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Ein Sturm zieht auf

Ein Sturm zieht auf

Titel: Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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zu.
    »Tooqui, wo willst du hin?«
    »Zu viel Licht für Tooqui. Zu viel Gerede. Gehe spazieren. Komme später wieder.«
    »Also gut«, sagte sie, nachdem sie einen Moment nachgedacht hatte. »Aber stiehl nichts.«
    Er reagierte mit einer Geste, deren Bedeutung sie hätte erfragen müssen, wenn er nicht schon weg gewesen wäre. Eine der Wachen wollte ihn aufhalten, aber der Gwurran war zu schnell und verschwand in dem nächtlichen Lager.
    Das war ein bisschen merkwürdig, dachte Barriss. Warum wollten die Wachen Tooqui davon abhalten, das Haus zu verlassen? Dann entspannte sie sich und lehnte sich wieder in die Kissen. Wahrscheinlich machten sie sich Gedanken, dass er da draußen herumlaufen und sich Ärger einhandeln würde. Da sie Tooqui kannte, konnte sie ihren Gastgebern das nicht übel nehmen.
    Eine stilvoll gekleidete und kunstvoll frisierte Frau brachte einen rechteckigen Kasten voll zierlicher, fest verschlossener Fläschchen. Jedes war einzigartig und aus einem anderen natürlichen Edelstein hergestellt. Die Kleidung der Frau ließ ihren Rücken vollkommen unbekleidet, ein weit offenes V, das ihre goldfarbene Mähne mit den schwarzen Streifen bis zu dem kurzen Schwanz zur Schau stellte. Glitzernde Bögen und funkelnde Steine waren in das offen liegende Fell gellochten. Auf Anweisung des Häuptlings beugte sie sich vor, um Luminara und Obi-Wan den Inhalt des Kastens zu zeigen.
    »Das hier sind Essenzen aus dem Dzavak-Seenland, weit westlich von hier«, verkündete Baiuntu stolz. »So etwas werdet Ihr nirgendwo in Cuipernam finden. Ich würde diese Essenzen bei einem Wettbewerb von gutem Parfüm gegen alle Düfte stellen, die anderswo in der Republik gehandelt werden.« Er fuchtelte ermutigend mit der dickfingrigen Hand. »Weiter, weiter! Versucht sie. Das Paluruvu - das ist die violette Flüssigkeit in dem Fläschchen am Ende des Kastens -ist besonders auffällig. Ein paar Tropfen der reinen Essenz, vermischt mit klarem Wasser, werden zu einer großen Flasche von teurem Parfüm.« Er lächelte strahlend.
    »Die Alwari mögen Prärienomaden sein, aber sie sind nicht unzivilisiert. Wie die Qulun genießen auch sie die besseren Dinge des Lebens. Diese Essenzen gehören zu unseren meistverkauften Waren. Nach Tagen des Reisens über die Ebenen in Gesellschaft vieler stinkender Herden und Zugtiere ist ein wohlhabendes Alwari-Paar dankbar für die Gelegenheit, die natürlichen Düfte in ihrem Heim ein wenig zu dämpfen.«
    Luminara schnupperte zögernd an einigen unterschiedlichen Extrakten. Sie waren alle hervorragend, aber Baiuntu hatte recht gehabt: Das Paluruvu war das Beste.
    »Wunderbar«, sagte sie und reichte den Kasten an Obi-Wan weiter. Er versuchte ebenfalls nur einige Gerüche, aber auch er musste zugeben, dass das Sortiment es mit allem aufnehmen konnte, was er auf Coruscant oder einer anderen weit entwickelten Welt der Republik kennen gelernt hatte.
    Als Barriss und Anakin an der Reihe waren, wirbelten schon diverse spektakuläre Düfte durch die Luft. Sie vertrieben jede Spur des Geruchs nach Tieren oder geschäftigen Clanleuten. Als Luminara Baiuntu ansah, gähnte dieser gewaltig. Wenn sie genauer nachdachte, fühlte sie sich auch ebenfalls ziemlich erschöpft. Es war wirklich ein langer Tag gewesen. Sie richtete sich auf und wollte sich und ihre Begleiter entschuldigen. In diesem Moment bekam sie die erste Ahnung davon, dass etwas nicht in Ordnung war.
    Sie konnte sich nicht aufrichten.
    Tatsächlich konnte sie sich nicht einmal richtig hinsetzen. Ihre sonst so angespannten, schlanken Muskeln hatten sich offenbar zu Brei verwandelt und waren in die Kissen und Polster geflossen. Ihr Kopf schwamm, und sie hatte das Gefühl, in den Boden zu schmelzen. Aus rasch schlechter werdenden Augen sah sie, wie Obi-Wan aufstand und versuchte, sein Lichtschwert zu ziehen. Seine Finger bogen sich vergeblich in der Nähe der Waffe. Aber selbst wenn er sie hätte ziehen und aktivieren können, gab es niemanden, gegen den er hätte kämpfen können. Ihr Gastgeber schnarchte bereits wohlklingend, die Hände auf dem so un-ansionianischen Bauch verschränkt. Die auffällige Essenzenvorführerin war zu seinen Füßen und fest eingeschlafen.
    »Etwas ist - Barriss!« Luminara versuchte zu rufen, brachte aber nur ein Flüstern hervor. Barriss ruhte auf ihrem eigenen gepolsterten Diwan, den Kopf zurückgelegt, den Mund offen und Arme und Beine zur Seite gestreckt. Nicht weit entfernt lag Anakin Skywalker mit dem Gesicht nach

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