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Eine für vier 01 - Eine für vier

Eine für vier 01 - Eine für vier

Titel: Eine für vier 01 - Eine für vier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Brashares
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Gefängnis, das „carcel sin cerradures“ heißt – Gefängnis ohne Schlösser. Tagsüber lässt man die Häftlinge auf Bauernhöfen der Umgebung arbeiten und abends kehren sie zum Schlafen wieder in ihre Zellen zurück.
    Ich wünsche dir ganz viel Spaß bei deinien Unternehmungen mit Al.
    Alles Liebe,
    Bee
     
    Lena hatte nur noch einen Tag mit den J EANS und musste zusehen, dass sie etwas bewirkten. Bisher war sie ihrem üblichen schlaffen Ich treu geblieben: eine Einzelgängerin, die an immer denselben Abläufen hing, die Routine liebte und sorgfältig alles vermied, was möglicherweise zu spontanen zwischenmenschlichen Beziehungen führen würde. Alles in allem war sie als erste Trägerin der J EANS AUF R EISEN völlig untauglich.
    Aber heute würde sie ein Abenteuer erleben. Sie würde etwas tun. Sie würde ihre Freundinnen nicht enttäuschen. Und auch nicht die J EANS . Oder sich selbst.
    Sie ging bergauf stieg immer höher, über die Krone der Steilküste hinaus und auf das flache Land, das sich oben entlangzog. Hier oben war es viel leerer. In der Feme ragten Berge empor und wiesen vermutlich auf ein noch höheres Kliff hin, das schroff zum Meer abfiel. Aber hier war das Land sanft. Trotz der Dürre ging die schroffe Felsküste in große grüne Weingärten und Wiesen über. Die Luft fühlte sich heißer an und die Sonne
noch stärker.
    Diese Jeans bringt wirklich Glück, dachte sie, als sie nach ungefähr einer halben Meile auf eine wunderbare kleine Laube stieß. Es handelte sich um einen absolut perfekten Hain aus Olivenbäumen mit silbrig-grünen Blättern. Die Oliven waren klein und hart - noch Babys. An einem Ende des Hains entdeckte sie einen kleinen Teich, der aus einer Quelle gespeist wurde. Hier war es so abgeschieden, so still und so schön, dass sie diesen Ort als ihren ureigenen Besitz empfand - als wäre sie der erste Mensch, der ihn je zu Gesicht bekommen hatte.
Als hätte er noch nicht mal existiert, bis sie mit ihrer magischen Jeans hergekommen war. Sie legte sofort damit los, ihre Staffelei aufzubauen, und fing an zu malen.
    Als die Sonne am Himmel emporstieg und schließlich ihren höchsten Stand erreicht hatte, war Lena von Kopf bis Fuß in salzigen Schweiß gebadet. Die Sonne knallte so heftig herab, dass ihr schwindlig wurde. Aus ihren dichten, dunklen Haaren rann ihr der Schweiß über den Hals und die Schläfen. Sie bereute es, keinen Hut mitgebracht zu haben. Sehnsüchtig sah sie zum Teich hin. Sie bereute es noch mehr, dass sie nicht daran gedacht hatte, einen Badeanzug mitzunehmen.
    Sie schaute sich um. So weit das Auge reichte, war niemand zu sehen. Sie konnte kein einziges Haus und keinen Bauernhof ausmachen. Der Schweiß lief ihr in kleinen Rinnsalen das Rückgrat hinunter. Sie musste unbedingt in den Teich.
    Langsam legte Lena die Kleidung ab, obwohl sie sich auch vor sich selbst genierte. Ich kann’s nicht fassen, dass ich das mache . Sie zog sich bis auf den BH und die Unterhose aus und warf ihre anderen Sachen auf einen Haufen. Zuerst erwog sie, mit der Unterwäsche ins Wasser zu gehen, aber das kam ihr dann doch so prüde vor, dass es schon wieder peinlich war. Sie warf einen Blick auf die J EANS . Die machte ihr Mut, sich ganz schnell nackt auszuziehen.
    »Ahhhhhh«, sagte Lena, als sie in den Teich watete. Es war komisch, die eigene Stimme laut zu hören. Normalerweise steckten ihre Gedanken und Wahrnehmungen tief in ihr und schafften es nur selten bis zur Oberfläche, ohne dass sie eine bewusste Anstrengung dazu unternahm. Selbst wenn sie etwas wirklich Lustiges im Fernsehen sah, lachte sie niemals laut heraus, wenn sie allein war.
    Sie tauchte ganz unter Wasser, kam dann wieder hoch und ließ sich träge treiben, wobei nur das Gesicht oberhalb des Wasserspiegels war. Die Sonne wärmte ihr die Wangen und Augenlider. Sie plantschte ein bisschen herum und genoss es, das Wasser über jeden Teil ihres Körpers schwappen zu lassen.
    Das ist der herrlichste Augenblick meines Lebens, befand sie, alles ist rundum perfekt . So allein unter dem Himmel fühlte sie sich wie eine Göttin der Antike.
    Sie ließ die Arme locker hängen, neigte den Kopf zurück, schloss die Augen und schwebte einfach dahin. Alle Muskeln waren weich und entspannt. So würde sie bleiben, bis die Sonne unterging, bis sie wieder aufging, bis August und vielleicht bis in alle Ewigkeit...
    Jeder einzelne Muskel ihres Körpers spannte sich schlagartig an, als sie Gras rascheln hörte. Im Bruchteil einer

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