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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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auf eine Sache, so angespannt gefühlt. Er hatte mehr auf Blistering Beiles Sieg gesetzt als in irgendeiner Wette zuvor.
    Als sie angetänzelt kam, wachsam, eifrig und fast begierig auf das Rennen, den Blick bereits auf die Ziellinie gerichtet, musste er sich sehr beherrschen, um äußerlich Ruhe zu bewahren. Die Hände hatte er in den Taschen seines Umhanges zu Fäusten geballt, während er ein Stück hinter Smythe stehend zusah, wie der sie überprüfte und weiterwinkte.
    Die anderen sieben Pferde, die danach zur Startlinie kamen, nahm er kaum wahr.
    Als die Stallburschen zurücktraten und die Jockeys die Tiere zügelten, blickte er zur Tribüne, zur obersten Reihe.
    Er fand Pris mit den Augen, fragte sich, was sie empfand, ob ihr vor Aufregung die Lungen zu eng wurden, ihr Herz klopfte, ob ihre Hände so kalt wie seine waren.
    Das weiße Tuch wurde geschwenkt. Er schaute hin, als es losgelassen wurde; und er beobachtete, wie es zu Boden flatterte.
    Dann berührte es das Gras - und das Feld stob davon.

16
    Das Dröhnen der Hufe, das Tosen der Menge erfüllte die Luft um Dillon, drang auf ihn ein, während er sich bemühte, die Rennbahn weiter unten im Auge zu behalten. Zusammen mit den anderen Rennverantwortlichen ging er zur Startlinie. Dieses Rennen fand auf der Geraden statt, ein langer Sprint zum Ziel vor der Tribüne; von der Startlinie aus hätte er sich unter normalen Umständen nicht sicher sein können, wer der Gewinner war - doch eines der Pferde, ein schwarzes, war den anderen um eine Länge voraus!
    Er bekam keine Luft, starrte die Bahn hinunter auf den kleiner werdenden schwarzen Streifen, Blistering Belle - so weit vor den anderen und immer mehr Vorsprung herausholend, dass sie gegenüber den anderen Tieren zu schrumpfen schien.
    Sein Herz lief mit ihr; einen unwirklichen Moment hatte er das Gefühl, an einem Abgrund zu stehen. Noch nicht einmal in den Tagen, da er selbst viel Geld auf Pferde gewettet hatte, war er so fieberhaft gespannt gewesen. Dieses Mal war er mit dem Herzen dabei; nie hatte so viel von einem Rennen abgehangen.
    Die Tribüne brach in Jubelrufe aus; Schreie, Pfiffe, Johlen drangen bis zu ihnen. Sie konnten die Leute aufgeregt winken und die Stute anfeuern sehen, als die Favoritin ihr Rennen gewann. Als sie an dem Zielpfosten vorbeistürmte, brüllten ekstatische Wetter, dann drehten sie sich um, lachten und umarmten ihre Freunde, klopften sich gegenseitig auf die Schultern, grinsten breit.
    Dillon richtete seinen Blick auf die oberste Reihe der Tribüne und konnte Pris und Russ erkennen, die einen Freudentanz aufführten, sich gegenseitig und Barnaby und Patrick umarmten.
    »Gut.«
    Dillon sah sich um und entdeckte Smythe an seiner Seite.
    Mit einem breiten Lächeln beobachtete der Inspektor die Freudenausbrüche entlang der Rennstrecke. »Es tut gut zu sehen, dass ein Favorit gewinnt. Das erfreut die Wetter.«
    »Genau.« Dillon fand es beinahe unmöglich, sein eigenes Lächeln im normalen Rahmen zu halten. »Wir sollten besser nach unten gehen. Ich möchte, dass bei diesem Pferd die Kontrolle keinen Raum für Fragen offenlässt.«
    »Das wird sie nicht«, versicherte ihm Smythe. »Die Überprüfung wird über jeden Zweifel erhaben sein, der die Stimmung dämpfen könnte.«
    »Für alle außer die Buchmacher.« Dillon ging neben Smythe an der Rennbahn entlang, gefolgt von den anderen Inspektoren.
    »Stimmt.« Smythe schüttelte den Kopf. »Es hat ein paar gegeben, die absurd hohe Wetten gegen die Stute angeboten haben. Warum, kann ich mir nicht vorstellen. Sie ist in ausgezeichneter Form, wer immer sie für Cromarty trainiert, hat sie bestens vorbereitet. Vielleicht dachten sie, dass sie wie das andere Rennpferd von ihm versagt, die Narren. Die haben sich die Finger verbrannt, mein Wort darauf.«
    Das hoffte Dillon.
    Auf dem Absteigeplatz herrschte dichtes Gedränge, weil die erfreuten Besucher des Rennens Fanning gratulieren und einen besseren Blick auf die jüngste Rennsportlegende werfen wollten. Flick befand sich mit Demon an ihrer Seite in der vordersten Reihe; strahlend fasste sie Dillons Hand und zog seinen Kopf zu sich herab, flüsterte ihm zu: »Ich würde dir gratulieren, aber sie ist ja nicht dein Pferd. Sie war schlicht fabelhaft .«
    »Was heißt«, schaltete sich Demon ein, als Dillon sich wieder aufrichtete, »dass wir sie kaufen müssen.« Er schaute seine Frau an; sie betrachtete Blistering Belle mit dem faszinierten Ausdruck eines Liebhabers.
    Dillons Lippen

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