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Ein silbernes Hufeisen

Ein silbernes Hufeisen

Titel: Ein silbernes Hufeisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Barbera
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und zweitens war Alex durchaus in der Lage, ihr zu helfen. Denn in seiner unendlichen Weisheit und dank seines unvorstellbaren Selbstvertrauens war er auf alles vorbereitet, was sich ihm und ihr noch in den Weg stellen konnte.
    Also drückte Alexander glücklich einen Kuss auf ihre weiche, rosa Wange, dann ließ er eine seiner Hände in eine der ihren gleiten, um sie näher vor den geräumigen Schrank aus hellem Holz zu ziehen.
    „Du hast Glück, dass du mich hast, Schatz,“ flüsterte er zufrieden in ihr Ohr, während er einen Arm um sie wickelte und nach einem schweren, grauen Kleidersack griff, der versteckt und verdeckt an einer der Innenwände des Schranks hing.
    „Das sehe ich genauso, Liebling,“ schnurrte Guinievaire, die seine Hand drückte und den Kopf gegen ihn lehnte. Alex sah herab zu ihr und ihr wacher, grüner Blick folgte aufmerksam seinen Bewegungen. Würde sie wütend sein? Dass er es dabei hatte, deutete immerhin auf einen gewissen Grad an Berechnung seinerseits hin. Andererseits, sie kannte ihn wie kein zweiter Mensch auf dieser Erde, sie musste zumindest ahnen oder vermutlich wusste sie es sogar genau, was er vorgehabt hatte, als er sie aus Shropshire fort gebracht hatte, um sie nach Paris und schließlich Italien zu entführen. Von Anfang an hatte Alex nichts weiter gewollt als seine Frau zurück. Mit dem Daumen drehte er den Kopf des Bügels, den er daraufhin frontal an seine Garderobe hing. Der Kleidersack sah alt und mitgenommen aus, obwohl Alex ihn kaum jemals angerührt oder angesehen hatte. Seine Existenz war lange sehr schmerzhaft gewesen, aber in diesem Moment war er mehr als erleichtert, dass er ihn trotz allem aufbewahrt hatte. Die kleinen, silbernen Knöpfe hatte er bisher nur ein einziges Mal geöffnet, um den Inhalt zu überprüfen. Nun war sie an der Reihe. Während er auch den zweiten Arm um ihre Mitte legte und über ihre Schulter blickte, bewegte sie ihre Hüfte von der einen auf die andere Seite, voller Anspannung und Unbehagen. Guinievaire, die über ein exzellentes Erinnerungsvermögen verfügte, hatte das alte Leinen längst wiedererkannt.
    „Öffne ihn,“ bat Alex sie leise, wobei er seine Nase in ihrem wundervollen Haar vergrub und ungeduldig wurde. Hoffentlich war sie nicht wütend. Sobald sie ihre mädchenhafte Sorge aus der Welt geschafft hatten, musste er sie ausziehen und mit ihr schlafen, selbst wenn er dies schon heute morgen nach dem Aufwachen und dann noch einmal im Bad mit ihr getan hatte. Es war einfach zu gut, denn nichts an ihr hatte sich verändert in der langen Zeit, sie tat alles genau auf die gleiche Art und Weise, als wäre sie niemals mit einem anderen Mann zusammen gewesen und Alex war ihr unvorstellbar dankbar für diese Umsicht.
    „Du hast es mit hierher gebracht?“ flüsterte Guinievaire entgeistert, während sie beide Arme ausstreckte, um seinem Wunsch zu entsprechen. Sie öffnete den Sack und sie fand das Kleid darin, das Alex schon vor Jahren in Auftrag gegeben hatte und in dem er sie hatte sehen wollen am Tag ihrer Hochzeit. Sie sah unbeschreiblich schön darin aus, das wusste er bereits. Weil er direkt hinter ihr stand, konnte er ihr herrliches Gesicht nicht sehen, aber er selbst wurde sehr zufrieden, musterte er das kostbare Stück. Er stellte sich vor, wie sie es in der Kirche trug, wie ihre bleiche Haut durch die dünne Spitze schimmerte, er dachte an den tiefen Ausschnitt und ihren großen Busen und daran, wie er es ihr ausziehen würde in der Nacht, in der es zum ersten Mal sein gutes Recht war.
    Mittlerweile fiel es ihm bedenklich schwer, sich zu beherrschen. Sex und Frauen war er schon immer zugetan gewesen auf eine sehr verschwenderische Art und Weise, aber keine ihrer Vorgängerinnen hatte er so sehr und so viel gewollt wie Guinievaire.
    „Ja,“ sagte Alex, dabei glitten seine Hände auf ihre Hüften.
    Guinievaire war nach wie vor regungslos. „Du hast von Anfang an gewusst, dass ich dich heiraten würde,“ hauchte sie und Alex nickte. Tatsächlich hatte er oft gezweifelt, aber an diese bangen Stunden konnte er sich kaum noch erinnern. „Ich wünschte, du hättest mir einfach gesagt, dass das passieren würde,“ fügte sie hinzu. Sie klang amüsiert.
    Sie war also beschwichtigt und unbesorgt, gerade zum rechten Zeitpunkt, denn sie hätte Alexanders Aufmerksamkeit ohnehin jeden Moment verloren. Eilig zog er sie zurück zu jenem Bett, in dem sie jede Nacht gemeinsam einschliefen. Alex drehte sie und legte sie auf die

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