Eine königliche Affäre
sich mit jeder Faser ihres geschundenen Körpers, ihres Geistes und ihrer Seele gewehrt hatte, während der harte Ledergürtel unerbittlich und grausam immer wieder in ihr weiches Fleisch schnitt.
Wie stolz war sie gewesen, dass sie nicht eine Träne vergossen hatte! Stattdessen biss sie die Zähne zusammen. Jeden Schlag, den sie stumm ertrug, sah sie als Sieg über ihren grausamen Erzeuger, und das half ihr zu überleben.
Jetzt konnte er ihr nichts mehr anhaben, und noch im Nachhinein war ihre größte Genugtuung die Tatsache, dass er nie etwas von Sam erfahren hatte. Während sie gezüchtigt wurde, ruhte ihr kleiner Sohn, ohne dass sie es selbst wusste, bereits sicher unter ihrem Herzen. Wer weiß, wozu ihr Vater fähig gewesen wäre, hätte er lange genug gelebt …
Cassie hob den Blick zu Sebastian auf und straffte die Schultern. „Mein Vater war kein guter Vater“, sagte sie ruhig. „Er mag ein brillanter Politiker und guter Geschäftsmann gewesen sein, aber er hat mich nicht geliebt und beschützt, wie es seine Pflicht gewesen wäre. Du kanntest ihn nicht persönlich, Sebastian, und warst nur auf das angewiesen, was dir dein Vater oder andere Offizielle über ihn erzählt haben.“
Ihre Augen umwölkten sich, und sie senkte den Blick. „Du kanntest ihn nicht …“
Sebastian seufzte, umfasste ihr Kinn mit zwei Fingern und hob Cassies Gesicht zu sich an. Wie machte sie das nur? Innerhalb von Sekunden verwandelte sie sich von einer Femme fatale zu einem Unschuldsengel, von einer wilden Tigerin in ein trauriges kleines Mädchen, das sein Herz erweichte.
„Du hast ja recht, ich kannte ihn nicht persönlich. Er schien sehr umgänglich zu sein, obwohl kaum jemand besser als ich weiß, wie wenig öffentliches Auftreten mit der Realität zu tun haben muss.“ Dass er dabei an seinen eigenen Vater dachte, verschwieg er.
Cassie fing an zu zittern. „Mir ist kalt …“, murmelte sie rau.
Sebastian griff nach ihren Händen, mit denen sie das Revers seines Jacketts umklammerte und vor der Brust zusammenhielt. Behutsam löste er die verkrampften Finger von dem inzwischen heillos zerknitterten Leinenstoff, zog sie an seine Lippen und küsste sie zärtlich. „Dann lass uns reingehen, damit ich dich wärmen kann …“
7. KAPITEL
Wie in Trance betrat Cassie das private Arbeitszimmer, dessen Tür Sebastian für sie aufhielt, und fühlte einen Schauer über ihren Rücken laufen, als er ihr im Vorbeigehen sein Jackett von den Schultern streifte und über eine Stuhllehne hängte. Jeder Nerv in ihrem Körper war sensibilisiert und zitterte vor Erwartung.
„Frierst du etwa immer noch?“, fragte er neckend, umfasste ihre Oberarme und rieb sie leicht.
„N…ein, kein bisschen …“, brachte Cassie atemlos hervor und wünschte, sie würde nicht so heftig auf diese harmlose Geste reagieren.
Sebastian ließ seine Hände zu ihrer Taille hinuntergleiten, umfasste sie sanft und zog Cassie unwiderstehlich an seinen muskulösen Körper. „Ich sollte dir eine Tasse Kaffee anbieten …“, murmelte er und starrte auf ihre bebenden Lippen.
„Solltest du das?“
Sebastian lachte leise. „Sei ehrlich, agapi mou , du hast im Moment genauso wenig Verlangen nach Kaffee wie ich.“
Cassie atmete tief ein. „Deswegen bin ich auch wohl kaum hier … oder, Sebastian?“
Voller Bedacht liebkoste er ihre aufreizend runden Pobacken und zog Cassie noch dichter an sich heran. „Willst du etwa immer noch leugnen, dass zwischen uns beiden eine ganz besondere Anziehung besteht, Caz?“
Wie hätte sie das tun können? Sebastian Karedes zu widerstehen war ihr von der Sekunde an unmöglich erschienen, als sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Und daran hatte sich in den sechs Jahren nichts geändert. Sie wussten es beide.
Und als sie die Schwelle zur Ferienvilla seiner Familie übertreten hatte, war ihre Entscheidung längst gefallen, da half es nichts, sich etwas vorzumachen.
„Nein, ich leugne es nicht …“, murmelte sie rau und presste ihre Lippen in einer plötzlichen Aufwallung an seinen Hals.
Mit einem dumpfen Aufstöhnen umfasste Sebastian Cassies Gesicht mit beiden Händen und eroberte ihren weichen Mund in einem verzehrenden Kuss, der kein Ende nehmen wollte. Ohne sich Rechenschaft über ihr Tun abzulegen, zerrte Cassie das Hemd aus dem Bund seiner engen Hose und nestelte an dem Reißverschluss.
Sebastian lachte leise über ihre Ungeduld, schob Cassies Rock hoch, streifte ihr Höschen ab und streichelte verlangend
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