Eine Braut zu Weihnachten
uns gerne Tee bringen lassen, damit wir gemütlich miteinander plaudern können.«
Miranda lachte. »Du hast noch nie viel für gemütliche Plaudereien übriggehabt.«
Bianca musterte ihn neugierig. »Falls dies das Ergebnis von Lady Smithsons Einfluss ist, hast du unsere volle Unterstützung.«
»Und unsere besten Wünsche«, sagte Miranda schnell. »Wir möchten nur, dass du glücklich bist, weißt du.«
Er grinste. »Und ich bin fest entschlossen, es zu sein.«
»Eines solltest du vielleicht noch wissen«, sagte Bianca seufzend. »Wenn du eine Schauspielerin, Tänzerin oder jemand völlig Unangemessenes gewählt hättest, hätten wir es akzeptiert. Wir alle. Sogar Mutter.«
»Ich weiß.«
»Aber so ist es viel leichter«, setzte Miranda schmunzelnd hinzu.
»Dann ist es ja ein Glück, dass ich vernünftig genug war, mich in eine standesgemäße Lady zu verlieben.«
»Ein großes Glück«, sagte Bianca entschieden. »Und so gern wir auch zum Tee bleiben würden, da Gott weiß, dass solche Einladungen von dir etwas völlig Unbekanntes sind, haben wir jedoch leider noch sehr viel zu tun. Weihnachten naht mit großen Schritten und mit ihm Gesellschaften, die Vorbereitungen benötigen, und Soupers, die arrangiert werden müssen …«
»Und Geschenke, die für Nichten, Neffen und alle anderen besorgt werden müssen«, fügte Miranda hinzu. »Ich habe eine kurze Liste mit meinen Wünschen, falls du geneigt sein solltest …«
»Wir haben beide eine Liste.« Biancas Augen funkelten. »Falls du geneigt sein solltest …«
Er lachte. »Ich werde daran denken.«
Sie plauderten noch ein paar Minuten länger, und dann verabschiedeten sich seine Schwestern unter Umarmungen und Versprechen auf beiden Seiten. Sebastian hoffte nur, dass sie über seine Pläne Stillschweigen bewahren würden, obwohl er wusste, dass keiner in seiner Familie gut Geheimnisse bewahren konnte. Im Grunde spielte es auch keine Rolle, obwohl er seiner Familie lieber selbst davon erzählen würde, und wenn auch nur, um ihre Gesichter zu sehen.
Der Gedanke, Weihnachten mit Veronica in seinem neuen Haus zu verbringen, war ihm buchstäblich erst im selben Moment gekommen, als er davon gesprochen hatte. Und warum auch nicht? Sein erstes Weihnachten nach vielen Jahren wieder daheim in England mit seiner Frau zu verbringen, hörte sich beinahe perfekt an. Allein, ohne von jemandem gestört zu werden, bis auf das wenige Personal, das er nach dem Hauskauf eingestellt hatte. Und vielleicht würden sie dann nach Weihnachten nach Waterston Abbey fahren, um seine Ehefrau dem Rest der Familie vorzustellen. Und natürlich auch, um seine Erbschaft in Empfang zu nehmen. Ja, dies würde ein denkwürdiges Weihnachten werden.
Er verdrängte den Gedanken, dass Veronica vielleicht gar nicht gewillt sein könnte, einen Mann zu heiraten, den sie fast nicht kannte. Für ihn bestand kein Zweifel, dass sie sich wesentlich besser kannten, als viele ihm bekannte Paare bei ihrer Heirat. Und Veronica konnte nicht bestreiten, dass sich etwas Einzigartiges, sehr Intensives und Wundervolles zwischen ihnen entwickelte. Auch hegte er keinen Zweifel, dass sie ihn ebenso sehr begehrte wie er sie. Sie hatte ihn ja sogar geküsst, sowie ihre Tante außer Sicht gewesen war.
Und dieser Kuss wollte ihm nicht mehr aus dem Kopf gehen, so kurz er auch gewesen war. Das Gefühl ihrer Lippen an seinen, die Wärme ihres ihm so nahen Körpers und der sinnliche Duft ihres Parfüms beschworen alle möglichen erotischen Bilder von ihr in seinem Bett herauf. Der Kuss war kaum mehr als ein Vorgeschmack gewesen, eine kleine Kostprobe der Wonnen, die noch kommen würden. Wonnen, an denen er sich für den Rest seines Lebens zu erfreuen gedachte. Es überkam ihn heiß, und er atmete einmal tief ein. Er war nicht ganz sicher, wie lange er noch sein korrektes Benehmen an den Tag legen konnte, da er sie doch eigentlich nur in die Arme nehmen und sie nehmen wollte. Er lachte leise bei dem Gedanken. Oder sie ihn nehmen lassen. Immerhin hatte sie ihn geküsst.
Oh ja, Veronica würde schon bald seine Frau sein. Er liebte sie, auch wenn er sich dessen erst bewusst geworden war, als er es seinen Schwestern gesagt hatte. Er hätte es Veronica zuerst sagen sollen, doch das war ein Versäumnis, das leicht zu korrigieren war. Er liebte sie, er begehrte sie, und er würde sie für sich gewinnen.
Oh ja, dieses Weihnachten würde ein unvergessliches werden.
Kapitel Acht
B isher läuft alles ganz erstaunlich gut,
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