Eine königliche Affäre
die Innenseite ihrer warmen Schenkel. In einem geschickten Manöver dirigierte er sie zur nächstliegenden Wand, nahm sich gerade noch die Zeit, ein Kondom aus der Hosentasche zu ziehen und überzustreifen, dann glitt er in sie und entführte sie auf schwindelnde Höhen der Lust, die sie nie mehr zu erleben geglaubt hatte. Die Welt um sie herum versank in einem Rausch der Ekstase, aus dem es keine Wiederkehr zu geben schien.
Es fiel ihr unsagbar schwer, nach dem furiosen, gemeinsam erlebten Höhepunkt in die Realität zurückzufinden. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an Sebastians starken Körper, den sie nie wieder loslassen wollte. Und wieder fanden sich ihre Lippen in einem Kuss, der diesmal allerdings viel bedachter und zärtlicher ausfiel.
Dann zerstörte ein Geräusch, das Cassie zunächst nicht einordnen konnte, den magischen Bann und holte sie unsanft auf die Erde zurück. Offenbar kam es aus ihrer Tasche, die sie auf dem Stuhl abgelegt hatte, über dem auch Sebastians Jackett hing.
„Dein Handy?“, fragte er und gab Cassie, die plötzlich von ihm wegstrebte, nur widerwillig frei.
„Hmm, ja …“, murmelte sie verlegen und strich ihre Kleidung glatt. „Aber es war nur das Signal für eine SMS, die jemand hinterlassen hat.“
Stirnrunzelnd schaute Sebastian auf seine Uhr. „Mitten in der Nacht?“
„Wahrscheinlich meine Mitbewohnerin.“ Cassie versuchte, ihren hämmernden Herzschlag zu kontrollieren und die aufsteigende Panik zu bezwingen. Es konnte sich nur um Sam handeln! Was mochte geschehen sein? „Sicher wundert sie sich, wo ich so lange bleibe. Ich … ich muss gehen, Sebastian …“
„Hast du ihr etwa erzählt, was du heute Abend vorhast?“, fragte er scharf.
„Natürlich nicht!“, kam es wie aus der Pistole geschossen zurück.
„Ich hoffe, ich kann dir vertrauen. Von unseren … privaten Verabredungen darf niemand etwas erfahren, Caz.“
„Glaubst du etwa, ich habe vor, an jeder Tür damit hausieren zu gehen, dass ich auserkoren bin, dem zukünftigen König von Aristo zu Willen zu sein, wann immer es ihn nach mir verlangt?“, fauchte sie gereizt.
„Ich habe nicht das Gefühl, dich eben zu irgendetwas gezwungen zu haben.“
„Ich muss nach Hause!“
„Noch nicht, agapi mou … wir sind noch nicht fertig miteinander. Und überhaupt, willst du die SMS nicht erst lesen? Vielleicht besteht gar kein Anlass zu einem plötzlichen Aufbruch.“
Nervös fuhr sich Cassie mit der Zungenspitze über die vom Küssen geschwollenen Lippen. „So wichtig ist es nicht …“
Sebastians Augen verengten sich. Irgendetwas verbarg sie vor ihm. Das verrieten ihm ihr ausweichender Blick und die angespannte Körperhaltung. Vielleicht gab es doch einen Liebhaber, über den Stefanos bisher nur nichts herausgefunden hatte? Sein Magen zog sich zusammen, und plötzlich überflutete ihn eine heiße Welle von Eifersucht. Er wollte Cassie nicht teilen! Mit niemandem! Sie gehörte …
Auf jeden Fall nicht dir!, meldete sich sein klarer Verstand zu Wort.
„Meine Mitbewohnerin hat sich schon den ganzen Tag über nicht wohl gefühlt“, improvisierte Cassie unter seinem misstrauischen Blick.
Sebastian zögerte nur den Bruchteil einer Sekunde, dann zuckte er mit den breiten Schultern. „Ich werde Stefanos anweisen, den Wagen vorzufahren“, erklärte er, beugte sich über den Schreibtisch und betätigte die interne Sprechanlage.
Wenige Minuten später saß Cassie bereits an seiner Seite im Fond der Limousine. Während Sebastian mit Stefanos sprach, war es ihr gelungen, einen kurzen Blick auf das Display ihres Handys zu werfen. Angelicas Nachricht besagte, dass Sam aus einem Albtraum aufgewacht war und bitterlich weinend nach seiner Mummy verlangt hatte. Während der Rückfahrt bemühte sich Cassie, ihre schwelende Panik zu unterdrücken, wobei ihr Sebastians verbissenes Schweigen sehr half.
Doch kaum hielt der Wagen vor ihrer Wohnung, war es mit Cassies erzwungener Ruhe vorbei. Hätte Sebastian sie nicht am Arm zurückgehalten, wäre sie ihm mit einem gemurmelten Dank und Gute-Nacht-Gruß einfach entschlüpft.
„Willst du mich denn gar nicht auf einen Kaffee hereinbitten, Caz?“, fragte er ausdruckslos.
Nervös fuhr sie zusammen und starrte ihn aus geweiteten Augen an. „Es … es ist furchtbar spät. Wir würden sicher Angelica stören.“
„Na gut, dann vergiss nicht, deiner Mitbewohnerin gute Besserung von mir zu wünschen“, sagte er spöttisch und nahm seine Hand von ihrem
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