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Eine magische Begegnung

Eine magische Begegnung

Titel: Eine magische Begegnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Skully
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“Vielen Dank.”
    Mit einem leisen Flüstern, bei dem ihr eine wohlige Gänsehaut über die Arme lief, fügte er hinzu: “Und Wanetta hat genau gespürt, wenn ein Mensch das Herz am rechten Fleck hat.”
    Bei
diesem
Kompliment allerdings wurden ihre Wangen brennend heiß. Noch heißer als sein Blick, der immer noch auf ihre Lippen geheftet war.
    Als er sich zurücklehnte, war die intime Vertrautheit plötzlich wieder verschwunden, die für einen Augenblick zwischen ihnen spürbar gewesen war. “Auf welche Weise Sie Wanettas Haus bekommen haben, ist im Moment nicht meine größte Sorge.”
    “Sondern?”
    “Ich möchte nicht, dass meine Tochter in irgendetwas hineingezogen wird.”
    “Aber hier geht es um
Mord”
, flüsterte sie und legte dabei eine Hand aufs Herz.
    Erneut beugte sich Tanner vor, bis sie einander so nahe waren, dass sie ihr Spiegelbild in seinen Pupillen sehen konnte. Er roch gut – nach einer Mischung aus dezentem Aftershave und Wäsche, die an der Sonne getrocknet wird. “Warum sagen Sie mir nicht einfach, was genau Sie …”, er hatte sichtlich Mühe, die Worte über die Lippen zu bringen, “… gesehen haben?”
    Sie berichtete ihm alle Einzelheiten, ohne jedoch auf die blutigen Details näher einzugehen. In ihrem Kopf aber hörte sie immer noch das grauenvolle Geräusch jedes einzelnen Hiebes.
    Tanner trommelte eine Weile mit den Fingern auf den Tisch. “Was soll ich Ihrer Meinung nach tun?”
    Genau! Darum ging es. Was erwartete sie von ihm? Dass er das Problem aus der Welt schaffte? Es ihr abnahm? Doch, ja – so wenig emanzipiert es auch klingen mochte, sie hätte nichts dagegen, wenn dieser große, starke Mann alles in die Hand nehme würde. Sie hatte bis jetzt noch nie bemerkt, wie schwach sie sein konnte. “Ich würde mich gern mit Fluffy unterhalten. Wenn ich es schaffe, dass er mir erzählt, wo er war, kann ich die Polizei selbst dorthin führen.”
    Wenigstens lachte er jetzt nicht. “Vielleicht haben Sie die ganze Sache missverstanden. Der Kater hat geschnurrt, bevor ich zu Ihnen gekommen bin.”
    “Es ging ihm besser, weil er es mir erzählen konnte.” Auch ihr selbst wäre es besser gegangen, wenn Tanner Rutland ihr versichert hätte, dass er sich um alles kümmern würde. So kläglich das auch klingen mochte.
    Er sah sie immer noch an, aber sie konnte seinen Blick nicht recht deuten. “Ich bin bereit, mit Ihnen zur Polizei zu gehen und zu sagen, was Sie gesehen haben.”
    Sie bemerkte, dass er nicht gesagt hatte, sie könne der Polizei sagen, Fluffy habe es gesehen. “Sie werden mich unterstützen?”
    “Ich wüsste nicht, wie ich das tun könnte.”
    “Weil Sie mir nicht glauben?”
    “Ich kann nichts bestätigen, das nur Sie gesehen haben.”
    Was für eine diplomatische Art auszudrücken, dass er ihr nicht glaubte. “Wenn Sie mir schon nicht glauben, wie soll dann Ihrer Meinung nach die Polizei mir glauben? Die werden mich für verrückt halten und die Angelegenheit als Spinnerei abtun. Bevor ich mit jemandem von der Polizei rede, muss ich irgendeinen Beweis haben.” Sie kauerte mit gefalteten Händen auf ihrem Stuhl. “Ich müsste beispielsweise wissen, wo die Leiche liegt.”
    Lili hatte den Eindruck, dass es Tanner diesmal endgültig die Sprache verschlagen hatte. Er machte den Mund auf und zu, schloss die Augen und sah sie dann endlich, endlich doch wieder an. “Das heißt, Sie wollen noch einmal mit Fluffy reden und dann die Leiche suchen.”
    “Ja.”
    Seine Finger trommelten nun ziemlich heftig auf der Tischplatte herum. “Ich habe Ihnen ein angemessenes Angebot gemacht. Wir gehen gemeinsam zur Polizei. Das ist mein
einziges
Angebot.”
    Lili schwieg.
    “Versuchen Sie, sich in meine Situation zu versetzen. Gesetzt den Fall, irgendwo da draußen gibt es tatsächlich eine Leiche”, fuhr er fort, “dann wäre es doch absurd zuzulassen, dass Fluffy und dadurch auch meine Tochter in diese Sache hineingezogen werden.”
    “Aber ich würde nicht …”
    Er hob abwehrend eine Hand. “Wir lassen die Polizei die Leiche suchen. Es kann doch nicht all zu lang dauern, bis sie sie finden. Das ist am vernünftigsten.”
    Sie sah ihn entsetzt an. Da draußen lag ein toter Mensch. Es gab einen Mörder. Wie konnten sie hier sitzen und einfach abwarten? Sie hätte ihm nicht erzählen sollen, wie Einstein zu ihrem Namen gekommen war. Auch die Sache mit dem Raubtier und die Bigfoot-Sache hätte sie nicht erwähnen sollen. Beides sprach gegen sie. Sie hatte

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