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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erwischen.«
    Bis zur Oktoberveranstaltung mit dem Rennen für die Zweijährigen, in dem Blistering Belle ausgetauscht werden sollte, waren es noch vier Tage. Ohne Lösung für ihr Dilemma beschlossen sie, sich noch einen Tag Zeit zum Nachdenken zu nehmen, ehe sie sich auf ein Vorgehen einigten.
    Sie brachen auf und gesellten sich gerade noch rechtzeitig zu den anderen zum Tee in den Empfangssalon. Später stand Dillon mit Barnaby und Russ auf den Eingangsstufen und winkte der Kutsche mit Eugenia, Pris und Adelaide nach.
    Noch ein wenig später ritt er im Mondschein über die Felder und Wiesen nach Nordosten geradewegs zum Sommerhaus am See.
    Einmal mehr hatten sie sich nicht verabredet, weder mit Worten noch mit Blicken, aber Pris war da, saß auf dem Sofa und wartete auf ihn.
    Sie lächelte geheimnisvoll und weiblich, nahm seine Hand und zog ihn zu sich herab. Zu dem Wunder, dem Zauber, den er in ihren Armen fand, zu der Wildheit und den Aufregungen eines rücksichtslosen Rittes zu der goldenen Herrlichkeit, die sie danach übermannte, der Erfüllung, die ihre Seelen berührte.
    Sie heilte ihn auf eine Weise, die er nicht wirklich verstand, sie verschmolz zwei Teile von ihm miteinander.
    Er lag ausgestreckt auf dem Rücken auf dem Sofa, mehr oder weniger nackt, und Pris, die unwiderlegbar nackt war, lag halb an seiner Seite, halb auf ihm. So starrte er in die Schatten, dachte über dieses seltsame Verschmelzen nach, wie es sich anfühlte, als sie sich bewegte, sich in seine Arme schmiegte und den Kopf wandte, um über den nächtlichen See zu schauen, und leise sagte: »Es muss einen Weg geben.«
    Auf dem Weg zum Sommerhaus war ihm etwas eingefallen, eine Idee war in ihm aufgekeimt... er war sich nicht klar, ob es funktionieren würde.
    Die Augen weiter auf die Decke über ihnen gerichtet, hob er eine Hand, nahm eine ihrer Locken und wand sie sich um einen Finger. »Ich habe es immer schon für eine Ironie des Schicksals gehalten, dass mein Vergehen vor Jahren schlussendlich dazu geführt hat, dass ich einer der wenigen Auserwählten wurde, die den Sport der Könige verteidigen und schützen.« Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Jetzt frage ich mich, ob das Schicksal nicht doch längerfristige Pläne mit mir hatte.«
    Sie schwiegen eine Weile, dann sagte sie: »Weil der Rennsport sich nun mit einer ernsthaften Bedrohung konfrontiert sieht und du dank deiner Vergangenheit diese Gefahr besser verstehen kannst?«
    »Teilweise. Aber ich dachte mehr daran, dass mich meine Veranlagung damals in Schwierigkeiten gebracht hat. Ich bin nicht mein Vater. Er hat keinen einzigen wilden, waghalsigen Zug an sich. Wenn meine Schwierigkeiten damals nicht gewesen wären, wenn ich nicht in Ungnade gefallen wäre, es nicht hätte wieder gutmachen wollen, wäre ich da in seine Fußstapfen getreten und hätte seine Position übernommen?«
    »Du meinst, du wärest sonst nicht der Hüter des Abstammungsregisters geworden - derjenige, der sich nun mit dem Problem konfrontiert sieht?«
    Er sah sie an. »Es wäre nicht ein Mann wie ich derjenige, der sich damit konfrontiert sieht.«
    Sie hob den Kopf, blickte ihn an. Sie verschränkte die Hände auf seiner Brust, stützte ihr Kinn darauf und betrachtete ihn aus zusammengekniffenen Augen. »Dir ist etwas eingefallen.«
    Belustigt von ihrem Verständnis wünschte er sich, das Licht wäre hell genug, dass er die Farbe ihrer Augen sehen könnte, den Rest von ihr besser würdigen. »Eine Möglichkeit, der Hauch einer Chance. Ich bin nicht sicher.«
    Wenn sich bei längerer Erwägung seine Idee als tauglich erwiese, dann wäre sie ohne die wilde, waghalsige Seite seines Wesens nicht zu verwirklichen. Dieselbe wilde, waghalsige Seite, die sie zum Vorschein brachte, wie sie irgendwie einen Weg gefunden hatte, zu nutzen und nahtlos mit seinem verantwortungsvolleren, gesunden und vernünftigen Selbst zu vereinen.
    Wenn er mit ihr zusammen war, fühlte er sich nicht länger innerlich zerrissen, als verwandelte er sich in ein anderes Wesen, als steckten zwei Personen in seinem Körper. Die lang zurückliegende Schande hatte eine Zerrissenheit mit sich gebracht, eine Art Misstrauen, einen Argwohn, dessen er sich seit Jahren bewusst war - eine Sorge, dass dieser wilde, waghalsige Zug an ihm eine Gefahr sein könnte. Dass er ihn ständig zügeln müsste. Doch nun ...
    Was wollte das Schicksal ihm sagen?
    »Gleichgültig, was wir tun, wir müssen Cromarty, Harkness und Crom aufhalten und hinter Gitter

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