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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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zu sein, und es tat ungeheuer gut, ein wenig Zeit mit jemandem zu verbringen, der ihr nicht pausenlos mit Missbilligung begegnete.
    Flora hatte sich das Leben auf dem Land nicht ganz so betriebsam vorgestellt, doch jetzt fragte sie sich, wie sie alles zusammen schaffen sollte, ihre Chorproben, Henry und ihre Arbeit im Auktionshaus - zu der auch ein ganz klein wenig Renovierung gehörte. Darum kümmerte sie sich eines Abends nach der Arbeit, wobei sie diesmal sehr vorsichtig zu Werke ging.
    Am Morgen danach ertappte Charles sie bei einem Gähnen und fragte säuerlich: »Es ist gestern Abend wohl spät geworden mit Henry, ja?«
    Flora schenkte ihm ein sehr ironisches Lächeln, antwortete jedoch nicht; es bereitete ihr ein diebisches Vergnügen, dass Charles weder die frisch in Stand gesetzte Decke noch die Farbe auf ihren Fingernägeln bemerkt hatte.
    Außerdem war der Chor plötzlich auf die Idee gekommen, alle Mitglieder einer Stimmprobe zu unterziehen. Geoffrey musste Flora praktisch mit Gewalt zu der Probe schleifen.
    »Das wird in jedem Chor von Zeit zu Zeit gemacht«, beharrte er. »Das ist nur vernünftig. Aber keine Bange, die Proben sind keine große Sache. James wird nichts Furchtbares von Ihnen verlangen, ehrlich.«
    Obwohl man sie wider Erwarten nicht aufforderte, den Chor sofort zu verlassen (tatsächlich machte James ihr sogar ein ernsthaftes Kompliment für ihre zwar nicht besonders volle, aber melodische Stimme), bekam Flora noch Tage danach schweißnasse Hände, wenn sie nur daran dachte.
    Wäre William nicht gewesen, der an seinen Platz auf dem Sofa zurückgekehrt war, wären Imelda und die Kätzchen beinahe vernachlässigt worden. Als Flora am folgenden Freitag nach Hause fuhr, plante sie ein sehr ruhiges Wochenende - die Alleinverantwortung für die Organisation der Roadshow zusätzlich zu allem anderen hatte sie erschöpft - und lehnte sogar Henrys Einladung ab, am Sonntag gegen Mittag zusammen etwas zu trinken. Wenn das Wetter hielt, würde sie ein wenig im Garten arbeiten, viel lesen und sich reichlich Zeit für ein Schläfchen zwischendurch gönnen.
    Geoffrey hatte andere Ideen. Er rief sie am späten Samstagabend an. »Morgen findet ein guter Flohmarkt statt.«
    »Ach ja?«, gab Flora ohne große Begeisterung zurück.
    »Edie und ich gehen hin, und wir haben die Absicht, Sie mitzunehmen.«
    »Ach ja?« Flora war noch immer ein Neuling, was das Landleben betraf, doch selbst sie wusste, dass Flohmärkte sehr früh anfingen und dass Geoffrey wahrscheinlich als einer der Ersten dort sein wollte.
    »Können Sie um sieben Uhr hier sein? Wir fahren dann mit meinem Wagen.«
    Allein bei dem Gedanken daran musste sie gähnen. »Geoffrey, ich bin schrecklich müde. Ich hatte gehofft, den Sonntagvormittag im Bett verbringen zu können.«
    »Das ist ein wertvoller Teil Ihrer Ausbildung, junge Frau. Wenn wir gerade eine Auktion haben, werde ich niemals die Zeit finden, Ihnen viel beizubringen. Ein Flohmarkt dagegen, noch dazu ein guter, ist eine hervorragende Möglichkeit, Ihr Auge zu schulen. Wer weiß, vielleicht kaufen wir ja sogar einige Dinge für die nächste Auktion. Und verdienen ein bisschen Geld.«
    Flora seufzte tief. »Okay. Um sieben Uhr bei Ihnen zu Hause. Morgen. Sonntagmorgen. Wenn jeder vernünftige Mensch noch schläft.«
    Flora ging extrem früh zu Bett und überließ es William, unten den Abwasch zu erledigen - da das Wetter immer noch schön war, wollte er später im Wald schlafen. Flora kümmerte es nicht mehr, was er tat. Obwohl sie sich meistens über seine Gesellschaft freute - und noch mehr über seine Kochkunst -, fand ein kleiner Teil von ihr, dass er ihr unwissentlich eine Menge Arbeit bescherte. Wenn Annabelle ihn nicht bei seinen nackten Mätzchen entdeckt hätte, müsste Flora jetzt nicht über ein Essen mit etlichen Leuten nachdenken, die sie gar nicht kannte und die sie wohl obendrein ohne einen Esstisch würde bewirten müssen.

Kapitel 11

 
    A m Sonntagmorgen quälte Flora sich um sechs Uhr aus dem Bett und sah, dass das Wetter sich geändert hatte. Statt des nebligen Sonnenaufgangs, der ihren kleinen Garten und die Felder und Wälder dahinter so oft in vielversprechendes goldenes Licht getaucht hatte, begrüßte sie dichte Bewölkung, und es sah nach Regen aus. Sie beschloss, Jeans und Slippers anzuziehen. Ein Flohmarktbesuch bedeutete immer eine Menge Lauferei.
    »Wie geht es den Kätzchen?«, erkundigte sich Edie, sobald sie Flora sah. »Haben sie schon die Augen

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