Eine Braut zu Weihnachten
Miranda und Portia um das, was sie einmal hatten, auch wenn es jetzt verloren ist.«
»Jetzt haben Sie es geschafft.« Veronica starrte ihn an. »Jetzt bin ich nicht nur überrascht, sondern auch beeindruckt.«
»Dann scheint mein Plan ja aufzugehen.« Wieder sah er ihr tief in die Augen.
»Sie bereut nichts«, wechselte Veronica abrupt das Thema. »Meine Tante, meine ich.«
»Soweit Sie wissen.«
»Sie hat es mir selbst gesagt.«
»Ah, aber was man sagt, ist nicht immer das, was man auch fühlt.«
»Sie hat bisher ein sehr interessantes Leben gehabt«, entgegnete Veronica entschieden. »Sie ist viel gereist, und sie hat jede Menge Anliegen, an die sie glaubt und für die sie arbeitet.« Oder blickte sie etwa in ihre eigene Zukunft? »Und wie Sie sich vielleicht vorstellen können, ist sie eine leidenschaftliche Verfechterin dieser Anliegen.«
»Ja, das habe ich gesehen.« Sebastian nickte und betrachtete sie prüfend.
»Ich weiß, was Sie denken.«
»Ach ja?« Sie hatte noch keine Ahnung, aber er würde nicht zulassen, dass sie das Schicksal ihrer Tante teilte.
»Sie denken, dass ihre Leidenschaft verschwendet wurde.«
»Keineswegs.« Er schüttelte den Kopf. »Ich bedaure nur den armen Narren, der sie gehen ließ.«
Veronicas Brauen schossen in die Höhe. »Sie sind also nicht nur ein Poet, sondern dazu auch noch ein sehr romantischer.«
»Jetzt haben Sie mein Geheimnis entdeckt«, sagte er lachend.
»Oh, ich könnte mir vorstellen, dass Sie noch viele andere haben.«
»Da haben Sie vielleicht nicht ganz unrecht«, bestätigte er schmunzelnd.
»Erzählen Sie mir eins.«
»Ich glaube, ich habe Ihnen schon so ziemlich all meine Geheimnisse verraten«, entgegnete er stirnrunzelnd. »Sie haben meine poetische Seele und meine bisher unbekannte ritterliche Wesensart entdeckt. Sie wissen, wie meine Familie mich sieht und wie ich sie sehe. Und Sie sind sogar über meine Pläne für die unmittelbare Zukunft informiert.« Er schüttelte betrübt den Kopf. »Ich dagegen kenne kein einziges Ihrer Geheimnisse.«
Sie lachte. »Ich habe nur sehr wenige, Sebastian.«
»Und was sind Ihre Geheimnisse, Veronica?«
»Lassen Sie mich überlegen.« Sie griff nach ihrem Glas und nippte an ihrem Wein. »Ehrlich gesagt, fällt mir so auf Anhieb nicht einmal eins ein. Ich bin so etwas wie ein offenes Buch, Sebastian. Wenn auch nicht einmal annähernd so abenteuerlich wie eines Ihrer Bücher.«
»Das bezweifle ich. Es ist sogar sehr gut möglich, dass Sie das größte Abenteuer meines Lebens sind.«
Veronicas Augen weiteten sich vor Überraschung. »Was für eine absurde, aber auch charmante Feststellung. Das meinen Sie doch gewiss nicht ernst.«
»Ah, wenn ich es Ihnen sagte, würde es Ihnen nur den Spaß verderben. Und mir auch«, antwortete er schmunzelnd.
»Das haben Sie schon einmal gesagt. In Bezug auf Ihre Absichten, glaube ich.«
»Und ich hatte recht, nicht wahr?« Er widerstand der Versuchung, sich zu ihr zu beugen und die Spitze ihrer hübschen kleinen Nase zu küssen. »Aber nun verraten Sie mir doch, Veronica, was Sie sich zu Weihnachten wünschen.«
Sie lachte. »Meine geheimsten Wünsche sozusagen?«
»Wenn Sie wollen.«
»Na gut.« Sie erwiderte ruhig seinen Blick. »Ich wünsche mir ein Abenteuer.«
»Es gibt viele Arten von Abenteuern«, sagte er lächelnd. »Man kann auf Reisen Abenteuer erleben …«
»Ich bin gereist. Nicht so viel wie Sie natürlich, aber eines Tages möchte ich es tun. Ich würde liebend gern die Orte sehen, die Sie gesehen haben.«
»Man kann Abenteuer auch erleben, ohne von zu Hause wegzugehen. Auf den Seiten eines fiktiven Romans zum Beispiel.«
Veronica lächelte. »Dafür werde ich auf Ihr nächstes Buch warten müssen.«
»Und sind Sie bereit zu warten?«, erkundigte er sich schmunzelnd.
»Leider bin ich sehr ungeduldig«, sagte sie, sich zu ihm beugend. »Sie müssen mir versprechen, mir Ihre Abenteuergeschichten zu erzählen, während Sie sie schreiben.«
»Nichts wäre mir lieber.« Er betrachtete sie nachdenklich. »Auch das Entschlüsseln von Geheimnissen kann ein Abenteuer sein.«
Ihre Augen strahlten. »Sprechen Sie von meinen Geheimnissen?«
Er nickte. »Ja.«
»Aber mir fällt wirklich überhaupt keins ein«, sagte sie mit einem übertriebenen Seufzer.
»Was nicht bedeutet, dass Sie keine haben.« Sebastian starrte in ihre verführerischen dunklen Augen. »Vielleicht werden wir sie gemeinsam aufspüren müssen.«
»Oh, das wäre bestimmt sehr
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