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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Jeffries
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überwinden, und alles würde wieder sein, wie es gewesen war.
    Es musste einfach wieder so werden wie vorher! Denn er wusste nicht, wie er es ertragen sollte, wenn nicht.

21
    In den folgenden Tagen wurde jedoch nichts, wie es gewesen war, und Giles verlor fast den Verstand.
    Ravenswood war wegen eines dringenden Notfalls auf sein Anwesen gerufen worden, und Giles hätte die Stadt verlassen müssen, um Kontakt zu ihm aufzunehmen, was ihm seine Prozesse jedoch nicht gestatteten. Schreiben konnte er ihm nicht – Ravenswood hatte immer großen Wert darauf gelegt, dass sie nicht schriftlich kommunizierten. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als zu warten, bis der Viscount zurückkehrte, was Giles furchtbar ärgerte.
    Und es trug nicht zur Besserung seiner Stimmung bei, dass Minerva ihn immer noch höflich auf Distanz hielt, sogar im Bett. Dabei war sie durchaus nicht unfreundlich zu ihm. Sie erzählte ihm von ihrem Tag und hörte ihm zu, wenn er ihr von seinem berichtete. Sie begann, das Haus einzurichten, und machte aus dem unpersönlichen Gebäude, das nach Leinöl und Sägemehl roch, ein Zuhause, in dem es nach Blumen und Zitronen duftete. Sie verhielt sich in jeder Hinsicht wie eine Ehefrau.
    Jedenfalls so, wie sich der Durchschnittsmann eine Ehefrau vorstellte: Sie kümmerte sich um seine Bedürfnisse und behelligte ihn nicht mit ihren Angelegenheiten. Wenn er sie nach ihrem aktuellen Roman fragte, sagte sie nur, sie komme gut voran. Sie ließ ihn nicht an ihren Gefühlen teilhaben; sie machte weder Scherze, noch zeigte sie sich wegen irgendetwas verärgert. Sie war einfach nur … da, wie eine Puppe.
    Es machte ihn wahnsinnig. Jeden Abend bemühte er sich, den Panzer zu durchbrechen und die alte Minerva wieder zurückzuholen, doch obwohl sie bereitwillig mit ihm ins Bett ging und in seinen Armen schrie vor Wonne, verschloss sie sich ihm hinterher wieder.
    Er versuchte, sich einzureden, es sei nicht von Belang, dass sie nicht über Gefühle und solche Dinge redete. Das hatte er ohnehin nie gewollt. Alles war so, wie es sein sollte. Da sie ihre Rolle als seine Ehefrau akzeptierte, gab es nichts, worüber er sich Sorgen machen musste.
    Aber er sorgte sich trotzdem. Bei der Vorstellung, auf ewig eine solche formale Ehe zu führen, befiel ihn eine sonderbare Panik. Und obwohl er alles daransetzte, sich wegen seines irrsinnigen Verlangens nach ihr nicht wie ein Idiot zu benehmen, fiel es ihm immer schwerer, sich zu beherrschen, je länger sie sich ihm gegenüber so kühl verhielt. Doch betteln wollte er nicht.
    Und so war er, als Ravenswood endlich in die Stadt zurückkehrte, denkbar übel gelaunt.
    An dem Morgen, nachdem er von ihm Nachricht erhalten hatte, verließ Giles das Haus, als Minerva noch schlief. Sie stand nicht immer früh auf, weil sie häufig noch bis in die Nacht hinein schrieb.
    Ravenswood wartete in dem Bootshaus im Hyde Park auf ihn. Giles berichtete ihm kurz von seinem Treffen mit Newmarsh. Der Viscount machte sich Notizen und runzelte hier und da die Stirn. »Meinst du, er weiß auch über deine sonstige Arbeit für uns Bescheid?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Er war ganz auf seine Probleme konzentriert.«
    »Gott sei Dank!« Ravenswood seufzte. »Doch er bringt uns trotzdem in eine schwierige Lage.«
    »Das ist mir klar. Und ich bedaure sehr, dass mein vorschnelles Handeln vor neun Jahren der Grund dafür ist.«
    »Ohne dein ›vorschnelles Handeln‹ hätten wir Sully nie erwischt. Da gibt es nichts zu bedauern.« Ravenswood sah ihn prüfend an. »Dir ist bewusst, dass die britische Regierung grundsätzlich nicht …«
    »Auf Erpressungsversuche eingeht. Ja, ich weiß.«
    »Und nach dem, was er getan hat, würdest du es auch nicht wollen, oder?«
    »Von mir aus kann er auf der anderen Seite des Kanals verrotten! Wenn es jemand verdient hat, einsam in Frankreich zu sterben, dann Newmarsh!« Giles wandte den Blick ab. »Es ist nur so, dass ich keine Zukunft mehr habe, wenn die Regierung seiner Forderung nicht nachkommt. Und deshalb …« Er atmete tief durch. »Bin ich bereit, wieder für dich zu arbeiten, wenn es erforderlich ist, um deine Vorgesetzten dazu zu bewegen, auf die Erpressung einzugehen.«
    »Im Ernst?« Ravenswood klang überrascht.
    Giles nickte. »Wenn die Regierung nicht aus einem anderen Grund seiner Forderung nachkommt, bleibt mir wohl keine andere Wahl.«
    »Das stimmt nicht! Du könntest dem Mistkerl zeigen, wer am längeren Hebel sitzt. Selbst wenn er seine Drohung wahr

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