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Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Ein unerhörter Ehemann (German Edition)

Titel: Ein unerhörter Ehemann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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Und er wusste aus Erfahrung, dass der Weg zur Vollkommenheit einzig und allein über Übung, Übung und nochmals Übung führte.
    Eine abschließende Übung fand in der Morgendämmerung statt – wenn auch nur, um zu beweisen, dass Athletik in allen Sportarten von Vorteil ist.

30
    Eine Frage des Mutes – in Lord Perwinkles Schlafgemach
    Carola kauerte sich unter den Laken zusammen. Die Vorhänge von Tuppys Bett hatte sie so fest zugezogen, dass kein Lichtstrahl hindurchfallen konnte.
    Alles war, wie es sein sollte, nur Carolas Entschlossenheit nicht. Tatsächlich erwog sie die Flucht. Sie hatte nämlich gerade festgestellt, dass Esmes Plan einen entscheidenden Fehler hatte.
    Sie, Carola, mochte den ehelichen Akt nicht. Schon damals in ihrer Hochzeitsnacht hatte es ihr nicht gefallen, und zwei Wochen Ehe hatten daran nicht das Geringste geändert. Die Vermutung ihrer Mutter, dass sie sich mit der Zeit schon daran gewöhnen würde, hatte sich nicht bewahrheitet.
    Carola kuschelte sich tiefer in die Kissen und schlang die Arme um ihre Knie. Die Hauptsache war, dass sie Tuppys Frau sein wollte, selbst wenn sie diese eine besondere eheliche Pflicht nicht mit Freuden erfüllte. Aber küssen würde sie ihn gern. Die bloße Vorstellung, Tuppy zu küssen – oder von Tuppy geküsst zu werden! – , ließ ihre Wangen erröten.
    Aber Küssen war nun einmal nicht genug. Esme hat ihr eines deutlich zu verstehen gegeben: Carola musste Tuppy mit allen Mitteln überzeugen, dass sie mit ihm das Bett teilen wollte, selbst wenn sie sich dafür erniedrigen musste. Nach Carolas Ansicht war die Demütigung ohnehin unausweichlich. Sie hatte inzwischen einen Grad an Verlegenheit erreicht, dass sie fürchtete, in Ohnmacht zu fallen, sobald er ins Bett stieg.
    Das Dumme war nur, dass Tuppy nicht gut in diesen Dingen war, was sie ihren Freundinnen natürlich verheimlicht hatte. Sie würde ihm also vorspielen müssen, dass sie es genoss. Dies war der einzige Weg, um Tuppy davon zu überzeugen, dass er kein so schlechter Liebhaber war, und ihn all die anderen Dinge vergessen zu lassen, die sie kurz nach der Hochzeit im Zorn zu ihm gesagt hatte.
    Sie würde ihn loben müssen. »Das ist wunderbar, Tuppy!«, übte sie im Flüsterton. »Was für ein wunderbarer … « Wunderbarer was ? Rhythmus? Takt? »Wie wunderbar geschickt du doch bist, oh, es gefällt mir ja so sehr!«
    Das klang zu einstudiert. Sie durfte auf keinen Fall wie ihre Mutter bei der Eröffnung eines Wohltätigkeitsbasars reden. Es musste leidenschaftlich klingen. Und ehrlich.
    In diesem Moment hörte sie das Knarren, als die Tür geöffnet wurde. Carola quiekte vor Angst und verbarg sofort ihr Gesicht im Kissen.
    Hatte er es gehört? Wenn Tuppy sie entdeckte, solange er noch angekleidet war, würde sie vor Verlegenheit sterben . Er durfte erst dann ins Bett kommen, wenn er ausgezogen war und die Lampe heruntergedreht hatte. Sonst würde der Anblick ihrer schweren Brüste ihn womöglich abschrecken. Carola trug unter dem Nachthemd ein dünnes Korsett, damit ihr Fleisch in Form gehalten wurde. Im Zimmer waren gedämpfte Geräusche hörbar. Tuppy schritt vermutlich hin und her, während er die Kleider ablegte.
    Carolas Herz raste, und das Blut rauschte ihr so laut in den Ohren, dass sie Tuppy kaum hören konnte. Warum brauchte er nur so lange? Es knarrte, dann herrschte Stille. Sie lag steif wie ein Brett da. Eine Sekunde. Zwei Minuten. Jetzt hatte sie bestimmt schon zehn Minuten gewartet! Er hatte gar nicht vor, zu Bett zu gehen. Oder … vielleicht war es gar nicht Tuppy, der sich da im Zimmer zu schaffen machte?
    Entsetzt riss Carola die Augen auf. Es war der Dieb! Der Mann, der Ginas Zimmer durchwühlt hatte, war nun ins Zimmer ihres Mannes gekommen, um dessen Manschettenknöpfe zu stehlen. Vorsichtig, Zentimeter um Zentimeter schob sie sich auf die Bettvorhänge zu. Der Dieb würde sie natürlich umbringen, kaum dass er sie entdeckte. Es war ja allgemein bekannt, dass Verbrecher von Natur aus gewalttätig veranlagt waren und ihren Opfern schwere Gegenstände auf die Köpfe schlugen.
    Mit einer Fingerspitze teilte sie den Vorhang, sodass sie durch einen schmalen Spalt zunächst nur eine Zimmerecke sehen konnte. Doch dann rutschte sie ein wenig zur Seite und sah …
    Tuppy. Es war kein Dieb. Es war bloß Tuppy. Zorn wallte in Carola auf. Das war so typisch für ihn: Er saß herum und tat gar nichts, wenn es doch so viele wichtige Dinge zu unternehmen gab. Immer wenn sie ins

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