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Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot

Titel: Ein unmoralisches Sonderangebot - Gier, K: Unmoralisches Sonderangebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Petra ihre Handtasche. Sie hatte unsere Erlaubnis, früher Schluss zu machen, um ihre Kinder rechtzeitig vom Kindergarten abholen zu können. Die Kinder hießen Timo und Nico und sahen ein bisschen aus wie kleine Frettchen. Bei Kindern ist das aber irgendwie noch richtig niedlich. Wenn sie Schnupfen hatten oder der Kindergarten geschlossen war, brachte Petra sie mit zur Arbeit. Sie durften dann im Büro sitzen und endlos Videos von Bob der Baumeister anschauen. Anfangs hatte ich versucht, sie ein bisschen in die Gartenarbeit einzubinden (ich habe diesbezüglich eine eindeutig missionarische Ader), Blumen gießen, umtopfen, Saatgut ausbringen, alles, wozu sie Lust hatten. Es waren nämlich erstaunlich nette Kinder. Wahrscheinlich kamen sie diesbezüglich auf ihren Papa.
    Petra wollte aber nicht, dass sie sich schmutzig machten.
    »Das fehlte mir noch, dass meine Kinder wie Erdferkel aussehen«, erklärte sie. Bob der Baumeister war hingegen eine absolut keimfreie Angelegenheit.
    »Herr Gae-härtner«, flötete sie, während sie ihren Kopf und ihre Titten zu Stephan ins Büro reinhängte. »Ich bin dann fä-härtig für heute. Tschüssie!«
    »Tschüssie – und vielen Dank«, flötete Stephan zurück. Ich verzog das Gesicht.
Tschüssie
fand ich persönlich noch schlimmer als Eberhards
Tschö mit ö
.
    »Bin dann weg«, sagte Petra zu mir, kein bisschen mehr flötend. »Igitt, sieh dir doch mal deine Fingernägel an. Schwarz wie …«
    »… Drä-häck«, ergänzte ich flötend und betrachtete meine Hände mit gespieltem Erstaunen. »Nanu, wie kommt der denn an meine Hände?«
    »Du könntest mit Handschuhen arbeiten, wie jeder andere normale Mensch auch.« Petra rümpfte zum Abschied ihre Kartoffelnase. »Bis Mittwoch dann.«
    Ich winkte ihr mit meinen erdigen Pfoten nach. »Schöne Grüße an deine Kinder und deinen Mann.« Letzteren kannte ich nicht, ich vermutete nur, dass er ein ganz armes Schwein war.
    »Huch!« An der Tür war Petra mit jemandem zusammengestoßen. Weil es eine Frau war, machte sie sich nicht die Mühe, sich zu entschuldigen.
    »Wir haben jetzt gleich Mittagspause«, sagte sie unfreundlich.
    »Deshalb müssen Sie mir doch nicht gleich Ihre billige Gucci-Imitat-Handtasche in die Rippen rammen«, erwiderte die Frau. Es war meine Schwägerin Evelyn, wie immer hochelegant und lässig zugleich. Vor der Tür parkte der silber glänzende BMW mit offenem Verdeck.
    »Das ist keine Gutschi-Handtasche«, schnappte Petra.
    Evelyn schob sich an ihr vorbei. »Sag ich doch. Ein billiges Imitat, genau wie das Parfüm.«
    »Das Parfüm ist zufälligerweise echt«, sagte Petra und ließ die Tür mit diesem gewissen »Der hab ich’s aber gegeben«-Knall hinter sich zufallen.
    »Dann riecht es wohl nur so billig«, sagte Evelyn zu mir.
    »Das ist Desinfektionsmittel«, sagte ich.
    Evelyn sah Petra durch die Schaufensterscheibe nach, wie sie ihren Hintern über den Parkplatz schwenkte. »Seit wann arbeitet diese o-beinige Schnepfe denn hier?«
    »Seit zwei Monaten«, antwortete ich. »Und was machst du hier? Wolltest du Pflanzen kaufen?« Zu Olivers und Evelyns Penthouse gehörte eine riesige Dachterrasse, die völlig kahl war, bis auf eine Teakholz-Sitzgruppe mit Sonnenschirm und den Kübel mit Buchsbaum, den ich ihnen zum Einzug geschenkt hatte.
    »Nein«, sagte Evelyn und pflanzte sich graziös auf die Ladentheke. »Du weißt doch, dass ich es nicht mit Pflanzen und Haustieren habe. Ich wollte mit dir über die Sache reden.«
    »Über welche Sache?«
    »Über die Eine-Million-Euro-Sache«, sagte Evelyn leichthin.
    »Oh, über
die
Sache«, sagte ich. Darüber wollte ich auch nur zu gerne reden. Zumal ich so gut wie gar nichts darüber wusste.
    Evelyn fuhr sich mit der Hand durch die perfekt sitzenden Haare. »Oliver ist der Ansicht, wir sollten es nicht tun. Aber das kann er doch wohl nicht alleine entscheiden, oder?«
    »Tja, eine Million Euro sind eine Menge Geld«, sagte ich vorsichtig. So viel wusste ich ja immerhin. »Aber Stephan denkt auch, dass der Vorschlag indiskutabel ist.«
    »Und was denkst
du

    »Tja, also«, sagte ich verlegen. Zu dumm, dass ich immer noch völlig im Dunkeln tappte.
    »Olivia?«
    Unter Evelyns durchbohrendem Blick errötete ich leicht. »Ähm – tja, ich weiß ehrlich gesagt nicht so recht, was ich davon halten soll. Was denkst du denn?«
    »Ich denke, wir sollten es machen«, sagte Evelyn. »So leicht kommen wir nie wieder zu Geld. Für eine Million Euro muss eine alte Frau

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