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Ein verführerischer Pakt

Ein verführerischer Pakt

Titel: Ein verführerischer Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyn Stone
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die zarten Gefühle, die sie nach dieser Nacht vielleicht für ihn entwickelt hatte. Sie musste völlig erschöpft sein.
    Ganz vorsichtig nahm Guy ihren Arm weg, den sie um ihn geschlungen hatte, und stand leise auf. Er betrachtete sie kurz, wie sie nackt und verführerisch im Bett lag, dann deckte er sie zu und fing an, seine Kleidungsstücke vom Boden aufzusammeln.
    Er hatte gerade seine Hose angezogen, als jemand vorsichtig anklopfte. Guy ging barfuß und auf Zehenspitzen zur Tür und öffnete sie einen Spaltbreit. "Ja, was ist?"
    "Ein Besucher ist eingetroffen", flüsterte Mrs. Sparks. "Aus Schottland, das sagt er wenigstens. Aber er hört sich auch so an." Sie versuchte, an Guy vorbei ins Zimmer zu spähen.
    "Wo ist der Junge?" fragte er und merkte, dass er seit dem Aufwachen noch gar nicht an Beau gedacht hatte.
    "Er ist bei diesem Mann aus London, der mit Lord Jelf gekommen war. Sie sind in den Ställen. Jemand hat das Pony von Sylvana Hall herübergeholt, sie versorgen es gerade."
    "Ausgezeichnet. Ihre Ladyschaft schläft noch, sollte er nach ihr fragen. Ich bin gleich fertig. Sorgen Sie inzwischen dafür, dass es unserem Gast an nichts fehlt." Er schloss die Tür.
    Als er sich umdrehte, saß Lily aufrecht im Bett und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Das Herz wurde ihm weit bei ihrem Anblick.
    "Wer war das?"
    "Mrs. Sparks. Unten wird nach mir verlangt, aber du brauchst jetzt noch nicht aufzustehen. Du musst sehr müde sein."
    Schmunzelnd strich sie die Bettdecke über ihrem Bauch glatt. Ihre Brüste waren jedoch entblößt, und sie wirkten sehr einladend auf Guy. "Komm schnell zurück!" bat sie.
    Er lächelte und setzte sich, um Strümpfe und Schuhe anzuziehen. "Du bist entschlossen, die nächste Runde zu gewinnen, nicht wahr?" Er verzog bedauernd das Gesicht und stand auf. "Es tut mir Leid, Liebling, aber mit unserem Wettstreit werden wir bis heute Abend warten müssen. Der Arzt ist eingetroffen."
    Lily schnaubte verächtlich. "Ephriam?"
    "Nein. Snively aus Schottland, von dem ich dir erzählt habe. So bald hatte ich ihn gar nicht erwartet. Er muss gleich das nächste Schiff genommen haben, nachdem er meinen Brief erhalten hat." Er runzelte die Stirn, als er die Angst in Lilys Blick wahrnahm. "Keine Sorge, Lily. Er ist ein sehr vertrauenswürdiger Mann, der jede ihm bekannte Möglichkeit ausschöpfen wird, um herauszufinden, was hier vorgeht. Glaube mir. Sonst hätte ich ihn gar nicht erst hergebeten."
    "Er ist unsere letzte Hoffnung, nicht wahr?" fragte Lily ruhig.
    Guy küsste ihre Hand. "Es gibt keine letzte Hoffnung, Liebste. Es ist nur der nächste Schritt auf unserem Weg zu dem Beweis für unsere Vermutungen."
    Sie verließ das Bett und schob sich an ihm vorbei; ihrer Nacktheit schien sie sich gar nicht bewusst zu sein. "Ich komme mit dir."
    "Nein", widersprach er. Er griff nach ihrem Arm und zog sie an sich. "Ich möchte zuerst mit ihm allein sprechen."
    Empört sah sie ihn an, doch dann tastete sie mit den Händen über ihr wirres Haar. "Vielleicht sollte ich mich vorher kämmen."
    Guy tippte leicht auf ihre Nasenspitze. "Und dir etwas anziehen, sonst treibst du ihn auch noch in den Wahnsinn. Bei mir gelingt dir das jedenfalls recht gut."
    Nun musste sie doch lachen. "Du scherzt darüber. Das ist sehr beruhigend, weißt du? Wenn ich wirklich verrückt wäre, würdest du ernsthafter damit umgehen."
    "So ist es. Ich würde es verzweifelt vermeiden, dieses Wort in deiner Gegenwart zu benutzen", bestätigte er, verschwieg ihr aber, dass er schon so lange mit dem Wahnsinn seines Vaters und der Angst lebte, einmal selbst davon betroffen zu sein, dass er das alles einzig mit einer Art Galgenhumor nehmen konnte.
    "Vielen Dank." Sie lächelte ihn an. "Dann geh und hör dir an, was er zu sagen hat. Ich komme in ungefähr einer halben Stunde nach." Er wollte gerade die Tür öffnen, da rief sie ihn noch einmal zu sich. "Guy?"
    Er drehte sich um.
    "Wenn wir uns geirrt haben, dann entbinde ich dich von deinem Versprechen, mich nicht fortzuschicken. Und auch Beau sollte in diesem Fall nicht dieselbe schmerzhafte Erfahrung mit mir machen wie du mit deinem Vater. Deshalb erwarte ich, dass du um jeden Preis deinen Schwur einhältst, meinen Sohn zu beschützen. Das verlange ich von dir."
    Er musste diese Frau einfach lieben. "Wir irren uns nicht, Lily. Ich würde mein Leben darauf verwetten", versicherte er und sah ihr fest in die Augen.
    "So lange es nur deines ist und nicht das meines Sohnes, bin ich damit

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