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Ein silbernes Hufeisen

Ein silbernes Hufeisen

Titel: Ein silbernes Hufeisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Barbera
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„Ich möchte ihm erklären, was vorgefallen ist. Er soll nicht glauben, ich sei ein rücksichtsloses Ungeheuer, Alex.“
    „Und dann wirst du ihm sagen, dass ich lediglich deine Notlösung bin,“ gab dieser ungewöhnlich direkt und offen zurück, vermutlich weil dies tatsächlich der schrecklichste Gedanke von allen war, die Alex über sich selbst, seine Frau, Ford und ihre Ehe hegte, dass er nicht mehr war als die zweite Wahl, wo sie doch den Stallburschen nicht hatte haben können. Trotzig steckte er die Hände in die Hosentaschen und befürchtete eine Bestätigung, nun wo er diese grausige Vorstellung laut ausgesprochen hatte.
    „Alexander!“ rief Guinievaire ernsthaft beleidigt. „Wie kannst du so etwas sagen? Hast du den Brief nicht gelesen? Treffe ich mich nicht mit ihm, dann wird er eines Tages einfach an unserer Türe klingeln.“
    „Nun, das würde er bereuen,“ knurrte Alex als Antwort, dabei malte er sich bereits in bunten Farben aus, was er mit Ford tun würde, tauchte er tatsächlich unvorhergesehen auf seinem Grundstück auf.
    Einen Augenblick lang glitzerten Guinievaires schöne, grüne Augen so gefährlich, dass Alexander sich sicher war, sie würde endgültig die Geduld mit ihm und seinen grausamen Ängsten verlieren, dabei warf sie den Kopf zurück und schlug ihre dunklen Wimpern schnell und heftig auf und ab, wobei sie ihn streng ansah.
    „Liebling,“ hauchte sie dann jedoch in einem bettelnden Tonfall, während sie auf ihn zuging, seine Hände aus den Hosentaschen zog und um ihre Mitte legte. „Liebling, ich will diese dumme Sache doch nur so schnell ich kann für immer aus der Welt schaffen.“ Währenddessen strich sie über seine Brust und streckte den Hals, um sanft den seinen zu küssen, dabei schob sie ihr Becken ein wenig nach vorn. „Ich will alles mit ihm klären und ihn hinter mir lassen, damit ich mich einzig und allein auf dich konzentrieren kann. Lass mich zu ihm gehen, Alex, bitte. Ich verspreche dir, ich tue alles, was du willst.“
    Nun, dies war der magische Satz, bei dem Alexander jedes einzelne Mal schwach wurde und zahlreiche Male davon hatte sie ihm bereits demonstriert, dass es niemals ein leeres Versprechen ihrerseits war, wenn sie ihm diesen Vorschlag machte. Und in diesem Moment wollte Alex tatsächlich so schnell wie nur irgend möglich mit ihr nach Hause fahren und dort hatte er durchaus noch diverse, weitere Wünsche. Er durfte sich jedoch nicht derart leichtsinnig von ihren durchtriebenen Worten beeinflussen lassen. Immerhin war es eine von Guinievaires erfolgreichsten Strategien, Auseinandersetzungen mit ihm ganz einfach dadurch zu lösen, so lange mit ihm zu schlafen bis er sie endgültig vergessen hatte, aber in diesem besonderen Fall war Alex nicht bereit, sofort auf ihr Angebot einzugehen, selbst wenn er damit bereits ein wenig besänftigt worden war.
    „Ich will, dass du dich nicht mit ihm triffst,“ antwortete er also stur, obwohl seine Frau sich inzwischen unverschämt fest und kühl gegen ihn drückte und dabei schwer atmete. Mit ihren langen Fingern strich sie mit verführerischem Nachdruck über seine Arme, seine Schultern, seine Brust, den Hals hinauf und weiterhin bedeckte sie sein Gesicht mit kleinen, langsamen Küssen.
    „Ich treffe mich morgen mit ihm, nicht länger als eine Stunde, und danach gehen wir essen und ich erzähle dir Wort für Wort alles, was er zu mir gesagt hat und dann fahren wir in den Club und ich sorge persönlich dafür, dass du das Geld bekommst, dass Paul dir schuldet;“ schlug Guinievaire entschlossen, aber versöhnlich, und mit einer tiefen, schnellen Stimme vor, wobei sie hin und wieder pausierte, um ihre Lippen voller Liebe auf die seinen zu pressen. „Und heute fahren wir nach Hause, nach Lovett Residence und wir gehen nicht mehr von dort fort und tun dann den übrigen Tag einzig und allein, was du willst.“
    Verflucht, wie sollte Alex sich gegen sie zur Wehr setzen, wenn sie sich ihm derart vernünftig und zugleich verlockend an den Hals warf? Dann traf sie sich eben mit ihm, nur dieses eine Mal, was sollte dabei schon geschehen, holte er sie ab und brachte er sie dorthin? Diese eine Stunde, die sie nicht bei ihm war, würde Alex dann sinnvoll nutzen, um sich etwas ungeheuer Kluges einfallen zu lassen, wie er eventuelle weitere Treffen mit dem Pferdejungen in Zukunft ganz einfach und mühelos unterbinden konnte.
    „Nun gut, wenn du darauf beharrst, dann triff ihn,“ gab er also schließlich doch nach,

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