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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sich. Es war nicht einfach, aber sie weigerte sich, zurückzuschauen, obwohl sie seinen dunklen Blick auf sich spürte, bis sie außer Sicht waren.
    »Ich muss einen Weg finden, Russ aufzuspüren.« Pris saß am Esstisch in dem reizenden Landhaus, das Eugenia gemietet hatte, und pickte geistesabwesend von den Trauben vor sich. »Es muss so sein, wie Caxton sagt - Cromarty hat Ställe draußen auf der Heide gemietet.«
    »Wie groß ist diese Heide?« Eugenia hatte ihren Stuhl vom Tisch zurückgeschoben und nun ihre Handarbeit auf dem Schoß.
    Pris rümpfte die Nase. »Soweit ich weiß, ist es ein riesiges Gebiet. Es hat keine festgelegten Grenzen, sondern ist ein Gelände, das sich von der Stadt aus ausbreitet, groß genug, um allen Pferden Platz zu bieten, dass sie zweimal täglich bewegt werden können, ohne sich zu begegnen.«
    »Also wird es nicht leicht sein, dort einen bestimmten Stall zu finden.«
    »Nein. Aber wenn wir während der Trainingszeiten dort ausreiten - früh am Morgen und spät am Nachmittag -, sehen wir vielleicht Cromartys Farben. Russ hat erwähnt, dass er beim Training hilft - oder wenigstens hat er das in Irland.«
    Adelaide meldete sich zu Wort. »Sollen wir gleich heute Nachmittag reiten gehen?«
    Das wäre Pris am liebsten, aber sie schüttelte den Kopf. »Caxton ist schon misstrauisch, obwohl ich sicher bin, dass er nicht weiß, worum es geht. Wir haben ihm erzählt, wir suchten nach einem irischen Stall, um deine« - sie deutete mit dem Kopf auf Eugenia - »Wissbegier zu befriedigen. Wenn er uns heute Nachmittag am Ende draußen treffen sollte, wirken wir übereifrig, zu dringend interessiert, irische Ställe zu finden. Ich möchte sein Misstrauen nicht noch mehr erregen, als ich es schon getan habe.«
    Eugenia schaute von ihrer Spitze auf und Pris offen an. »Du hast Angst vor ihm. Warum?«
    Pris schluckte die Worte herunter, mit denen sie das rundweg abstreiten wollte und die ihr bereits auf der Zunge lagen; Eugenia sah die Dinge außergewöhnlich klar. Schließlich erwiderte sie: »Ich denke, weil er so gut aussieht - so wie ich. Und genau wie bei mir blicken die Leute nicht tiefer als in sein Gesicht, auf seine Figur. Dabei vergessen sie, dass hinter der faszinierenden Fassade ein messerscharfer Verstand arbeitet.«
    »Sicher, er ist sehr attraktiv«, räumte Adelaide ein, »aber er ist ziemlich erdrückend. Er ist ganz dunkel, hart und scharfsichtig. Er ist vielleicht schön, aber man fühlt sich keinesfalls wohl in seiner Nähe.«
    Dem konnte Pris nicht widersprechen. Sie trommelte mit den Fingern auf den Tisch und dachte über alles nach, was sie heute erfahren hatte, versuchte zu entscheiden, wie sie weitermachen sollten.
    »Also, was willst du als Nächstes tun?«, fragte Eugenia.
    Pris schaute sie an. »Wir können morgen früh ausreiten und beginnen auf der Heide bei den Übungsplätzen zu suchen. Der Stallbursche aus dem Wirtshaus hat erzählt, alle trainieren dort jeden Morgen, und Caxton wird nicht damit rechnen, dass wir so früh unterwegs sind. Wenn er argwöhnisch genug ist, nach uns Ausschau zu halten, wird er das am Nachmittag tun. Inzwischen ...«
    Sie runzelte die Stirn, dann schob sie ihren Stuhl zurück. »Wenn ich nur einen Blick auf das verflixte Register werfen könnte, dann könnte ich mir eher eine Vorstellung davon machen, was Harkness im Schilde führt. Eine bessere Vorstellung auch davon, was Russ vorhaben könnte.«
    Eugenias Lippen verzogen sich. »Einer der Vorteile davon, Zwilling zu sein.«
    Pris erhob sich und brachte ein Lächeln zustande. »Allerdings. Wenn ihr mich jetzt bitte beide entschuldigen wollt, ich gehe kurz in den Garten.«
    »Ich habe sie heute Vormittag an der Rennstrecke getroffen, wo sie mit einer Freundin spazieren ging - einer gewissen Miss Blake.« Dillon saß lässig zurückgelehnt in dem Stuhl hinter seinem Schreibtisch und verschränkte die Hände auf seinem Bauch.
    »Miss Dalling hat versucht, mehr über das Register herauszubekommen, aber das war nicht der eigentliche Grund, weshalb sie dort war. Sie suchten nach jemandem. Sie sagte, sie halte Ausschau nach Leuten aus irischen Rennställen, aber ich bin nicht wirklich überzeugt, ob das die Wahrheit war oder einfach nur die erstbeste Antwort auf meine Frage.«
    »Hast du erfahren, wo sie untergebracht sind?« Barnaby streckte sich in seinem Stuhl gegenüber dem Regal aus und war bereit, die Ergebnisse seiner Nachforschungen mitzuteilen.
    Dillon nickte. »Ich bin ihnen nach

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