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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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ihm bei seiner Entscheidung zu helfen. »Ich muss dringend ins Cottage fahren und dort einmal richtig Inventur machen. Sie haben doch nichts dagegen, Flora, oder?«
    Flora hatte durchaus etwas dagegen, aus vielen Gründen, vor allem aber wegen William. »Annabelle, Sie haben Imelda und die Kätzchen vergessen! Sie sind doch allergisch gegen Katzen.«
    »Oh, für kurze Zeit wird es wohl gehen. Jedenfalls solange ich die Tiere nicht anfassen muss.«
    »Aber brauchen Sie wirklich eine Inventurliste? Ich werde wohl kaum die Möbel stehlen. Und falls ich eins von den Wassergläsern zerbrechen sollte, kann man im Supermarkt neue kaufen.«
    »Ja«, entgegnete Annabelle, »ich hätte trotzdem gern eine Liste von den Dingen, die ich Ihnen geliehen habe. Wenn Sie in ein paar Monaten wieder abreisen, habe ich bis dahin vielleicht vergessen, was wir aus dem Haus geholt haben, als wir beschlossen haben, das Cottage in diesem Jahr nicht zu vermieten.« Sie lächelte. »Es wäre doch schrecklich, wenn ich Ihnen die Schuld daran gäbe, etwas verloren zu haben, das überhaupt nicht da gewesen ist, nicht wahr?«
    Nicht ganz so schrecklich wie die Möglichkeit, Annabelle könnte William im Cottage entdecken, dachte Flora, aber natürlich konnte sie das nicht laut aussprechen.
    »Wissen Sie, um wie viel Uhr Sie kommen werden?«
    »Nein, doch Sie werden ohnehin mit Charles unterwegs sein, also spielt das keine Rolle.«
    »Annabelle! Ich möchte Flora wirklich nicht mitnehmen. Sie hat gerade erst hier angefangen. Sie weiß überhaupt nichts.«
    »Ich habe heute eine Menge gelernt, Charles«, versetzte Flora und hoffte, einen Tonfall getroffen zu haben, der ihn gleichzeitig überzeugen und ihm klarmachen würde, dass er sie nicht bis in alle Ewigkeit wie eine ignorante Städterin behandeln konnte.
    »Flora! Ich wollte Sie nicht kränken ...«
    »Dann tun Sie's auch nicht.«
    »Aber Sie würden mir genauso viel nutzen wie eine Teekanne aus Schokolade. Oder wie diese neumodischen, die Sie sammeln.«
    »Diese Kannen haben sehr wohl einen Nutzen. Man kann darin Tee zubereiten. Und ich kann Notizen machen oder die Aufgaben erledigen, die sonst anfallen. Sie sollten all diese Blondinenwitze nicht unbesehen glauben. Blondinen sind nicht dümmer als jeder andere auch.«
    »Also gut! Kommen Sie mit. Aber ziehen Sie um Gottes willen mehr an!«
    Erst in diesem Moment fiel Flora wieder ein, dass sie keinen BH trug.
    »Morgen werden Sie nämlich keine Schürze anhaben«, rief Charles ihr ins Gedächtnis.
    Überraschend niedergeschlagen von diesem Tadel, stahl Flora sich davon. Außerdem würde sie William warnen müssen, dass er sich während des ganzen nächsten Tages vom Cottage fernhalten müsse. Die arme Imelda würde sich mit abgestandenem Dosenfutter und ihrer Katzentoilette über Wasser halten müssen. Das Leben war niemals einfach.

Kapitel 6

 
    D er Umstand, dass sie am nächsten Tag erst um halb zehn zur Arbeit erwartet wurde, erschien Flora wie der reinste Luxus - den sie allerdings mehr genossen hätte, wäre sie nicht in Sorge gewesen, dass William morgen im Cottage auftauchen und Annabelle in die Arme laufen konnte.
    Als sie nach Hause gekommen war, hatte sie einen Brief von ihm vorgefunden, in dem er ihr mitteilte, dass er Imelda versorgt und einen Salat vorbereitet habe. Anscheinend hatte er etwas von dem frischen Salat und den Tomaten benutzt, die sie im Kühlschrank gehabt hatte, und eine Menge sehr eigenartiger Teile von Pflanzen, die er aus weniger orthodoxen Quellen bezogen haben musste. Sie erkannte die Spitzen von Weißdorn und etwas, bei dem es sich vielleicht um eine Art wilden Sauerampfer handeln konnte, aber nichts anderes. Nachdem sie eine halbe Stunde mit Imelda und den Kätzchen verbracht hatte, hatte sie den Salat gegessen. Entweder waren die Pflanzenteile wirklich köstlich, oder die Vinaigrette, die William ebenfalls zubereitet hatte, überdeckte jeden unangenehmen Geschmack.
    So dankbar sie dafür war, beim Nachhausekommen ein köstliches Essen vorzufinden, hätte sie William doch gern gesprochen, um ihn wegen Annabelle zu warnen. Sie konnte ihm kaum einen entsprechenden Brief hinterlassen - die Wahrscheinlichkeit, dass Annabelle ihre Zeilen fand, war zu groß.
    Trotzdem hatte sie jetzt zumindest einen Fernseher. Charles hatte bei der Auktion einen Apparat für sie erstanden, in den Kofferraum des Landrovers gepackt und gesagt: »Den können Sie ruhig mitnehmen. Es schien ihn sonst niemand haben zu wollen.«
    Sie

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