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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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als die Hütte, besser noch, als er auf den ersten Blick erschien.
    Sich unter dem schweren Balken über der Stalltür hindurchduckend blickte Dillon sich um, er sah die Zügel, die ordentlich an einer Wand hingen, die beiden Stallboxen, stabil und unerwartet geräumig, mit den halbhohen Türen. Der Boden war aus Stein, sauber gefegt. Der süße Duft sauberen Heus füllte die warme Luft.
    Die zweite Stallbox war besetzt. Pris eilte hin. Da er immer noch ihre Hand hielt, folgte Dillon ihr. Eine junge schwarze Stute mit gleichmäßig weißen Fesseln und einem weißen Brustfleck beobachtete sie aus der Box heraus, neugierig, aber misstrauisch; das Tier kam nicht zur Stalltür, um sie näher zu betrachten.
    Rasche feste Schritte kündigten Russ mit Barnaby auf den Fersen an. Russ wurde langsamer, während er sich umsah. »Wenigstens versorgen sie sie gut.«
    Dillon deutete auf den belegten Stall und zog Pris zur Seite. »Welche von beiden ist sie?«
    Russ trat an die Stalltür; sobald die Stute ihn erblickte, wieherte sie entzückt und kam sogleich zu ihm. Sie stupste Russ gegen die Brust. Lachend kraulte er sie zwischen den Ohren, dann streichelte er ihr die lange schwarze Nase. »Das hier ist Belle.«
    Das Pferd schnaubte und stupste ihn wieder.
    Russ griff in seine Rocktasche und holte einen reifen roten Apfel hervor. Er bot ihn Belle an; die rümpfte die Nase, schnaubte angewidert und schubste seine Hand weg. Russ lachte leise, steckte den Apfel wieder ein und zog ein Stück Zucker heraus. Besänftigt nahm Belle es behutsam mit den Lippen, schnaubte sanft.
    Dann stupste sie ihn wieder an, drängte sich gegen ihre Stalltür.
    »Nein, mein Mädchen«, sagte Russ mit leiser, beschwichtigender Stimme und weichem irischen Akzent. »Du musst hierbleiben, wenigstens für eine Weile.«
    »Wir sollten besser gehen.« Nachdem er den Beweis mit dem Apfel gesehen hatte, hatte Barnaby sich hinter die Tür am Stalleingang zurückgezogen und Wache gehalten. »Die Sonne geht unter.« Er blickte Dillon an. »Wie lange wird das Training noch dauern?«
    Zögernd ging Russ von Belle weg; Dillon und Pris folgten ihm aus dem Stall. Hinter ihnen wieherte Belle traurig.
    Dillon blickte nach Westen, dann auf die Senke, wo die Schatten allmählich länger wurden. »Wir haben gerade Zeit genug, dass Russ nach Hillgate End kommt, ehe Harkness und Crom unterwegs sein können.«
    »Selbst wenn sie die Pferde unverzüglich zum Rigby-Gut zurückschicken und geradewegs in deine Wälder reiten?«
    »Auch dann.« Russ grinste. »Da das Rennen so dicht bevorsteht, wird Harkness sich keine Nachlässigkeit erlauben können oder etwas beim Training überstürzen.«
    Pris widersprach nicht weiter, aber an ihrem Blick war klar erkennbar, dass sie nicht wirklich überzeugt war. Unter den gegebenen Umständen überließ es Dillon besser ihrem Bruder, ihr in den Sattel zu helfen.
    Innerhalb weniger Minuten waren sie auf der anderen Seite des Flüsschens und jagten in gestrecktem Galopp über Wiesen und Felder nach Carisbrook House.
    Als sie auf den Hof zu den Ställen einbogen, wartete Patrick auf sie. Er nahm Pris’ Stute am Zügel und fragte: »Haben Sie sie gefunden, die schwarze Stute?«
    Russ nickte. »Blistering Belle.« Er sah zu Dillon. »Was jetzt?«
    »Jetzt denken wir nach.« Dillon beruhigte Solomon, der unruhig umhertänzelte, während Patrick Pris beim Absitzen half. »Wir können uns keinen Fehler erlauben.« Fragend schaute er Pris an. »Denkst du, deine Tante würde trotz der knappen Vorbereitungszeit einem spontanen Abendessen heute in Hillgate End zustimmen? Mein Vater wäre entzückt, das weiß ich. Und uns gäbe es die Gelegenheit, noch einmal durchzugehen, was wir wissen, alle Möglichkeiten abzuklopfen und über unser weiteres Vorgehen zu entscheiden. Dann können wir planen.«
    Pris nickte. »Ich bin sicher, Tante Eugenia ist hocherfreut, mit deinem Vater zu Abend zu essen.«
    Dillon hob grüßend die Hand. »Dann sehen wir uns nachher.«
    Die anderen beiden verabschiedeten sich ebenfalls, dann wendeten sie die Pferde und ritten davon, während Pris ihnen nachblickte. Schließlich drehte sie sich zum Haus um und erklärte: »Ich gehe besser und unterrichte Tante Eugenia, dass ich Pläne für ihren Abend habe.«

14
    Pris hatte nicht damit gerechnet, dass Eugenia etwas gegen die Pläne für den Abend einzuwenden hätte, aber sie wunderte sich doch, wie erfreut ihre Tante über die Einladung war.
    Um sechs Uhr stieg sie die Treppe hinab,

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