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Eine Geschichte von Liebe und Feuer

Eine Geschichte von Liebe und Feuer

Titel: Eine Geschichte von Liebe und Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Hislop
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einsperren«, erwiderte er, »aber es gibt genug Menschen, die uns hassen, glaubt mir, und sie werden einen Weg finden, das auch zu zeigen.«
    Â»Ach komm, Isaac, sei doch nicht so pessimistisch!«, sagte sein Vater.
    Â»Ich würde mich ja gern täuschen, aber dafür sind nicht die Linken verantwortlich. Hast du die gestrige Zeitung nicht gelesen?«
    Â»Nein, habe ich nicht.«
    Â»Es gab brutale Übergriffe gegen Juden in Deutschland. Und die wurden nicht von den Kommunisten ausgeführt.«
    Â»Aber Deutschland ist doch weit weg«, sagte sein Vater spottend. »Es ist doch nicht Griechenland!«
    Â»Vater hat recht, Isaac! Wen kümmert schon Deutschland? Wir wollen uns auf Thessaloniki beschränken!«
    Â»Du kannst dich beschränken, worauf du willst«, erwiderte Isaac, »aber ich finde, dass du furchtbar naiv bist.«
    Â»Ach kommt, wir wollen uns nicht streiten, noch dazu wegen rein gar nichts«, sagte Saul Moreno. »Vor allem nicht vor eurer Mutter. Ihr wisst doch, wie sehr sie es hasst, wenn ihr aufeinander herumhackt.«
    Â»Glaubst du wirklich, die Leute würden zu uns kommen, um ihre teuren Kleider schneidern zu lassen, wenn sie uns hassen würden?«, beharrte Elias, um seinen Bruder zu widerlegen.
    Während seine Söhne sich weiterstritten, hatte Saul Moreno die Tür zum Atelier geöffnet. Er hatte zwar eine Handvoll Kunden verloren, aber seine Auftragsbücher waren voll. Noch nie hatten so viele Leute Tauf- und Bar-Mizwa-Kleider, Ball- und Hochzeitsroben und vor allem so viele Anzüge bestellt. Selbst wenn sich die Mode nur geringfügig änderte, die Hosen ein bisschen weiter und die Aufschläge eine Spur breiter wurden, gab es eine Menge Männer in dieser Stadt, die sich sofort einen neuen Anzug anfertigen ließen.
    Das Leben in Thessaloniki verlief größtenteils in den gleichen Bahnen wie bisher, die Reichen blieben reich und die Armen arm – wenn auch mit weniger Möglichkeiten, ihre Unzufriedenheit zu äußern. Die Tatsache, dass sich die Verhältnisse in anderen Teilen Europas dramatisch veränderten, berührte die Menschen in der Stadt erstaunlich wenig. Bis im September 1939 Deutschland in Polen einmarschierte und der nächste Weltkrieg begann.
    An Nachrichten herrschte in Thessaloniki im Lauf der Monate kein Mangel. Obwohl einige linksgerichtete Redaktionen unter der Diktatur geschlossen worden waren, gab es immer noch Dutzende von Zeitungen, und viele vertraten ganz eigene Ansichten, was den Krieg betraf. Die Haltung des Diktators war ambivalent. Er war politisch mit Frankreich verbündet, wirtschaftlich von Deutschland abhängig und Mussolini gegenüber freundlich gesinnt, aber diese Position einer schwankenden Neutralität konnte vermutlich nicht mehr lange aufrechterhalten werden. Die guten Beziehungen zwischen Griechenland und Italien, die Metaxas unterhalten hatte, verschlechterten sich, als italienische Flugzeuge begannen, griechisches Territorium zu überfliegen.
    Dimitri und seine Freunde diskutierten ständig über ihre Einschätzung der Lage.
    Â»Worauf wartet Metaxas eigentlich? Glaubt er nicht, dass es uns genauso gehen könnte wie dem übrigen Europa? Ich hasse seine apathische Untätigkeit!«
    Â»Was möchtest du denn, dass er tut?«
    Â»Das Land in Bereitschaft versetzen!«
    Â»Vielleicht weiß er, was er tut«, gab Dimitri zu bedenken. »Vielleicht ist ein komplexeres diplomatisches Spiel im Gang, als wir ahnen.«
    Â»Das glaube ich nicht. Ich denke, er hat einfach Angst zu kämpfen.«
    Â»Ein Armeegeneral, der Angst hat zu kämpfen! Egal, wie deine politische Einstellung auch ist, du bist ein Feigling, wenn du nicht für dein Land kämpfst.«
    Die Studenten waren intellektuell, aber nicht physisch ausgelastet und bereit zu handeln. Sie wussten, dass Griechenland eine leichte Beute wäre.
    In den frühen Morgenstunden des 28 . Oktober 1940 über reichte der italienische Botschafter im Haus von Metaxas in Athen eine Nachricht. Mussolini wollte bestimmte strategische Punkte im Norden Griechenlands besetzen.
    Der griechische Premierminister antwortete darauf mit einem entschiedenen »Ochi« – Nein!
    Ein paar Stunden später marschierten die Italiener durch Albanien ein.
    Â» ES IST KRIEG !«, zitierten die Schlagzeilen Metaxas. Jeder wusste, dass die griechische Armee nicht vorbereitet und schlecht

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