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Eine Rose im Winter

Eine Rose im Winter

Titel: Eine Rose im Winter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen E. Woodiwiss
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Kopfbewegung seines Anführers und zog sich, ohne ein Wort zu verlieren, eilig zurück und schloß die Tür hinter sich.
    »Ich bitte Sie, Erienne«, versuchte Allan ihr gut zuzureden. »Sie dürfen mich nicht so links liegenlassen. Sie wissen, daß ich schon immer eine Zuneigung für Sie empfunden habe. Es tut mir leid, wenn ich sehen muß, wie Sie hier, bedingt durch die Umstände, in so eine missliche Situation geraten sind. Sie werden hier sicher eine Weile unser Gast sein müssen, bis wir uns diesen Seton gefügig gemacht haben.«
    Erienne sah ihn schließlich an. Darauf hatte sie eine passende Antwort. »Glauben sie, daß sich Christopher jemals einer Bande von Raubmördern ergeben wird?«
    »Was sagen Sie da, Madam?« Allan gab sich überrascht. »Wir sind auf dem Boden des Gesetzes. Christopher Seton ist der Mörder, und Sie sind seine Geliebte.«
    »Sie gehören zu dieser Mordbande, die das Land hier schon jahrelang verwüstet hat!« erhob sie ihre wütende Anklage.
    Er zog seine Augenbrauen kurz in die Höhe. »Man muß überleben, Madam.«
    »Überleben! Nennen Sie dies ›überleben‹?« Sie sah ihn mit Verachtung an. »Wenn Sie sich wie verängstigte Kaninchen verkriechen?«
    »Nur so lange, bis wir den Falken gefangen haben, Mylady«, antwortete er leichthin. »Wir haben nur zu oft seine Krallen zu spüren bekommen, um nicht vorsichtig geworden zu sein. Doch jetzt haben wir den Köder, um ihn vom Himmel zu holen.«
    »Christopher wird Ihnen nie in diese Falle gehen. Er weiß, daß es seinen Tod bedeuten würde und ganz sicherlich auch meinen. Keinen von uns könnten Sie lange unter sich dulden.«
    »Seton sicherlich nicht! Aber mit Ihnen, liebliche Erienne, ist das eine andere Sache.« Er fuhr mit einer Hand über ihre zerzausten Haare, ließ sie jedoch wieder fallen, als sie ihren Kopf mit einer ruckartigen Bewegung seiner Liebkosung entzog. »Bedenken Sie doch Ihre missliche Lage. In ein paar Tagen wird Lord Talbot zurück sein, und ganz sicher wird seine Hartnäckigkeit Ihre Zurückhaltung auf eine schwere Probe stellen. Sogar ich habe ihm nichts entgegenzusetzen. Seine Macht geht weit über dieses Gebiet hinaus. Und dann gibt es auch noch andere.«
    Erienne zog als stumme Frage eine Augenbraue hoch.
    »Die Untergebenen«, erklärte er. »Sie glauben, daß eine Frau nur für eine Aufgabe geschaffen ist, und dies wird von ihnen zielstrebig und fleißig ausgenutzt. Sie neigen zur Grobheit. Sie sind zwar tapfere Kämpfer, aber keine guten Liebhaber.«
    »Ich bin also zwischen einem lüsternen und blasierten Lord auf der einen und einem Rudel geiler Wölfe auf der anderen Seite gefangen.« Und spottend fügte sie hinzu: »Ich kann mir nicht vorstellen, was das kleinere Übel davon sein sollte.«
    »Es gibt noch einen Ausweg, Mylady«, versicherte er und erwiderte ihren fragenden Blick mit einem Lächeln. »Man müßte mich nur dazu ermuntern, und ich könnte Lord Talbot eine liebestolle Dirne verschaffen, die seinen Appetit so erschöpfen würde, daß er die Finger von Ihnen läßt. Und was meine Leute angeht, so werden sie nicht wagen, die von mir gesetzten Grenzen zu überschreiten. Sie brauchen mir nur das zu geben, was Sie Seton gegeben haben. Vielleicht sollte ich noch sagen, daß ich das, was ich von Ihnen haben möchte, mir auch selbst nehmen kann, wenn es mir gefällt.«
    Erienne warf ihren Kopf mit einer höhnischen Gebärde zurück. »Ganz richtig, ich habe ja gesehen, wie Sie das Mädchen bei Ihrem Überfall dafür vorbereitet hatten.«
    Ein überraschter Ausdruck trat kurz auf sein Gesicht, doch dann wischte er ihre Bemerkung mit einer kurzen Handbewegung zur Seite. »In ihrer Begierde überschreiten meine Männer nur allzu leicht ihre Grenzen. Ganz sicher würde sie die Nacht nicht überlebt haben. Sie würden sicher das gleiche Schicksal haben, würde ich Sie ihnen übergeben.« Sein Lächeln kehrte zurück. »Sie sollten dankbar sein, daß ich Sie für mich selbst begehre.«
    Erienne warf ihm einen ätzenden Blick zu, der die größte Eisscholle des Nordmeers zum Schmelzen gebracht hätte. »Und Sie glauben, daß Sie der Mann sind, der Christophers Platz ausfüllen könnte?«
    »Ich habe meine Männlichkeit bei vielen anderen Damen beweisen können«, antwortete er gelassen. »Ich habe nicht die geringsten Zweifel hinsichtlich meiner Fähigkeiten. Und bei jemand mit so viel Charme und Anmut wie Sie kann ich mich als sehr fürsorglich erweisen.«
    »Ihre Fürsorge!« Sie lachte

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