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Ein stiller Waldteich: Die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah (German Edition)

Ein stiller Waldteich: Die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah (German Edition)

Titel: Ein stiller Waldteich: Die Erkenntnismeditation von Ajahn Chah (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ajahn Chah
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Fürsorge bringt uns in eine harmonische Beziehung zu allem Leben um uns herum. Nur wenn unsere Worte und Taten aus Freundlichkeit erwachsen, können wir den Geist zur Ruhe kommen lassen und das Herz öffnen. Mit der Praxis, niemandem zu schaden, können wir beginnen, alle Lebenssituationen in ein Übungsfeld umzuwandeln.
    Um unser Leben noch weiter auf dem Mittleren Weg zu festigen, empfiehlt Ajahn Chah Mäßigung und Selbstvertrauen. Ein Leben des Übermaßes ist ein schwieriger Boden für das Wachstum von Weisheit. Die grundlegenden Übungen zu beachten – wie Mäßigung beim Essen, Schlafen und Reden – hilft, das innere Leben ins Gleichgewicht zu bringen. Ebenso wird dadurch die Kraft des Selbstvertrauens entwickelt.
    Imitiere nicht die Art und Weise, wie andere praktizieren, oder vergleiche dich nicht mit ihnen, warnt Ajahn Chah, laß sie einfach in Ruhe. Es ist hart genug, deinen eigenen Geist zu beobachten, warum also noch die Last hinzufügen, andere zu beurteilen. Lerne, deinen eigenen Atem und das alltägliche Leben als Ort der Meditation zu nutzen, und deine Weisheit wird wachsen.
Aktive Meditation
    Angemessenes Bemühen bedeutet nicht, irgend etwas Bestimmtes herbeizuführen. Es ist das Bemühen, in jedem Moment bewußt und wach zu sein, das Bemühen, Faulheit und geistige Trübungen zu überwinden, das Bemühen, jede Aktivität unseres Tages zu unserer Meditation zu machen.
Nach einer Schlange greifen
    »Unsere Praxis hier besteht darin, nach nichts zu greifen«, sagte Ajahn Chah zu einem neuen Mönch.
    »Aber ist es nicht manchmal notwendig, an Dingen festzuhalten?« protestierte der Mönch.
    »Mit den Händen ja, aber nicht mit dem Herzen«, antwortete der Lehrer. »Wenn das Herz nach etwas greift, was schmerzlich ist, ist das, als ob man von einer Schlange gebissen würde. Und wenn es aus Verlangen nach etwas greift, was angenehm ist, ist das, als ob man bloß das Schwanzende der Schlange zu fassen bekäme. Es dauert nur ein wenig länger, bis der Kopf der Schlange herumschnellt und dich beißt.
    Mach dieses Nichtgreifen sowie die Achtsamkeit zu Wächtern deines Herzens, vergleichbar einem Vater oder einer Mutter. Dann werden deine Vorlieben und Abneigungen kommen und wie kleine Kinder rufen. ›Das mag ich nicht, Mutti. Davon will ich mehr, Papi.‹ Lächle einfach und sag: ›Sicher, Kind.‹ ›Aber Mutti, ich will wirklich einen Elefanten.‹ ›Sicher, Kind.‹ ›Ich will Bonbons. Können wir nicht mit einem Flugzeug fliegen?‹
    Es besteht kein Problem, wenn du dies alles kommen und gehen lassen kannst, ohne danach zu greifen.«
    Etwas berührt die Sinne; Vorliebe oder Abneigung entsteht, und genau dort liegt Verblendung. Doch mit Achtsamkeit kann durch dieselbe Erfahrung Weisheit entstehen.
    Falls du an Orten sein mußt, wo viele Dinge die Sinne berühren, so fürchte dich nicht davor. Erleuchtet zu sein bedeutet nicht, taub und blind zu sein. Wenn du jede Sekunde ein Mantra sagst, um alle anderen Dinge auszuschließen, kann es geschehen, daß ein Auto dich anfährt. Sei einfach achtsam, und laß dich nicht zum Narren halten. Wenn andere sagen, daß etwas hübsch ist, sag zu dir selbst: »Ist es nicht.« Wenn andere sagen, daß etwas köstlich ist, sag zu dir selbst: »Nein, ist es nicht.« Laß dich nicht in die Anhaftungen der Welt oder in relative Beurteilungen verstricken. Laß einfach alles vorüberziehen.
    Manche Leute haben vor Großzügigkeit Angst. Sie haben das Gefühl, daß sie ausgebeutet oder unterdrückt werden, daß sie sich nicht richtig um sich selbst kümmern. Aber indem wir Großzügigkeit entwickeln, unterdrücken wir lediglich unsere Gier und Anhaftung. Das läßt unsere wahre Natur zum Ausdruck kommen, läßt sie leichter und freier werden.
Tugend
    Es gibt zwei Ebenen der Praxis. Die erste, das Fundament, besteht in der Entwicklung von Regeln, Tugend oder Moral, um Glück, Behaglichkeit und Harmonie in der Welt zu verbreiten.
    Die zweite, intensiver und nicht an Behaglichkeit interessiert, ist die Praxis des Buddhadharma, die einzig auf das Erwachen ausgerichtet ist, auf die Befreiung des Herzens. Diese Befreiung ist die Quelle von Weisheit und Mitgefühl und der wahre Grund für die Lehre des Buddha. Diese zwei Ebenen zu verstehen bildet die Grundlage für wahre Praxis.
    Tugend und Moral sind Vater und Mutter des in uns wachsenden Dharmas, denn sie versorgen es mit geeigneter Nahrung und Anleitung.
    Tugend bildet die Grundlage für eine harmonische Welt, in der die

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