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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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kaum richtig mit einem Laken bedeckt
vor Bett aufbaute. Er hatte sie auf eine Weise genommen, die eine menschliche
Frau wohl kaum überlebt hätte. So oft, wie er in ihr gewesen war, hätte er jede
andere innerlich zerrissen. In ihm stieg leises Unbehagen auf, da er nicht
sicher war, dass ihr nichts fehlte.
Das brachte unangenehme Erinnerungen zurück. Blutige Erinnerungen.
Brock kniff die Augen zusammen und versuchte, die Nase endlich frei zu bekommen,
die ständig Gerüche aufnahm, die seinem Hirn die Botschaft vermittelten, sich
sofort auf sie zu stürzen und sein Werk zu vollenden. Auf was für Drogen war
er? Brock erkannte sich selbst nicht mehr. Bei allem Spaß hatte er immer noch
früh genug die Notbremse ziehen können, wenn es nötig gewesen war.
    „Duschen?!“,
knurrte Brock ungehalten. „Das muss warten, werte Florifer!“
Er sprang aus dem Bett und wickelte sich das Laken, nachdem er gegriffen hatte,
nachlässig um die Hüften, um sich ihr in den Weg zu stellen.
„Setz dich!“ Seine Augen glühten rot auf, als sie seiner Bitte nicht nachkam,
so dass er sich ihr näherte, bis ihre Körper sich beinahe berührten.
„Tu es oder du wirst es bereuen! Mir ist gerade nicht nach Spielchen. Provozier
mich nicht. Sonst passieren Dinge, die sich meiner Kontrolle entziehen.“,
presste er hervor und krallte die Finger in den Stoff des Lakens, weil er sonst
nach ihr gegriffen hätte. Und das sicher nicht, um sie irgendwo auf ihre vier
Buchstaben zu setzen. Er fletschte die Zähne angriffslustig, damit sie sehen
konnte, dass seine Fänge schon halb ausgefahren waren.
Er schnaubte leise, als sie sich geziert auf den Rand des Bettes setzte. Mit
zwei Schritten war er am Fenster und riss die Vorhänge zur Seite, um die Flügel
weit aufzusperren, damit die kühle Morgenluft ihm das Gehirn frei wehen konnte.
Er nahm zwei tiefe Atemzüge, die ihm zwei bis drei Hirnzellen zurückbrachten,
bevor er sich umdrehte, sich mit dem Hintern gegen den Sims lehnte und die Arme
vor der Brust verschränkte, um die Frau auf seinem Bett mit einem ungläubigen
Blick zu mustern.
    „Ich war
gestern total dicht, aber nicht so dicht, dass ich mich nicht erinnern könnte,
dass ich allein war, als ich in mein Bett gefallen bin. Ich wäre sehr erfreut,
wenn du mir erklären könntest, was hier abgelaufen ist. Ich mache mich nicht
über Frauen her. Nicht gegen ihren Willen! Was also hast du dir dabei gedacht,
in meinem Zimmer aufzukreuzen?! Du hättest wissen müssen, dass ich kein
Schmusebär bin… Du bist doch hier die Immaculate, die über alles Bescheid
weiß.“
Brocks Oberarmmuskeln zuckten, weil er kaum an sich halten konnte. Er wusste
nicht, ob er sie schütteln oder doch lieber quer über das Bett werfen sollte
und... NEIN!
Er biss die Zähne zusammen und sah ihr nunmehr mit normalen Augen ins Gesicht,
um nicht weiter auf dumme Gedanken zu kommen.
    “Samhain.
Beinahe noch schlimmer als Vollmond.” Cordi hob das Laken höher, weil der kühle
Luftzug vom Fenster sie zum Frieren brachte. Das und die frostige Stimmung, die
Brock verständlicherweise verbreitete. Sie hatte wirklich einen dummen Fehler
gemacht, den sie ihm erst mal erklären musste. Er hatte jedes Recht dazu.
Jedoch wäre es ein wenig besser für ihre Konzentration, wenn er sich auch
bedecken würde. Seine Nacktheit lenkte sie trotz der frischen Luft immer noch
unwahrscheinlich ab.
“Ich sagte doch, ich bin zu einem Ritual eingeladen. Das Rauchfeuer ist sehr
intensiv und die Beschwörungen, die wir durchführen, schlagen auf das
Bewusstsein. - Ach Gott, lassen wir das. Die Sache mit einem Drogenrausch zu
rechtfertigen, ist vollkommen idiotisch. Wir sind hier nicht im Kindergarten.
Ich hätte genauso in mein eigenes Bett gefunden wie du. Wir hatten Sex. Guten
Sex. Wir sind erwachsen. Nichts spricht dagegen und es geschah ganz sicher
nicht gegen meinen Willen und du hast den ersten Schritt getan, wenn ich mich
richtig erinnere. - Zumindest glaube ich das. Du warst sehr, sehr hungrig. Ein
Wunder, dass du nicht doch längst über jemanden hergefallen bist.”
Sie machte eine Pause, zog einen kleinen Schmollmund und taxierte ihn weiter
mit ihrem grünen katzenhaften Blick.
    Scheiße! Brock hätte besser zuhören sollen, wenn es um die besonderen Bräuche der
Immaculate ging, doch die Sache mit der Prüfung war viel wichtiger gewesen und
dann noch die Nachricht, dass Nico ein Baby bekam. Er würde sich als erstes
einen Kalender besorgen und die gefährlichen Tage dick rot

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