auf das konzentriert, was auf dem Bild geschieht; man sucht im Hintergrund nach Hinweisen, die Aufschluss darüber geben können, wo der Missbrauch stattgefunden hat ...«
    »Aber es muss dir an die Nieren gehen - du hast doch selbst ein Kind.«
    »Wir beschränken unsere Zeit vor dem Bildschirm auf zwei Stunden am Tag, außerdem bekommen wir dreimal im Jahr Supervision, dazu sind wir verpflichtet. Wenn ich nach Hause gehe, lasse ich das alles im Büro.«
    »Klingt trotzdem hart.«
    »Es ist nur ein Job«, sagte sie, bevor sie wieder einen Schluck Wein trank. »Wie sieht's bei dir aus, Malcolm? Wie wird's jetzt weitergehen?«
    Er zuckte die Achseln und nippte selbst an seinem Glas. »Was wirst du wegen Breck unternehmen?« »Was kann ich denn unternehmen?« »Kannst du wenigstens darüber sprechen?« Sie schüttelte den Kopf.
    »Warum denn nicht?« Als sie ihn nur ansah, hob er in gespielter Kapitulation die Hände.
    »Ich muss nach dem Fleisch schauen«, sagte sie und stand wieder auf. Sie trug eine enge schwarze Cordhose und einen cremefarbenen Wollpullover, und als sie den Raum verließ, schaute Fox ihr versonnen nach.
    Das Mittagessen selbst verlief ruhig. Duncan, der sich hinter einem Vorhang aus Haaren versteckte, sagte fast nichts. Das Schweinefleisch war zart und wurde mit viel Gemüse serviert. Duncan nahm zu seinem Burger zwei Salzkartoffeln und eine Scheibe Schweinebraten. Zum Nachtisch gab es Trifle, und der Teenager fragte, ob er es mit auf sein Zimmer nehmen könne. Seine Mutter gab einen theatralischen Seufzer von

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