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Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Ein skandalöses Rendezvous (German Edition)

Titel: Ein skandalöses Rendezvous (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Hunter
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schlief. Keine Frau, die beim Küssen so ungeübt war, konnte mit einem Mann in einem Raum Ruhe finden, geschweige denn fünf Zentimeter von ihm entfernt und nur durch einen dünnen Stoffvorhang von ihm getrennt.
    Und eben diese Unerfahrenheit bedeutete natürlich auch, dass jegliche Spekulation Unsinn war. Ganz zu schweigen davon, dass er einen seiner Arme kaum bewegen konnte.
    Er zwang seine Gedanken fort von diesem Vorhang und der Frau dahinter, die das Bett zumindest teilweise so hervorragend vorgewärmt hatte. Er starrte in das schwache Feuer im Kamin neben seinen Stiefeln, bis er jede verlockende Wärme in seinem Blut ausgelöscht hatte.
    Nachdem die Ablenkung fort war, begann sein Arm wieder furchtbar zu schmerzen. Schnell richtete er seine Gedanken auf die Frage, wie der Abend sich so schnell und vollständig zu einer Katastrophe hatte entwickeln können.
    Einerseits bewunderte er Miss Kelmsleighs Mut, sich dem Domino stellen zu wollen, aber andererseits war er über das, was geschehen war, auch ziemlich verärgert. Wenn sie in London geblieben wäre, wie das jede andere Frau getan hätte, wäre ihm sein Plan vielleicht gelungen und er hätte die Wahrheit über die Schießpulververschwörung erfahren. Es wäre so schön gewesen, seinem Bruder neue Erkenntnisse liefern zu können. Doch stattdessen steckte er nun bis zum Hals im Schlamassel.
    Die ganze Zeit lang war ihm ihre Anwesenheit direkt neben ihm bewusst. Ihr erging es höchstwahrscheinlich ebenso. Die Tatsache, dass beide aneinander dachten, beeinflusste die Atmosphäre im Raum. Durch die abendlichen Ereignisse war eine Art aufgezwungene Intimität geschaffen worden.
    Es brachte nichts, über diese Küsse nachzudenken. Ihre fühlbare Anwesenheit rief sie ihm und seinem Körper sowieso immer wieder ins Gedächtnis.
    Als er begonnen hatte, mit ihr zu spielen, ging er davon aus, sie wäre in diesem Spiel ebenso erfahren wie er. Doch das war ein Irrtum gewesen, wie so viele Annahmen dieses Abends.
    Ihre Überraschung und Verwirrung hatten ihn zu sehr fasziniert und in ihren Bann gezogen. Unschuld konnte offensichtlich sehr verführerisch sein. Ihre Küsse hatten ihn verzaubert und er würde sie eine lange Zeit nicht vergessen. Sie hatte ihn so sehr abgelenkt, dass der echte Domino schon halb im Zimmer gestanden hatte, bevor beide seine Anwesenheit bemerkten.
    Er versuchte, sich über den Eindringling so viel er konnte ins Gedächtnis zu rufen, aber es war alles sehr verschwommen. Alles was er vor sich sah, war dieser dunkle breitkrempige Hut. Er war sich nicht ganz sicher, vermutete aber, dass der Mann, der sich während seines Gespräches mit dem Gastwirt Bier kaufte, einen solchen Hut getragen hatte. Wenn das der Domino gewesen war, hätte er mitbekommen, wie der Wirt Sebastian den Weg zum Zimmer erklärt hatte.
    So sehr auch seine Verärgerung über ihre Einmischung die Oberhand gewinnen wollte, schaffte sie es doch nicht während der Stunden, die sie warteten. Die Küsse hatten eine Menge damit zu tun. Außerdem hatte er Verständnis für ihren Wunsch, den Namen ihres Vaters reinzuwaschen. Er verstand nur allzu gut, was für Opfer einem die Liebe zur Familie manchmal abverlangte. Er musste zugeben, dass ihr diese waghalsige Mission zum Vorteil gereichte, auch wenn sie letztendlich umsonst gewesen war. Horatio Kelmsleigh hatte keinen Sohn, der seinen Namen verteidigen konnte, also war seine Tochter dieser Pflicht nachgekommen.
    Er dachte darüber nach, was er über die Familie dieses Mannes wusste, abgesehen von dem, was er heute von Audrianna erfahren hatte. Sebastian war dabei gewesen, als Kelmsleigh wegen seines Selbstmords in ungeweihter Erde begraben wurde. Es waren nur wenige Leute dagewesen. Ein Mann, der öffentlich in Ungnade gefallen war, hatte nicht viele Freunde.
    Er hatte die Witwe in ihrer schwarzen Trauerkleidung gesehen. Sie hatte zwei Mädchen bei sich gehabt. Die eine schmiegte sich eng an ihre Mutter. Die andere stand gerade weit genug entfernt, um eine emotionale Isolation anzudeuten. Er stand in einiger Entfernung zu der kleinen Gruppe und bemerkte daher außer ihrer dunklen Haare keine weiteren Einzelheiten an den Frauen.
    Er war an jenem Tag dort gewesen, weil er angenommen hatte, dass unter den Freunden und Kollegen vielleicht einige der anderen Verschwörer sein könnten. Die wenigen Männer um das Grab herum hatten seine Aufmerksamkeit beansprucht, nicht die Frauen. Seine Witwe und Töchter hatten mehr verloren als ihren Ehemann

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