Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)
Ihrem Hautton vertragen. Sie sollten wirklich an einer Farbberatung teilnehmen.«
»Nein, nicht nötig«, entgegnete Annabelle, der es offensichtlich widerstrebte, sich weiterer Tyrannei zu beugen. »Ich vertraue Ihnen, Flora.«
»Gut! Jetzt zu den Röcken. Oh, das ist ja einfach wunderbar! Sie hängen alle zusammen. Das erleichtert die Sache. Knielange Faltenröcke sind noch nicht wieder in Mode gekommen, Annabelle, und so wie die Dinge liegen, wird das wohl so bald auch nicht passieren. Weg damit! Ein Kilt?« Sie sah zu Annabelle hinüber, die ein wenig kläglich dreinblickte, während all ihre Lieblingsoutfits beiseite geräumt wurden. »In Ordnung, den Kilt dürfen Sie behalten, doch versprechen Sie mir, dass Sie ihn nur in Schottland tragen werden. An jedem anderen Ort der Welt würden Ihre Hüften darin gewaltig aussehen.«
»Aber in Schottland sind sie nicht gewaltig?«
Flora kicherte. Vielleicht hatte Annabelle ja doch irgendwo einen verschütteten Sinn für Humor. »In Schottland sind sie erlaubt.«
Zur Feier dieser Ausnahmebewilligung ging Annabelle nach unten, um den Rest der Flasche zu holen.
»Soll ich uns vielleicht etwas Pasta und Salat zubereiten? Ich habe eine frische Soße da, die wir dazu essen könnten.« Annabelle riss mit den Zähnen ein Päckchen Nüsse auf.
»Das ist sehr lieb von Ihnen, Annabelle, aber ich würde jetzt gern nach Hause fahren. Meine Katze und die Kätzchen, Sie wissen ja ... Doch die Nüsse sind köstlich. Oh, sehen Sie nur, eine ganze Abteilung für Ballkleider! Sie sind ein echtes Partygirl.«
»Meistens handelt es sich um Jagdbälle. Solche Dinge eben. Oh, darf ich das nicht behalten?«
»Königsblau ist eine ziemlich schwierige Farbe, Annabelle, und sehen Sie, wie hochgeschlossen es ist? Es wird Ihren Busen nicht würdig zur Geltung bringen und sich über ihren Bauch schmiegen. Sie brauchen etwas tief Ausgeschnittenes mit Ärmeln. Aber keine Rüschen«, sagte sie und nahm etwas aus dem Schrank, das an Prinzessin Dianas Hochzeitskleid erinnerte. »Wenn man über dreißig ist, hält man sich besser an etwas, das schlicht und sexy ist.«
»In Ordnung.« Niedergeschlagen, aber gehorsam, schob Annabelle sich eine Hand voll Erdnüsse in den Mund.
»Und jetzt die Schuhe.«
»Ich brauche bequeme Schuhe, Flora. Sie können sich den Versuch sparen, mich dazu zu bringen, auf hohen Absätzen umherzuwanken. Ich kann das einfach nicht.«
Flora war barmherzig in der Niederlage. »Hm, versprechen Sie mir nur, dass Sie ein Paar schwarze Slipper kaufen werden ...«
»Ich habe drei Paar davon.«
»Mit Absätzen. Auch wenn es nur kleine Absätze sind. Aber etwas mehr als gar keine Absätze. Und denken Sie daran, je mehr Sie für Schuhe ausgeben, desto bequemer sind sie.«
»Auch ein Rat von Ihrer Mutter?«
Flora versuchte, sich zu erinnern. »Ich glaube, sie hat einmal etwas Derartiges zu meinem Vater gesagt, nachdem sie eine Menge Geld für Schuhe ausgegeben hatte. Aber es stimmt.«
Sie ließen sich wieder auf das Bett sinken und stürzten sich beide gleichzeitig auf die Nüsse.
»Das hat wirklich Spaß gemacht«, bemerkte Annabelle. »Ich hätte nicht gedacht, dass es so wäre, doch es ist die Wahrheit.«
»Ich denke, Sie werden mit Ihrem neuen Ich sehr zufrieden sein. Eigentlich sollte ich Sie jetzt noch nach London bringen, damit Sie sich die Haare schneiden lassen können, aber ich nehme an, es wird hier unten auch einen Salon geben, der recht gut ist.«
»Sind Sie wirklich davon überzeugt, dass ich die Haare ein wenig kürzer tragen müsste?«
Flora nickte. »Und Sie sollten noch einige Stufen hineinschneiden lassen. Jetzt zum Beispiel sieht Ihr Haar sehr hübsch aus, weil es vom Anprobieren der Pullover ganz zerrauft ist. Und ich hatte Recht, was das Polster betraf, nicht wahr?«
»Wahrscheinlich. Jetzt möchte ich gern ausgehen und mit meinem neuen Look angeben. Wenn Sie nun bald diese kleine Dinnerparty arrangieren könnten? Die Party, die Sie geben, damit ich den nackten Mann in Ihrem Garten überprüfen kann.«
Flora kicherte. »So wie Sie das ausdrücken, klingt es gerade so, als wäre da ständig ein nackter Mann in meinem Garten.«
»Wahrscheinlich kommen die nackten Männer sonst meistenteils in Bronze daher.« Sie seufzte, und Flora überlegte, dass sie vermutlich sehr müde war.
»Ich dachte, ich lade Sie alle für das Wochenende ein, an dem Emma, meine Freundin aus London, zu Besuch kommt. Sie war mit William auf der Universität.« Der Wein war
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