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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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kommen wollten, und fragte an, ob sie bis dahin wieder zurück sein würde. Sie hatte gerade geantwortet, dass sie bei ihr wohnen konnten und sie sich für ein paar Tage bei Adriana einquartieren würde, als ihr nagelneues Firmenhandy klingelte.
    »Emmy Solomon«, meldete sie sich mit möglichst seriöser Stimme.
    »Emmy? Bist du das?«
    »Leigh? Woher hast du diese Nummer?«

    »Aus deinem Büro. Ich hab gesagt, es wär ein Notfall. Stör ich gerade?«
    »Sag mal, es ist doch hoffentlich nichts passiert? Bei euch ist es zwei Uhr morgens.«
    »Nein, nein, alles bestens. Ich wollte es dir nur persönlich sagen, bevor ich eine Rundmail an alle losschicke. Ich bin verlobt!«
    »Verlobt? Ich werd verrückt! Herzlichen Glückwunsch, Leigh! Das kommt ja wahnsinnig überraschend. Wie aufregend! Los, erzähl. Ich will alles wissen.« Ein livrierter Hotelangestellter warf Emmy einen finsteren Blick zu, sie funkelte böse zurück.
    »Tja, ich hatte auch nicht damit gerechnet«, sagte Leigh. »Es war wie ein Blitz aus heiterem Himmel.«
    »Los, raus damit, wie und wo hat er dir den Antrag gemacht?«
    Leigh beschrieb den Restaurantbesuch, der eigentlich nur ein simples Jahrestagsessen sein sollte, ihr fürchterliches Aussehen und die damit verbundene fürchterliche Laune und beschrieb bis ins kleinste Detail, was sie gegessen hatten. Als sie zum Dessert mit Heiratsantrag kam, hielt Emmy es nicht mehr aus und fiel ihr ins Wort.
    »Ist mir doch egal, wie abgerissen du ausgesehen hast - was ist es für ein Ring? Und ich möchte dich daran erinnern, dass jetzt nicht der Moment ist, die Bescheidene zu spielen.«
    »Er ist riesig.«
    »Wie riesig?«
    »Sehr riesig.«
    »Leigh!«
    »Knapp vier.«
    »Knapp vier! Karat? Vier Karat ?«
    »Ich glaube fast, er ist zu groß. So einen Klunker kann ich doch unmöglich im Büro tragen. Nicht in einem Verlag«, seufzte Leigh.

    Emmy hätte sie am liebsten durchgerüttelt. »Darauf kriegst du nicht mal eine Antwort. Weiß Adriana schon, dass du glaubst, er ist zu … Ich kann es noch nicht mal aussprechen.«
    »Ja. Sie hat gesagt: ›Wenn du denkst, er ist zu groß, hast du ihn nicht verdient‹.«
    »Genau meine Meinung. Und jetzt spinn nicht rum, erzähl lieber. Habt ihr schon einen Termin? Ziehst du demnächst bei ihm ein?«
    Aus dem Handy schlug ihr eine derart tödliche Stille entgegen, dass Emmy schon dachte, die Verbindung sei abgebrochen. »Leigh? Bist du noch da?«
    »Ja, entschuldige. Es wird wohl noch dauern, bis wir uns für einen Termin entscheiden. Im nächsten Sommer vielleicht? Im Sommer danach?«
    »Leigh! Du bist dreißig Jahre alt. Und jünger wirst du auch nicht mehr. Meinst du etwa, wir lassen dir eine zweijährige Verlobungszeit durchgehen? Wenn ich du wäre, hätte ich den Knaben in fünf Monaten vor den Traualtar gezerrt. Worauf wartest du denn?«
    »Auf gar nichts.« Leigh klang eingeschnappt. »Ich sehe bloß nicht ein, warum es so holterdiepolter gehen muss. Wir kennen uns doch noch gar nicht richtig.«
    »Ihr kennt euch seit einem Jahr, Leigh. Und wie du selbst schon des Öfteren zugegeben hast, besitzt er sämtliche Eigenschaften, die du dir bei einem Mann wünschst. Und mehr. Du müsstest verrückt sein, wenn du die Sache nicht so schnell wie möglich unter Dach und Fach bringen würdest. Auf jeden Fall musst du schleunigst bei ihm einziehen und vollendete Tatsachen schaffen.«
    »Mach dich nicht lächerlich, Emmy. Vollendete Tatsachen schaffen? Soll das ein Witz sein? Du weißt doch, dass ich nichts von vorehelichem Zusammenleben halte.«
    Emmy lachte laut auf, aber dann fiel ihr wieder ein, wo sie sich befand, und sie schlug schnell die Hand vor den Mund.
»Du willst dich doch nicht tatsächlich an diese schwachsinnige Regel halten? Mein Gott, Leigh, du hörst dich an wie eine religiöse Spinnerin.«
    »Ach, Emmy, jetzt halt mal die Luft an. Du weißt genau, dass es nichts mit Religion oder Moral zu tun hat. Ich finde es einfach schöner so, auch wenn es ein bisschen altmodisch klingt. Was soll’s?«
    »Weiß Russell darüber Bescheid?«
    »Ihm ist auf jeden Fall klar, wie ich im Allgemeinen zu diesem Thema stehe.«
    »Aber er weiß nicht, dass du, obwohl ihr jetzt verlobt seid, immer noch nicht zu ihm ziehen willst?«
    »So weit sind wir noch nicht. Aber er hat sicher Verständnis dafür.«
    »Ich fass es nicht, Leigh. Dir ist doch klar, dass du früher oder später mit ihm zusammenleben musst, oder? Obwohl er ein männliches Wesen ist, das im Badezimmer schmutzt

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