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Eine geheimnisvolle Lady

Eine geheimnisvolle Lady

Titel: Eine geheimnisvolle Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Campbell
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zu betrachten. Die Handflächen auf ihren Wangen, starrte er in ihre Augen.
    Lieber Gott, lass ihn Lug und Trug nicht sehen …
    »Wolltest du mich quälen, Diana?«
    »Nein!«, erwiderte sie spontan, bevor ihr bewusst wurde, dass sie eine Rolle spielte, die eine solche Frage rechtfertigte. Natürlich, die Rolle einer raffinierten Verführerin … Ihre Hände glitten zu seinen Hüften hinab, und sie sehnte sich danach, seine nackte Haut zu spüren, seine Hitze und seine Kraft zu fühlen.
    »Wirst du mich heute Nacht quälen?«
    Inzwischen hatte sie sich hinreichend gefasst, um Belustigung zu mimen. Wo hatte sie dieses leise, sinnliche Kichern gelernt? »Nur wenn du darum bittest.«
    Er lachte und betörte sie mit einem weiteren Kuss. »Dich hier zu umarmen, ohne mehr tun zu können, das ist eine reine Qual.« Mit diesen Worten bestätigte er ihre Vermutung. Seinem Leumund zufolge war er ein ehrloser Mann. Daran glaubte er vielleicht sogar selbst. Aber wie Diana herausgefunden hatte, befolgte er ethische Regeln, so unerschütterlich wie die biblische Moral eines Predigers, der vor Hölle und Verdammnis warnte. Ein ironisches Lächeln verzog seine sinnlichen Lippen. »Verschweigst du mir irgendetwas?«
    Mit dieser verwirrenden Frage weckte er Dianas Lachreiz. »Oh, es gibt sehr viel, was ich dir verheimliche.«
    Sein Lächeln erlosch. »Etwas, was ich wissen müsste? Bist du wirklich nicht verheiratet?«
    »Nein, verwitwet.« Wenigstens das stimmte.
    »Gott helfe mir, vermutlich wäre es mir sogar egal.« Die Finger in ihrem Haar, bog er ihren Kopf zurück, und sie wartete auf einen Kuss. Stattdessen schweifte sein Blick über ihre Züge.
    Ihre Kehle verengte sich. »Schau mich nicht so an«, wisperte sie.
    Stöhnend legte er seine Stirn an ihre. Dann richtete er sich auf, ohne sie loszulassen. Oh Gott, sie wollte, dass er sie nie wieder losließ!
    »Kommst du heute Nacht zu mir, Diana?«
    In ihren Ohren rauschte das Blut. Nur eine einzige Antwort war möglich. Weil sie ihn brauchte , gab sie nach. Nicht wegen ihrer Mission. »Ja.«
    Erleichtert seufzte er, die Anspannung wich aus seinem Körper. Erst jetzt merkte sie, wie nervös er gewesen war. »Danke.«
    Ihre Finger krallten sich ins Revers seines Jacketts. »Wo?« Plötzlich erkannte sie, wie gnadenlos die Zeit verstrich. Viele Sekunden blieben ihnen nicht mehr, um Arrangements zu treffen. Am liebsten wäre sie sofort mit ihm davongelaufen wie ein aufgeregtes Kind, das ein neues Spielzeug bekommen hatte.
    »In deinem Haus?«
    »Nein.« Wo sie wohnte, durfte er niemals erfahren. Er wusste ohnehin schon zu viel, wie sie hieß und dass sie aus Surrey stammte. Kleine Zugeständnisse. Aber ein intelligenter Mann wie Ashcroft konnte die Informationen nutzen, um ihr ganzes Leben ans Licht zu bringen. Und sie würde es nicht ertragen, ihn schon jetzt zu verlieren. Noch nicht. Obwohl ihr eine grimmige innere Stimme zuraunte, der Verlust sei unvermeidlich.
    »Perry ist immer noch verreist.« Hinter jedem Wort brannte die Sehnsucht wie Lava. »Dann sehen wir uns dort.«
    »Wann?« Hastig und leise, wie Verschwörer, schmiedeten sie ihre erotischen Pläne.
    »Ich werde versuchen, meiner Tante möglichst bald zu entrinnen.« Nach einem hungrigen Kuss auf ihre Lippen trat er zurück. Sofort vermisste sie seine Nähe.
    »Ashcroft …«, begann sie, nicht sicher, was sie sagen sollte. Doch sie wollte ihn einfach nicht gehen lassen.
    »Oh, großartig, da sind die Mumien!« Die Stimme eines kleinen Jungen zerriss die sinnliche Intensität, die zwischen ihnen knisterte.
    Automatisch trat Ashcroft zur Seite und schirmte Diana ab. Sie ergriff seine Schultern und hoffte inständig, man würde sie nicht entdecken. Genauso hatte sie sich damals in der dunklen Seitengasse beim Theater an ihn geklammert. Seltsam, wie selbstverständlich sie in seinen Armen Schutz suchte.
    »So hässliche, stinkende Leichen!«, rief ein junges Mädchen in verächtlichem Ton. »Hier will ich nicht bleiben, Miss MacCallum.«
    Ashcroft umfasste Dianas Kopf und drückte ihn an seine Schulter. Mit dieser Geste weckte er neue Schuldgefühle. Würde er die Wahrheit kennen, wäre er wohl kaum bereit, sie zu beschützen. Er würde sich missbraucht und hintergangen fühlen und sie hassen. Mit gutem Grund.
    »Du hast ja gar nicht hingeschaut, Kate«, entgegnete der Junge, eine durchaus berechtigte Klage. »Außerdem liegen sie in Glaskästen. Du kannst sie nicht riechen.«
    »Trotzdem finde ich sie

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