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Eine Liebe fürs Leben

Eine Liebe fürs Leben

Titel: Eine Liebe fürs Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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Gesprächsfetzen erinnern, in denen sie ihm anvertraut hatte, dass sie ein wenig neidisch auf ihre Schwester und deren häusliches Glück war. Doch diese Gespräche hatten nie lange gedauert, weil es immer bessere Dinge zu tun gab.
    Dann allerdings hatte sie urplötzlich vor seiner Tür gestanden – mitsamt ihren Träumen von Heirat und Familie –, und da war ihm klar geworden, dass er ihr wohl doch ein wenig genauer hätte zuhören sollen. Nun fragte er sich, mit was für einer Art Mann sie wohl zusammenlebte, und dabei verspürte er unvermittelt einen heftigen Stich der Eifersucht.
    „Und was ist … aus deinem Studium geworden? Nachdem du mir damals endlich dein wahres Alter verraten hast, hast du ja zugegeben, dass du eigentlich studieren wolltest. Was war es noch mal?“
    „Agrarwirtschaft.“ Allmählich wurde ihr die Unterhaltung zu heikel. Charlotte spürte, wie ihr heiß wurde.
    „Und was ist aus diesem Traum geworden?“
    „Ach, weißt du …“, begann sie ausweichend. „Träume kommen und gehen. Sag mal, sollen wir weitergehen? Ich habe nämlich eine ziemlich lange Rückfahrt vor mir.“
    „Ach ja? Wo wohnst du denn …?“
    „Nicht hier in der Gegend!“ Charlotte lachte ein wenig gekünstelt und wandte sich dann schnell ab, um in Richtung Küche vorauszueilen. Dort wollte sie ihm eine derart detaillierte Auflistung sämtlicher Einrichtungsgegenstände geben, dass er vor Langeweile verging. Alles war besser, als seine Fragen zu beantworten.
    „Also: Wie du siehst, ist die Küche perfekt geeignet, um Gäste zu bewirten. Zwei brandneue Gasherde, auf denen man auch eine große Anzahl an Leuten bekochen kann. Außerdem bietet der Raum Platz für einen Achtpersonentisch. Die Vorratskammer ist erst vor Kurzem angebaut worden, aber ich denke, du wirst mir recht geben, dass sie sich harmonisch in den viktorianischen Stil einfügt!“
    „Du scheinst ja ganz begeistert von deiner Arbeit zu sein“, bemerkte Riccardo trocken. Es amüsierte ihn, dass sie sich plötzlich wie eine Verkäuferin anhörte. „Ja, das ist eine wirklich … schöne Küche, obwohl ich nicht vorhabe, hierin groß zu kochen.“
    „Kein Wein für den Keller, kein Essen in der Küche … was ist eigentlich der genaue Sinn und Zweck dieses Hauses, wenn ich fragen darf?“
    „Ein Investment. Ich finde, es ist an der Zeit, meinem Besitz ein Landhaus hinzuzufügen. Ich garantiere dir, dass sich in fünf Jahren der Wert dieses Hauses verdreifacht hat. Normalerweise hätte sich meine Assistentin das Haus angesehen, aber unglücklicherweise hat sie sich einen Virus eingefangen. Also musste ich das selbst machen. Obwohl ich für solche Angelegenheiten wahrhaftig keine Zeit habe.“
    Charlotte betrachtete ihn aufmerksam und fragte sich, welche Art Mann er geworden war. Vor acht Jahren hatte er ihr erklärt, dass ihm eine glänzende Zukunft offenstand, wenn er bereit war, die Chance zu ergreifen. Ganz offensichtlich hatte er das getan. Doch glücklich schien ihn das nicht gemacht zu haben, jedenfalls seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen.
    „Und warum hast du so wenig Zeit?“, fragte sie. Er musste den sarkastischen Unterton herausgehört haben, denn er hob eine Augenbraue.
    „Ich bin ein sehr beschäftigter Mann.“
    „Ach ja, das habe ich für einen Moment vergessen. All die großen Pläne, die du hattest, für diese brillante Zukunft, die dir seit der Geburt in die Wiege gelegt ist. Da ist es natürlich ein wenig heikel, wenn man sich mal ein paar Minuten um andere Dinge kümmern soll.“ Charlotte hätte sich selbst ohrfeigen können, dass sie sich zu einem persönlichen Frontalangriff hinreißen ließ, aber Riccardo war einfach so verdammt arrogant. Wie konnte er es wagen, derart herablassend über ein Haus urteilten, das unglaublich schön war und viel mehr verdiente als nur als bloße Wertanlage betrachtet zu werden!
    „Höre ich da einen gewissen Sarkasmus heraus? Behandelt ihr so eure Kunden?“
    „Ich entschuldige mich“, murmelte sie widerwillig. „Was hältst du davon, wenn wir die Besichtigung so schnell wie möglich hinter uns bringen?“
    „Fühlst du dich etwa in meiner Gegenwart unwohl? Oder liegt es nur daran, dass dich die Begegnung mit dem größten Fehler deines Lebens nervös macht?“
    „Ich bin nicht nervös.“ Sie ging an ihm vorbei und steuerte auf die Wohnräume des Hauses zu, die sie mit geradezu unschicklicher Hast abhandelte. Sie gab sich gar nicht erst die Mühe, ihn auf besonders interessante

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