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Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now

Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now

Titel: Ein unauffälliger Mann - Chadwick, C: Ein unauffälliger Mann - It's All Right Now Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Chadwick
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natürlich, sie würden uns dann mehr mögen und respektieren.«
    Allmählich wurde sie etwas ungeduldig. »Ach, ich weiß nicht so recht. Aber man kann nicht abstreiten, daß sie ein tolles Klima haben. Und abgesehen von allem anderen, das können sie auf jeden Fall genießen.«
    An diesem Punkt kamen zwei ihrer Katzen durch mein Fenster, eine sprang mir auf den Schoß, die andere strich um mein Bein. Ich warf Mrs. Hirst einen Blick zu, um zu sehen, ob sie das sehr ärgerte.
    »Die haben Sie wirklich ins Herz geschlossen, nicht?« sagte sie grinsend, als wäre sie stolz auf ihre Kinder, weil sie nett zu einem nervösen Fremden waren.
    »Liebe geht durch den Magen«, sagte ich.
    Sie drückte meinen Arm ziemlich fest. »Ich weiß, mein Lieber. Sie sind sehr nett zu ihnen. Sie mögen Sie. Das sage ich ihnen immer.«
    »Mr. Fogarty scheint seine Sache recht gut gemacht zu haben.«
    An diesem Punkt sollte ich erwähnen, daß ich tags zuvor, als ich
an der Bushaltestelle wartete, etwas sah, das mir zu der Zeit als außerordentlicher Anblick erschien. Es war Bridget in einem Fahrschulauto, die von Mr. Fogarty eine Übungsstunde erhielt. Sie hatten auf der anderen Straßenseite angehalten, und er beugte sich über sie in einer ziemlich unverfrorenen Umarmung, wie es mir vorkam, während Bridget es mit einem Nicken und einem Lächeln freudig geschehen ließ. Erst dann sah ich das Fahrschulschild und erkannte, daß er ihr die Hebel an der Steuersäule erklärte oder was auch immer.
    »O ja«, sagte Mrs. Hirst. »Er war sehr gewissenhaft. Er liebt Katzen, sagte er. Die Konten in Ordnung und alles. Er war ja nicht umsonst ein Handelsbanker. Er hat mir sogar einen kleinen Braten und Brot und Milch und ein bißchen Gemüse in den Kühlschrank gelegt.«
    Sie hatte mir eine Karte mit dem Datum ihrer Rückkehr geschickt. Das waren die Dinge, an die auch ich hätte denken können. Es war mir einfach nicht in den Sinn gekommen. Genau so etwas hätte sie für mich getan.
    »Er ist Fahrlehrer, wie ich gesehen habe.«
    »Haben Sie das nicht gewußt?«
    »Wissen Sie noch, als er einzog, wie, nun ja, argwöhnisch Sie ihm gegenüber waren?«
    Sie warf mir einen Blick erschrockener Unschuld zu. »Ich hatte nie etwas gegen Mr. Fogarty. O nein! Wenn man ihn erst einmal genauer kennt, ist er ein wirklich netter Mann. Nach dem, was er alles durchgemacht hat.«
    Sie stand eben mit ihrem australischen Album Band eins auf, so daß ich darauf nicht eingehen mußte, sondern statt dessen sagte: »Die waren ganz reizend, Mrs. Hirst. Ich würde wirklich gern mehr davon sehen.«
    »Wir haben mit ihrem Wohnmobil Ausflüge gemacht. Und dann noch die ganzen Sportveranstaltungen und die Boote im Hafen. Sie als weitgereister Mann werden davon nicht allzuviel sehen wollen. Ich vermute, Kanada mit den Indianern und den Mounties und was sonst noch alles ist viel interessanter.«
    »O nein, ich würde sie wirklich gern sehen. Ehrlich.«

    Und das stimmte auch. Ich wollte mehr von ihrem anderen Leben sehen. Es gibt viel zu viele Seiten im Leben eines anderen, von denen wir gar nichts wissen. Ich hatte geklungen, als hätte ich es ernst gemeint, und sie lächelte mich wirklich sehr zufrieden an.
    »Es ist trotzdem schön, wieder zu Hause zu sein, egal, was die Australier denken«, sagte sie, rief ihre Katzen und wandte sich zum Gehen.
    Aber sie blieben, wo sie waren, beide inzwischen eingeschlafen auf meinem Schoß.
     
    Ein paar Tage später stand ich neben Mr. Fogarty an der Bushaltestelle.
    Es war nicht schwer, einen Gesprächsanfang zu finden. »Mrs. Hirst scheint sehr froh zu sein, daß Sie sich so gut um ihre Katzen gekümmert haben«, sagte ich.
    Er faßte mich am Ellbogen. »Ich schätze mal, sie sollte sich eher bei Ihnen bedanken. Die waren doch fast die ganze Zeit bei Ihnen. Würde mich nicht wundern, wenn Sie sie auch gefüttert haben.« Ich nickte. »Dann sollten Sie ihr eine Rechnung stellen. Katzen sind einfach gräßliche Kreaturen.«
    Ich zuckte die Achseln. Erst jetzt ließ er meinen Arm wieder los. Sein irischer Akzent war sehr deutlich geworden, was darauf hindeuten konnte, daß er vielleicht noch viel mehr zu sagen hatte, denn vom Bus war noch nichts zu sehen. Aber er war verstummt. Sein faltiges Gesicht war von mir abgewandt.
    »Sie sind Fahrlehrer«, informierte ich ihn.
    Er blinzelte mir zu. »Bin ich das?«
    »Habe Sie unlängst mit Bridget gesehen.«
    »Ach, die reizende Bridget. Da haben Sie wirklich mal ein nettes Mädchen.«
    »Schön

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