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Eine Handvoll Worte

Titel: Eine Handvoll Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jojo Moyes
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wurde zu einer Betroffenheit, als sie wusste, dass sie nichts mehr für ihn empfand, bis auf das Gefühl, in ein Leben zurückgezogen zu werden, das sie nicht mehr wollte.
    Lieber Clive,
    ich habe fast die ganze Nacht versucht, mir klarzumachen, wie ich das hier machen soll, ohne uns beiden allzu viel Schmerz zuzufügen. Aber das ist nicht einfach zu
    Lieber Clive,
    es fällt mir sehr schwer, diesen Brief zu schreiben. Aber ich muss damit herausrücken, dass ich
    Lieber Clive,
    es tut mir wirklich leid, aber ich möchte nicht mehr, dass du herkommst. Danke für die gute Zeit. Ich hoffe, wir können trotzdem Freunde bleiben.
    Ellie
    Sie befummelt ihre durchgestrichenen Versionen, sauber zu einem Stapel zwischen anderer Korrespondenz gestapelt. Nachdem er den endgültigen Brief erhalten hatte, war er 212 Meilen gefahren, nur um sie persönlich eine Schlampe zu nennen. Sie weiß noch, dass sie eigenartig ungerührt war, vielleicht, weil sie schon nach vorn geschaut hatte. An der Universität hatte sie ein neues Leben gerochen, weit entfernt von der Kleinstadt ihrer Jugend, weit entfernt von den Clives, den Barrys, den Samstagabenden in der Kneipe und von einem Leben, in dem nicht nur allen bekannt war, wer man war, sondern auch das, was man in der Schule gemacht hatte, was die Eltern machten, wann man im Chorkonzert gesungen hatte und der Rock heruntergerutscht war. Man konnte sich nur fern von zu Hause neu erfinden. Wenn sie ihre Eltern besucht, fühlt sie sich von dieser Stadtgeschichte noch immer ein wenig erdrückt.
    Sie trinkt ihren Tee aus und fragt sich, was Clive wohl jetzt macht. Er wird verheiratet sein, denkt sie, wahrscheinlich glücklich; er war leicht zu haben. Er wird Kinder haben, und der Höhepunkt seiner Wochenenden werden nach wie vor die Samstagabende in der Kneipe mit den Typen sein, die er schon seit der Schule kennt.
    Jetzt würden die Clives dieser Welt natürlich keine Briefe schreiben. Sie würden ihr eine SMS schicken. Alles klar, Babe? Sie fragt sich, ob sie die Beziehung per Handy beendet hätte.
    Sie sitzt sehr still da. Schaut sich im leeren Bett um, die alten Briefe auf der Decke verteilt. Seit ihrer Nacht mit Rory hat sie keine Briefe von Jennifer mehr gelesen; sie sind irgendwie unangenehm mit seiner Stimme verbunden. Sie denkt an seine Miene, als er im Tunnel der U-Bahn stand. Du hättest Nein zu mir sagen können. Ihr fällt Melissas Gesicht ein, und sie versucht, nicht an die Möglichkeit zu denken, dass sie in ihr altes Leben zurückkehren muss. Sie könnte versagen. Wirklich. Sie hat das Gefühl, über einem Abgrund zu balancieren. Eine Veränderung steht bevor.
    Dann hört sie ihr Handy. Beinahe erleichtert greift sie quer über das Bett danach, ihr Knie sinkt dabei in den Stapel aus pastellfarbenem Papier.
    Keine Antwort?
    Sie liest es noch einmal und gibt ein:
    Verzeih. Dachte, ich sollte dir keine SMS schreiben.
    Etwas hat sich geändert. Sag, was du jetzt willst.
    Sie murmelt die Wörter in die Stille des kleinen Raums und kann kaum glauben, was sie da vor sich sieht. Ist es das, was tatsächlich außerhalb romantischer Komödien passiert? Können diese Situationen, von denen alle abraten, wirklich aufgehen? Sie sieht sich selbst im Café zu einer nicht näher bestimmten Verabredung in der Zukunft, bei dem sie Nicky und Corinne erzählt: Ja, natürlich wird er hier einziehen. Nur bis wir etwas Größeres finden. Wir werden die Kinder ein übers andere Wochenende zu uns nehmen. Sie stellt sich vor, wie er abends nach Hause kommt, seinen Aktenkoffer fallen lässt und sie in der Diele ausgiebig küsst. Die Szene ist so unwahrscheinlich, dass ihr schwindelig wird. Will sie das? Sie schimpft mit sich wegen dieses Moments des Zweifelns. Natürlich will sie es. Sonst hätte sie dieses Gefühl nicht schon so lange.
    Sag, was du jetzt willst.
    Bleib cool, sagt sie sich. Kann sein, dass es noch nicht unter Dach und Fach ist. Außerdem hat er dich schon so oft enttäuscht.
    Ihre Finger wandern zu den kleinen Tasten und verweilen darüber. Sie ist unentschlossen.
    Etwas hat sich geändert.
    Sag, was du jetzt willst.
    Mach ich, aber nicht hier. Ich bin froh, dass wir miteinander reden können.
    Sie hält inne und gibt dann ein:
    Das alles will mir nur schwer in den Kopf. Aber du hast mir auch gefehlt. Ruf mich an, sobald du wieder da bist. E xx
    Sie will ihr Handy schon auf den Nachttisch legen, als es erneut klingelt.
    Liebst du mich noch?
    Ihr stockt der Atem.
    Ja.
    Sie schickt die SMS

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