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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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erschauderte und wedelte mit der Hand, um das abscheuliche Bild zu verscheuchen. »Dann kommen die Würmer.«
    »Oh, diese Würmer meinen Sie.« Er lachte. »Sie haben meine Bücher gelesen.«
    »Nur, um mir die Zeit zu vertreiben. Und weil ich sie zufällig bei der Hand hatte.« Sie musterte ihn. »Dann sind Sie also nicht todkrank?«
    »Und wenn ich die Frage bejahen würde, würden Sie sich dann in meine Arme werfen und mir ewige Liebe schwören?« Seine Augen funkelten vor unterdrücktem Lachen.
    Ja! »Nein.« Erleichterung erfasste sie. »Aber ich würde Ihnen eine Karte schicken und Ihnen eine schnelle Genesung oder, falls Ihr Zustand sich verschlimmern sollte, ein gut besuchtes Begräbnis wünschen.«
    »Man erhofft sich immer ein gut besuchtes Begräbnis, wenn ein Begräbnis unvermeidlich ist.«
    »Sie können sich auf jeden Fall auf meine Anteilnahme verlassen.«
    »Oh, vielen Dank. Das wird mir das Ableben sehr erleichtern.«
    »Sehen Sie? Jetzt haben Sie etwas, worauf Sie sich freuen können«, sagte sie freundlich.
    »Aber noch nicht.« Er lächelte. »Da ich nicht krank, sondern nur müde bin.« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Ich habe schlecht geschlafen in letzter Zeit.«
    »Oh?«, sagte sie ganz unschuldig.
    »Und das war nur Ihre Schuld.«
    »Seltsam, aber ich hätte Ihnen die Schuld gegeben.«
    Sebastian kniff die Augen zusammen. »Und wie haben Sie in letzter Zeit geschlafen?«
    »Wie ein Baby in den Armen seiner Mutter«, log sie. »Mein Kopf braucht kaum das Kissen zu berühren, da schlafe ich schon ein.«
    »Zweifelsohne«, sagte er trocken.
    »Soll ich Tee kommen lassen? Aber nein, natürlich nicht. Sie würden wahrscheinlich Brandy vorziehen.« Sie schickte sich an, das Zimmer zu durchqueren, blieb dann aber noch einmal stehen und musterte ihn prüfend. »Oder waren es vielleicht zu viele Brandys oder andere alkoholische Getränke, was Ihre Schlafstörungen verursacht hat?«
    »Das ist durchaus möglich«, murmelte er.
    Sie unterdrückte ein zufriedenes Lächeln und trat an den Beistelltisch mit der Brandykaraffe. Auch wenn sie im Begriff war, Zugeständnisse zu machen – sie erschauderte bei dem Gedanken –, war es gut zu wissen, dass die Tage, an denen sie sich nicht gesehen hatten, für ihn genauso unerfreulich gewesen waren wie für sie. Sie schenkte ihm einen Brandy ein.
    »Ich war nicht sicher, ob ich Sie je wiedersehen würde«, erwähnte sie wie nebenbei.
    »Sie haben gesagt, ich könnte mir die Mühe sparen wiederzukommen.«
    »Und Sie haben gesagt, es gäbe Dutzende von Frauen, die mehr als willens wären, Sie zu heiraten.« Sie wandte sich ihm wieder zu und ging durch den großen Raum zu ihm zurück.
    Sebastian runzelte die Stirn. »Das habe ich nicht gesagt.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Aber angedeutet.« Sie reichte ihm das Glas. »Warum sind Sie wiedergekommen?«
    »Haben Sie wirklich gedacht, Sie bräuchten nur meinen Antrag abzulehnen, um mich loszuwerden?« Er trank einen Schluck.
    »Ich habe nicht den Wunsch, Sie loszuwerden. Vielleicht erinnern Sie sich nicht daran, aber ich habe Ihnen auch einen Antrag gemacht.«
    »Oh ja, ich erinnere mich an beinahe jedes Wort.« Er hielt kurz inne. »Und ich habe sehr lange und sehr gründlich über unsere letzte Unterhaltung nachgedacht.«
    »Wirklich? Ich habe keinen Gedanken mehr daran verschwendet.«
    Er schnaubte ungläubig.
    »Na ja, vielleicht den einen oder anderen.« Wahrscheinlich wäre es das Beste, ohne Umschweife damit herauszurücken. Aber irgendwie schien ihr der Zeitpunkt noch nicht der richtige zu sein, und so wartete sie lieber ab, um zu sehen, was Sebastian zu sagen hatte. »Und sind Sie zu irgendwelchen Schlussfolgerungen gekommen?«
    »Zu einigen.«
    »Und?«
    »Zunächst einmal möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich hätte nicht die Beherrschung verlieren dürfen.«
    »Nein, das hätten Sie nicht tun sollen.« Sie zögerte. »Aber vielleicht sollte ich mich für das Gleiche entschuldigen.«
    »Und ich hätte Sie auch nicht fragen sollen«, er räusperte sich, »ob Sie Liebhaber gehabt haben.«
    Sie lächelte ihn an. »Falls Sie darauf warten, dass ich mich dazu äußere, werden Sie sehr, sehr lange warten müssen.« Sie hatte nicht die Absicht, ihm zu erzählen, dass es keine anderen Männer außer ihrem verstorbenen Ehemann gegeben hatte.
    »Das tue ich keineswegs.« Er musterte sie eindringlich. »Wie Sie schon sagten, geht mich das nichts

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