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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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ich hatte.« Wieder suchte er mit ernster Miene ihren Blick. »Dich, mein Kind.«
    Veronica schnürte es die Kehle zusammen. »Ich habe immer gewusst, dass Sie mich lieben.«
    »Oh, ich war nie unfreundlich zu dir.« Seine Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. »Das zumindest kann ich zu meinen Gunsten sagen.«
    Veronica überlegte sich ihre Worte gut. »Ich habe mich immer gefragt, ob Sie nicht lieber einen Sohn gehabt hätten.«
    »Natürlich hätte ich gern einen Sohn gehabt. Aber zusätzlich zu dir und nicht anstelle von.« Er schüttelte den Kopf. »Aber ich habe dir einen schlechten Dienst erwiesen, mein liebes Kind. Ich weiß nicht, ob ich mir das verzeihen kann. Bis heute Abend war mir nicht einmal bewusst, dass es etwas zu verzeihen gibt, aber ich hoffe, dass du einen Weg siehst, es zu tun …«
    »Da ich nicht mal wusste, dass Sie mir einen schlechten Dienst erwiesen hatten, gibt es auch nichts zu verzeihen«, sagte sie lächelnd. »Sie haben es nie gesagt, aber ich habe immer gespürt, dass Sie für mich da sein würden, wenn ich Sie brauche. Sie sind mein Vater, und ich werde Sie immer lieben.«
    Er fuhr zurück. »Die obligatorische Liebe eines Kindes.«
    »Keineswegs«, widersprach sie sehr entschieden.
    »Vielleicht wirst du mir erlauben …« Er zögerte. »Ich werde versuchen, ein besserer Vater zu sein, auch wenn eine erwachsene Frau wahrscheinlich keinen mehr braucht.«
    »Ich werde meinen Vater immer brauchen.«
    »Und vielleicht könnten wir auch Freunde werden.« Er lächelte. »Du hast dich sehr gut entwickelt, weißt du, und das haben wir meiner Mutter und meiner Schwester zu verdanken. Ich habe eigentlich kein Recht dazu, aber ich bin stolz auf dich.«
    Sie betrachtete ihn einen Moment. »Warum haben Sie mir das alles erzählt?«
    »Wie gesagt, es fiel mir heute Abend auf, als ich dich mit deiner neuen Familie sah.« Er zuckte mit den Schultern. »Weihnachten ist eine Zeit der Anfänge, und ich würde sehr gern mit dir von vorn anfangen. Ich wäre gern ein … ein besserer Teil deines Lebens, als ich es bisher gewesen bin. Falls du mir dieses Recht einräumen willst.«
    »Das fände ich sehr schön, Vater.«
    »Du passt zu ihnen, das konnte ich heute Abend sehen. Ich sah alles, was dir bisher gefehlt hatte. Sie sind außergewöhnliche Menschen, deine neue Familie und dein Ehemann.«
    »Er ist nicht mein Ehemann«, entfuhr es ihr.
    Er kniff die Augen zusammen. »Was?«
    »Es ist ein Missverständnis, könnte man sagen. Eins, das völlig außer Kontrolle geraten ist.«
    »Dann solltest du es mir vielleicht erklären.«
    »Nun …« Sie überlegte einen Moment. »Im Grunde ist es ganz einfach. Sebastian will mich heiraten, aber ich will lieber seine Geliebte sein als seine Ehefrau …«
    »Du willst was?«
    »Ich möchte auch weiterhin meine eigenen Entscheidungen treffen, meine Unabhängigkeit behalten …«
    »Großer Gott!« Ihr Vater stöhnte. »Das ist nur meine Schuld. Ich hätte damit rechnen müssen. Das ist die unvermeidliche Folge des Einflusses deiner Großmutter und Tante.«
    »Gerade eben haben Sie ihnen noch Anerkennung gezollt für meine Erziehung.«
    »Und jetzt mache ich sie dafür verantwortlich!«
    »Das spielt jetzt kaum noch eine Rolle, Vater. Nicht wirklich. Ich bin nun einmal, wie ich bin.«
    »Stark und unabhängig?«
    »Das hoffe ich doch.« Sie seufzte. »Es ist nichts Negatives, stark und unabhängig zu sein. Nicht einmal für eine Frau.«
    »Nein, natürlich nicht. Wenn ich stärker gewesen wäre …« Er schüttelte den Kopf. »Aber wie du schon sagtest, das spielt jetzt kaum noch eine Rolle. Was geschehen ist, ist geschehen. Und nun zu diesem Missverständnis …«
    »Sebastians Familie erschien hier völlig unerwartet, wie ich vielleicht hinzufügen sollte …«
    »Genau wie wir.«
    »Ja, und da sie dachten, wir wären verheiratet, taten wir so, als wären wir es.« Wieder seufzte sie. »Sebastian hatte immer das Gefühl, eine Enttäuschung für seine Familie zu sein. Er sieht sich als das schwarze Schaf. Und da kam mir der Gedanke, dass es eigentlich niemandem schaden würde, dafür zu sorgen, dass wir alle schöne Weihnachten verbringen. Es nicht allen mit etwas so Nebensächlichem wie der Wahrheit zu verderben.«
    »Aha.« Er betrachtete sie prüfend. »Dann bist du also nicht seine Frau?«
    »Nein.«
    »Aber seine Geliebte?«
    »Auch das ist nicht ganz richtig. »Sie verzog das Gesicht. »Und das ist der kompliziertere Teil des

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