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Eine Sacerda auf Abwegen

Eine Sacerda auf Abwegen

Titel: Eine Sacerda auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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flüsterte sie leise und beugte sich über ihn, um ihn
zärtlich auf die Stirn zu küssen. Sie wollte nur sicher gehen und aus seinem
Mund hören, dass es ihm gut ging. Nicos Versicherung allein genügte ihr mit
einem Mal nicht mehr. Sie war noch nicht in der Lage, ihn mit ihrem Blut zu
heilen und das machte ihr klar, dass dies für Malcolm einen ziemlichen Nachteil
darstellte. Bei seinem gefährlichen Beruf.
(*franz. Schläfst du noch?)
    Malcolm
öffnete langsam die Augen und lächelte ihr müde entgegen. Das konzentrierte
Blut der Sophora bewirkte zwar eine schnelle Heilung seiner Verletzungen,
machte ihn allerdings auch langsam und träge in der Wahrnehmung seiner
Umgebung. So als hätte er eine zu hohe Dosis eines Schmerzmittels zu sich
genommen, das ihn schläfrig machte.
    “Nicht mehr.”
Er hob eine Hand, um sie zärtlich an Sidonies Wange zu legen, die sich sofort
an ihn schmiegte. Malcolm atmete tief durch und wurde sogleich etwas wacher. Er
war unglaublich erleichtert, sie wohlauf und bei sich zu wissen. Außer einem
leichten Schock war ihr nichts weiter geschehen. Wenn dieser Formwandler nicht
gewesen wäre, dann… Malcolm musste schlucken, denn sein Hals fühlte sich
plötzlich wie zugeschnürt an, als er daran zurückdachte, Sid und ihr
gemeinsames ungeborenes Kind nicht beschützt zu haben. Er war dem Aryaner
vollkommen ausgeliefert gewesen. Er wäre getötet worden und alles, was er sich
in den letzten Wochen mit Sidonie von einer gemeinsamen Zukunft erträumt hatte,
wäre für immer zerstört worden. Sein Tod war dabei das kleinste Übel. Den hätte
er in Kauf genommen, wenn er hätte sicher sein können, dass Sidonie und dem
Baby nichts passierte. Doch dem war nicht so. Der Lord hätte sie mit sich
genommen und auch sie hätte irgendwann nach langen Qualen, die sich niemand
vorstellen mochte, ihr Leben verloren.
    “Es tut mir
so leid.”, flüsterte er, streichelte mit der Kuppe seines Daumens ihre zarte
blasse Wange und kämpfte weiterhin gegen das Gefühl an, in Tränen des Bedauerns
und der Erleichterung auszubrechen. Um dies zu überspielen, obwohl er Sidonie
sicher nichts vormachen musste, rutschte er ein wenig auf seinem Krankenbett
auf die Seite, um ihr Platz zu machen. Die Decke lüpfend und somit wortlos eine
Einladung aussprechend, sich zu ihm zu legen, glitt auch Malcolm wieder in die
Kissen zurück, um dann Sid ganz fest in seinen Armen zu halten, als hätte er
immer noch Angst, sie zu verlieren.
    “Ich hätte
dich besser beschützen müssen.”, fuhr er fort und sparte dabei nicht an einem
selbstanklagenden Unterton in seiner Stimme.
“Ich hätte mich nicht überraschen lassen dürfen sondern mit allem rechnen
müssen. Ich hoffe, du kannst mir das irgendwann verzeihen, Sidonie.“
Mit sich selbst ins Reine zu kommen, würde wahrscheinlich am längsten dauern.
Nach der Entführung von Astyanax’ Sophora war dies der zweite Tiefschlag in
Folge und schlimmer als der erste, denn hierbei handelte es sich immerhin um
Malcolms Soulmate. Sid hatte nicht gewusst, was sie erwarten würde, als sie
Juno in die Nacht hinaus folgte und ihm fiel keine Möglichkeit ein, sie in
Zukunft ganz vor solchen Szenarien zu bewahren. Er konnte und wollte Sid
schließlich nicht einsperren.
    “Dir geht es
doch gut?”, fragte er leise nach einer kurz eingekehrten Stille zwischen ihnen,
in der sie dem Atem und dem stetigen Herzschlag des jeweils anderen lauschten
und einander in den Armen hielten. Er wollte es direkt aus ihrem Mund hören und
durch den geschlossenen Körperkontakt spüren, ob sie die Wahrheit sagte oder
nicht. Bevor er nicht sicher war, dass sie ihren inneren Frieden ein klein
wenig wieder gefunden hatte, würde er dem Bedürfnis, sich zu erholen, nicht
nachgeben. Das würde ohne Sidonies aufrichtige Beschwichtigung sowieso nicht
mehr funktionieren.
    „Ja, mit uns
beiden ist alles in Ordnung, Malcolm…”, flüsterte Sid zurück und schmiegte ihr
Gesicht enger an seine Brust, um mehr von seinem Duft und seiner Wärme in sich
aufnehmen zu können. Sie wollte, dass er sich keine Sorgen mehr um sie und das
Baby machte. Nico hatte ihr mehrmals versichert, dass sie zwar einen ziemlichen
Schreck davongetragen hatte, aber er keine Auswirkungen auf ihren Zustand haben
würde, da sie ja kerngesund war.
„ C’est pas toi qui se doit culpabiliser! “ (Nicht du
solltest dir Selbstvorwürfe machen.) Sid hob schließlich den Kopf an und stützte sich auf dem Ellenbogen auf,
um Malcolm ein paar

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