Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
Vom Netzwerk:
ich bitte Sie inständig, mich nicht zu verraten. Denn wenn die Zeitungen Wind davon bekommen, dass der berühmte Lord Bromwell einen Kutschenunfall hatte, werden sie Fragen stellen und womöglich herausfinden, dass noch jemand dabei war. Aber ich muss so schnell wie möglich nach Bath zu Lord Ruttles. Er ist mein Patenonkel und wird mir helfen und mich beschützen.“
    „Ich verstehe.“ Der Viscount klang so anteilnehmend, dass sie sich fühlte wie das verkommenste Subjekt der Welt. „Reichen Ihre finanziellen Mittel? Oder wollten Sie bei Nacht und Nebel verschwinden, weil Sie knapp bei Kasse sind und das Zimmer nicht bezahlen können?“
    Sie versuchte seinem Mitgefühl keine Bedeutung beizumessen. „Ich habe noch etwas Geld, aber nicht mehr genug, um für die Übernachtung zu zahlen.“
    „Dann wird es mir eine Freude sein, die anfallenden Kosten zu übernehmen.“
    Er konnte es sich zweifellos leisten, daher erhob sie keine Einwände. „Danke, Mylord.“
    „Allerdings ist mir nicht wohl bei dem Gedanken, Sie allein und knapp an Geld weiterreisen zu lassen. Stattdessen würde ich Sie lieber auf unseren Familiensitz einladen. Er liegt nur ein paar Meilen außerhalb Baths, und Sie wären dort vor Verfolgung sicher und könnten Ihren Onkel benachrichtigen, dass er seine Kutsche schickt.“
    Wieder senkte er verlegen den Blick. „Sie müssen nicht befürchten, dass ich die Situation auszunutzen versuche.“
    Es war offensichtlich, dass er keine Hintergedanken hatte und sein großzügiges Angebot ernst meinte. Sie wusste es zu schätzen, auch wenn sie es nicht annehmen konnte. „Danke, ich möchte Ihnen keine Unannehmlichkeiten bereiten. Es ist besser, wenn Ihre Familie nicht in meine Probleme verwickelt wird, Mylord.“
    „Wie Sie wünschen.“ Seine Stimme klang freundlich und besorgt, doch sie konnte einen Unterton von Enttäuschung darin vernehmen. „Aber dann müssen Sie mir wenigstens erlauben, das Zimmer zu zahlen und Sie mit ausreichend Mitteln für den Rest Ihrer Reise auszustatten.“
    Er griff in seine Hosentasche und zog eine flache lederne Börse hervor, der er mehrere Zehnpfundnoten entnahm.
    Sie hätte gern abgelehnt, doch sie brauchte das Geld. „Ich danke Ihnen, Mylord.“ Entschlossen faltete sie die Scheine zusammen und steckte sie in ihr Retikül. „Ich werde Ihre Großzügigkeit niemals vergessen.“
    Auch nicht Ihren Kuss.
    „Und ich zahle es Ihnen zurück, sobald ich kann.“
    Wann immer es ihr möglich sein würde – wenn überhaupt jemals. Und vorausgesetzt, sie nahm in Kauf, dass er erfuhr, welche Lügen sie ihm aufgetischt hatte.
    Er lächelte und sah atemberaubend attraktiv und männlich aus. „Ich muss gestehen, mit einer so aufregenden, ereignisreichen Kutschfahrt hatte ich nicht gerechnet.“
    „Ich auch nicht. Ich weiß gar nicht, was wir nach dem Unfall getan hätten ohne Sie.“
    „Ihnen wäre etwas eingefallen, da bin ich ganz sicher. Sie sind eine findige, intelligente Frau.“
    Ein anderer Mann hätte diese Einschätzung nicht unbedingt schmeichelhaft gemeint; bei Lord Bromwell war sie ein Kompliment. „Und Sie sind ein unglaublich mutiger, ritterlicher Mann.“
    Er machte einen Schritt auf sie zu. Dann noch einen. Sie hielt den Atem an in der Erwartung – Hoffnung  –, dass er sie küsste.
    Doch plötzlich blieb er stehen. „Ich sollte besser auf mein Zimmer gehen, ehe man mich hier entdeckt und Erklärungen fällig werden. Wir können nicht riskieren, unseren Ruf zu ruinieren, obwohl meiner inzwischen zu allerhand Vermutungen Anlass geben dürfte.“
    Als sie ihm zur Tür folgte, empfand sie Bedauern wegen ihrer Lügen. Sie hätte ihm gern versichert, dass wenigstens ihre Dankbarkeit echt war, zumal sie ihm das Geld nie würde zurückzahlen können. Denn nach dem morgigen Tag würde sie ihn nie wiedersehen. „Ich weiß Ihre Güte und Großzügigkeit wirklich zu schätzen, Mylord.“
    Draußen krähte der Hahn. Lord Bromwell schenkte ihr ein schiefes Lächeln. „Guten Morgen, Mylady.“ Er öffnete vorsichtig die Tür und wollte hinausschlüpfen.
    „Warten Sie!“
    Er drehte sich um und sah sie fragend an.
    Sie konnte nicht anders. Sie musste es tun.
    Sie packte ihn beim Hemd, zog mit der anderen Hand seinen Kopf zu sich herunter und presste ihre Lippen auf seine. Nicht sanft und zärtlich, wie er sie in der Kutsche geküsst hatte, sondern feurig und leidenschaftlich, wie es ihr Verlangen forderte.
    Lord Bromwell erstarrte, und einen kurzen,

Weitere Kostenlose Bücher