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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Außenweltlerin etwas auszureden. Er hatte bereits alles getan, was er konnte, um sie angemessen vor der Gefahr zu warnen, die ihr bevorstand. Also hob er nun die Hand und deutete nach rechts. Weiter unten am Zaun reagierte der Mann, der für diesen Teil der Koppel zuständig war, mit einer Geste. Dann erklang ein leises Zischeln.
    »Die Barriere ist deaktiviert«, sagte Bayaar zu den Besuchern. »Wenn Ihr es wirklich tun wollt, dann ist der Zeitpunkt gekommen.«
    »Ich weiß«, erwiderte Luminara. Und dann kletterte sie vorsichtig unter dem energielosen Zaun hindurch, sammelte sich und sprang auf den Rücken des nächsten Surepp.

16

    Über die Zwielichtgeräusche aus der Lagerstadt und das gemeinsame Blöken und Schnaufen der dicht gedrängten Tiere hinweg war das kollektive Nach-Luft-Schnappen der zuschauenden Borokii deutlich zu hören. Ihr Staunen entsprach dem der beiden Padawans, obwohl man denen eine gewisse Vorstellung gegeben hatte, was zu erwarten war.
    Mit der Kraft einer Gewichtheberin, der Beweglichkeit einer Turnerin und der Ausbildung einer Jedi eilte Luminara nicht durch die Herde, sondern über sie hinweg. Anakin sah staunend und voller Bewunderung zu. Luminara berührte die einzelnen Tiere nur lange genug, um sich abzustoßen und zu einem weiteren wolligen Rücken zu transportieren, und huschte über die Rücken der Surepp-Herde auf ihre Mitte zu. Hin und wieder ließ ein verschlafenes Surepp sich von dem Kontakt genug stören, um überrascht aufzublicken. Aber da es keine weitere Gefahr mehr wahrnahm, senkte es bald wieder den Kopf und schlief weiter.
    Luminaras Freunde konnten durch ihre Makroferngläser sehen, wie die Jedi-Meisterin vorankam, aber Kyakhta, Bulgan, Tooqui, Bayaar und den anderen zuschauenden Borokii blieb nichts anderes übrig, als ihre Augen anzustrengen. Der Wächter konnte die Spannung schließlich nicht mehr ertragen und stellte sich neben den Außenweltler, den sie Obi-Wan nannten.
    »Wie ergeht es Eurer Freundin?«, fragte er. »Sie ist noch am Leben, oder Ihr hättet eine Reaktion gezeigt.«
    »Sie bewegt sich schnell.« Obi-Wan senkte das Fernglas nicht, als er sprach. »Hin und her. Schnell genug, dass ich das Gerät nicht scharfstellen könnte, wenn das nicht automatisch geschähe.«
    Nach einem Zeitraum, der sich wie Stunden anfühlte, tatsächlich aber nur Minuten dauerte, murmelte der Jedi leise, aber aufgeregt: »Da!« Er hob die Stimme trotz seiner Anstrengung, sie zu beherrschen. »Sie hat es!«
    »So schnell?« Bayaar war vollkommen verdutzt. »Eure Frau bewegt sich wirklich flink.«
    »Nicht meine Frau«, verbesserte Obi-Wan ihn schnell. »Wir sind Kollegen, Gleichgestellte. Wie Ihr und Eure Mitkrieger.«
    »Ah«, murmelte Bayaar, ohne den Außenweltler wirklich zu verstehen.
    »Ja, sie ist schnell«, fuhr Obi-Wan fort. »Sie ist jetzt auf dem Rückweg.« Plötzlich zuckte er sichtlich zusammen, senkte das Fernglas und hob es erneut.
    »Was? Was ist los?« Bayaar wandte sich der Herde zu und versuchte, etwas zu erkennen. Seine Nachtsicht war hervorragend, aber nicht so gut wie das Sichtgerät. »Ich denke, ich erkenne Unruhe.«
    »Sie ist ausgerutscht.« Die Stimme des Außenweltlers war nicht so neutral wie zuvor. »Gerutscht und gefallen. Ich - ich kann sie nicht mehr sehen.« In der Herde wurde an der Stelle, wo Luminara gefallen war, das Blöken lauter. Selbst ohne Hilfe konnte Bayaar nun sehen, dass mehrere Tiere unruhig wurden. Die anderen neben ihnen erwachten aus ihrer abendlichen Verschlafenheit.
    Sie hatten keine Zeit, über Alternativen zu sprechen. Sie mussten handeln, bevor die Unruhe sich ausbreiten konnte.
    »Wir holen sie raus«, sagte er zu den beiden erschrockenen Padawans. Obwohl er sehen konnte, wie beunruhigt sie waren, gab es keine Zeit, sie zu beruhigen und zu hätscheln.
    »Konzentriert euch«, befahl er ihnen. »Konzentriert euch, wie ihr euch nie zuvor konzentriert habt. Und bleibt zusammen.« Er nahm Barriss' Hand in seine rechte Hand, Anakins in die Linke und führte sie durch den Zaun.
    Bedrängt und weggeschoben von der konzentrierten Macht nicht nur von einer, sondern gleich drei ausgebildeten Personen, wichen die Surepp zurück. Blökend und zischend teilten sie sich, um den weiterschreitenden Außenweltlern Platz zu machen. Dreiergruppen von Augen starrten die Zweifüßler zornig an, wütend über das Eindringen. Aber etwas hielt die Tiere zurück, verhinderte, dass sie die Menschen unter ihren Füßen mit den scharfen Krallen

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