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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Maul und weit aufgeblähten Kiemen. Er saugte stetig Wasser ein und stieß es durch die Kiemen wieder aus, womit er Barriss weiter flussabwärts sog. Anakin kam wieder an die Oberfläche und machte eine beschwichtigende Geste.
    »Halte durch. Ich kümmere mich darum.« Er holte noch einmal tief Luft, tauchte abermals und schwamm direkt auf das Tier zu, wobei er die tretenden Beine der Padawan ignorierte.
    Der Gairk wich nicht aus. Das brauchte er auch nicht, denn Anakin fand sich mitten im Schwimmen abgefangen. Als er nach hinten schaute, sah er, dass nicht nur eine, sondern drei der Kreaturen hinter ihm waren. Ihre verzerrten Mäuler sahen sich nicht unbedingt ähnlich, aber als die drei ihre Köpfe zusammensteckten, passten die unterschiedlich geformten Kiefer zusammen wie die Teile eines Puzzles. Sie versuchten ihn zu sich zu saugen - alle drei. Dann schloss sich ein vierter an. Anakin spürte, wie er unweigerlich auf dieses vereinte dunkle Maul zugezogen wurde. Wie zuvor schon Luminara fiel ihm auf, dass die Gairks keine Zähne hatten. Aber das brauchten sie auch nicht. Wenn sie ihre Mäuler zusammenschlössen, um größere Saugkraft zu entwickeln, konnten sie ihre Beute buchstäblich einatmen.
    Die Technik war unkompliziert. Gairks rissen Reisende von größeren, für sie nicht genießbaren Reittieren wie den Suubatars, und wenn diese Unglücklichen erst im Wasser waren, zerrten sie sie flussabwärts von jeder Hilfe weg und verschlangen sie dann in aller Ruhe. Nur dass Anakin und Barriss keine hilflosen Grasfresser waren. Es war wichtig, sofort zu handeln. So kraftvoll er auch schwimmen mochte, er konnte sich nicht aus der Kraft dieses vierfach verstärkten Saugens lösen. Was war es noch, was Obi-Wan so oft gesagt hatte? Wenn du dich gegen einen Sturm nicht wehren kannst, zieh mit ihm.
    Er drehte sich um und trat sich nicht mehr weg von seinen Angreifern, sondern direkt auf sie zu. Dunkle Mäuler klafften erwartungsvoll. Der Mangel an Sauerstoffbewirkte, dass er nur noch verschwommen sah, als er nahe genug war, um mit dem Lichtschwert zuschlagen zu können. Als sie getroffen wurden, lösten sich die vier verbundenen Gairks voneinander, und der Sog verschwand. Mit dem letzten Sauerstoff in seiner Lunge trat Anakin sich nach oben, brach keuchend durch die Oberfläche und atmete dankbar die frische Luft ein. In der Nähe sah er Barriss, die nicht auf das andere Ufer zuschwamm, sondern auf ihn.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie. Sie wirkte gelassen, auf eine Art, die ihm kaum gerechtfertigt schien.
    »Ich war schon auf dem Weg«, keuchte er und wischte sich Wasser aus dem Gesicht, »um dich zu retten.«
    »Ich danke dir für diese Geste«, erwiderte sie höflich, während sie weiter Wasser trat. »Aber ich war nicht wirklich in Gefahr.«
    Da er wusste, dass ihre Meister und die beiden Führer vom Ufer aus zusahen, schluckte er die erste Erwiderung herunter, die ihm einfiel. »Du hast nicht ausgesehen, als wärest du nicht in Gefahr. Du wurdest flussabwärts gezogen.«
    »Das weiß ich. Es ging nur darum, mich umzudrehen, sodass ich nach dem Gairk schlagen konnte.« Sie sah ihn ohne mit der Wimper zu zucken an, deaktivierte ihr Lichtschwert und hängte es wieder an den Gürtel. »Du hättest auf deinem Suubatar bleiben können. Hast du mich um Hilfe rufen hören? Habe ich dich gebeten, mir ins Wasser zu folgen?«
    Seine Antwort war knapp. »Aha. Nun, da ich dich ein bisschen besser verstehe, verspreche ich, dass du dir keine Sorgen machen musst, dass so etwas wieder passiert.« Er fing an, aufs Ufer zuzuschwimmen.
    Sie blieb ohne Anstrengung auf gleicher Höhe. »Versteh mich nicht falsch, Anakin. Es war eine galante Geste, und ich danke dir, dass du für mich dein Leben aufs Spiel setzen wolltest.« Sie lachte leise. Ihr Lachen war viel zurückhaltender als das ihrer Meisterin. »Nicht zu reden von deiner Bereitschaft, für mich triefhass zu werden.«
    Er schwamm gleichmäßig auf der Seite weiter und schaute an sich entlang. »Das habe ich wirklich geschafft, wie? Du kannst gut schwimmen.«
    Wieder lachte sie. »Die Macht ist mit mir. Wettschwimmen zum Ufer?«
    Noch bevor er sich einverstanden erklären konnte, war sie wie ein Aal vorwärtsgeschossen. Er hätte sie beinahe eingeholt, aber ihre Hände und Füße berührten den sandigen Strand einen Augenblick vor seinen eigenen.
    Zwei ernst dreinschauende Jedi warteten auf sie.
    »Ihr beide bietet einen hübschen Anblick.« Luminara hatte die Hände auf die

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