Eine Braut zu Weihnachten
dass dieser Entschluss nicht von Bedeutung war.
Veronica holte tief Luft. »Genau wie ich.«
Er betrachtete sie prüfend. »Mir scheint, dass ein Kompromiss hier durchaus angebracht sein könnte.«
»Ein Kompromiss? Wie interessant.« Sie schüttelte den Kopf. »Nur war ich leider noch nie sehr angetan von Kompromissen.«
»Das hätte ich auch nicht von Ihnen gedacht«, sagte Sebastian lächelnd. »Und eigentlich bin ich es auch nicht.«
»Dennoch …« Plötzlich war sie froh, dass sie noch nicht mit ihrem eigenen Kompromissvorschlag herausgeplatzt war. »Ich denke, unter den gegebenen Umständen wäre ein Kompromiss vielleicht doch eine Überlegung wert.«
»Nachdem ich Sie gefunden habe, Veronica, will ich Sie nicht wieder verlieren.« In seiner Stimme lag eine eiserne Entschlossenheit und die spiegelte sich auch in seinen Augen. Ein äußerst merkwürdiges Prickeln durchrieselte Veronica.
»Also dann.« Eine irritierende Atemlosigkeit haftete ihrer Stimme an, und sie räusperte sich schnell. »Und welche Art von Kompromiss schwebt Ihnen vor, Sebastian?«
»Ich habe ein Haus auf dem Land, das ich erst kürzlich erworben habe. Ich hatte eigentlich vorgehabt, dort Weihnachten ganz allein mit meiner frischgebackenen Ehefrau zu verbringen«, sagte er mit einem vielsagenden Blick auf sie. »Da ich bei meinen Plänen jedoch nicht Ihre Heiratsunwilligkeit berücksichtigt hatte, muss ich sie offenbar noch einmal überdenken.«
»Du liebe Güte, das Leben scheint ja wirklich voller Kompromisse zu sein, nicht wahr?«
»Offensichtlich«, sagte er. »Da ich dieses Weihnachten also nicht mit meiner Ehefrau verbringen kann«, sagte er und seufzte schwer, »würde ich mich sehr freuen, stattdessen meine Geliebte bei mir zu haben.«
Veronicas Augen weiteten sich vor Überraschung. »Ihre was?«
»Sie, Veronica. Ich möchte Weihnachten mit Ihnen auf dem Land verbringen.«
»Weihnachten?«
»Und natürlich auch über den Dreikönigstag bleiben.«
»Wie schön.« Sie schwieg einen Moment. »Als Ihre Geliebte?«
»Es sei denn, Sie hätten es sich überlegt und würden es vorziehen, mich zu heiraten.«
»Nein, das habe ich nicht.« Veronica verengte die Augen. »Das klingt für mich aber nicht wie ein Kompromiss, da Sie schließlich meinen Wünschen nachgeben. Was ist es, was Sie noch nicht gesagt haben?«
»Dass diese Regelung keine dauerhafte sein wird«, erklärte er entschieden. »Sie ist mehr so etwas wie eine Probe, eine Art Experiment, wenn Sie so wollen.«
»Ich weiß nicht, ob ich ein Experiment sein möchte«, gab sie nachdenklich zurück. »Das bin ich noch nie gewesen.«
»Vielleicht gefällt es mir ja auch nicht, eine Geliebte zu haben …«
»Legionen von Frauen, klar.« Sie nickte. »Dass die schwer aufzugeben sind, das ist verständlich.«
Er ignorierte ihren Einwand. »Und vielleicht gefällt es Ihnen nicht, eine zu sein.«
»Da es meine Idee war, bezweifle ich das.« Obwohl tatsächlich eine wachsende Anzahl von Bedenken bei ihr aufzukommen schienen.
»Obwohl ich immer versucht habe, Geduld aufzubringen, auch wenn es mir nie leicht gefallen ist, bin ich dummerweise ziemlich ungeduldig in Bezug auf Sie.« Er schüttelte den Kopf. »Ich mag die Vorstellung nicht, ohne Sie zu sein. Und ich hatte, nun ja, gewissermaßen mein Herz daran gehängt, die Feiertage mit Ihnen zu verbringen. Daher, im Geiste des Kompromisses …« Sein Blick suchte Veronicas und ließ ihn nicht mehr los. »Wollen Sie Weihnachten mit mir verbringen?«
»Oh, Sebastian.« Ihr Herz geriet ins Flattern, und sie lächelte ihn an. »Das ist ja …«
»Bitte sagen Sie nicht ›liebenswert‹.«
»Das hatte ich auch nicht vor.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich wollte sagen ›wundervoll‹. Ganz, ganz wundervoll.«
»Aber Ihnen ist klar, dass das kein Sieg für Sie ist, sondern nur ein Kompromiss?«
»Das ist mir völlig klar.« Sie strahlte. »Und ich wäre entzückt, die Feiertage mit Ihnen zu verbringen.«
»Ausgezeichnet«, sagte er mit rauer Stimme.
»Es sind noch fast zwei Wochen bis Weihnachten. Wann werden wir fahren?«
»Das Haus ist nur ein paar Stunden entfernt von London. Es war in einem ziemlich heruntergekommenen Zustand, als ich es kaufte. Aber ich habe schon Personal eingestellt und schon ziemlich viele Renovierungsarbeiten vornehmen lassen. Wenn ich eine Frau hätte …«, sagte er betont.
»Könnte sie sich um solche Dinge kümmern?«
»Sie könnte dafür sorgen, dass das Haus so wird, wie sie es haben
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