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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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einrichten, und obwohl ihr Vater ein wohlhabender Mann war, hatte sie kurzerhand ihre Vorstellung vom Vermögen ihres Mannes nach oben korrigiert.
    Diana beobachtete sie von ihrem Ruhesitz aus. »Das hoffe ich, schließlich hast du ihn geheiratet. Ich versichere dir, ohne intensive Zuneigung wäre eine Ehe recht erdrückend. Aber jetzt erzähl mir, wie ihr euch begegnet seid. John war in dieser Frage schrecklich ungenau. Was die Details so einer romantischen Verbindung angeht, ist er unglaublich desinteressiert. Typisch Mann eben.«
    Zu hören, wie Diana vom zukünftigen Lord Berkeley so nonchalant redete, machte Amelia für einen Augenblick sprachlos. Mit welcher Respektlosigkeit ihre Besucherin vom herzoglichen Erben sprach!
    Die Marquise blickte sie erwartungsvoll an. In ihren Augen lag ein wohlwollendes Strahlen.
    Es wäre bestimmt schön, eine Freundin an meiner Seite zu wissen, wenn ich mich auf feindliches Gebiet vorwage, dachte Amelia ironisch. Aber Dianas Frage war knifflig und nicht so leicht zu beantworten. Amelias frischgebackener Mann schien eisern darum bemüht, sein geheimnisvolles Versprechen gegenüber seiner Großmutter zu halten, und sie wusste nicht, ob sein Eindringen in das Haus ihres Vaters etwas damit zu tun hatte.
    Deshalb entschied sie sich, die Wahrheit ohne die genauen Einzelheiten zu schildern. »Es war eigentlich sehr romantisch. Manchmal habe ich Probleme zu atmen. Es ist ein Leiden aus meiner Kindheit, das ich noch nicht vollständig überwunden habe. Vielleicht werde ich das nie. Jedenfalls trat ich eines Abends nach draußen, um noch etwas frische Luft zu schnappen, und er war in der Nähe. Nun … Er erkannte meine Not und hat mich sehr ritterlich gestützt.«
    »Und du hast dich in ihn verliebt.«
    »Auf der Stelle, glaube ich.« Amelia konnte sich noch genau daran erinnern, wie sich diese erste, verlockende Berührung seines Mundes auf ihrem angefühlt hatte. Wie sie sich bereitwillig diesem Kuss ergeben hatte.
    »Es muss stimmen, so wie du errötest.« Diana lächelte.
    »Wir sind einander nie vorgestellt worden.« Amelia lachte leise. »Wenn ich genau darüber nachdenke, sind wir einander bis heute nicht offiziell vorgestellt worden.«
    »Ich habe den Eindruck, diese Formalität ist nicht mehr notwendig«, sagte die Marquise. Sie wirkte amüsiert. »Du bist natürlich sehr schön. Aber was hat Alex noch an dir interessiert?«
    »Wie bitte?« Amelia fühlte sich ein wenig vor den Kopf gestoßen.
    »Ich bin unerhört offen, denkst du jetzt sicher.« Diana St. James machte eine langsame, wegwerfende Handbewegung. Ihr Lächeln blieb jedoch freundlich. »Einer meiner Fehler, das kann dir auch John bestätigen. Ich verhehle selten, was ich denke. Lass mich die Frage anders formulieren. Was unterscheidet dich von den ganzen Schönheiten des ton , die so bemüht darum sind, die Aufmerksamkeit meines Schwagers zu erregen?«
    Nach einem kurzen Schweigen antwortete Amelia. Sie erinnerte sich voller Wärme an das kurze Gespräch, das Alex und sie vor ihrer Ankunft geführt hatten. »Er behauptet, er fühle sich zu klugen, jungen Ladys mit blauen Augen hingezogen.«
    »Ich verstehe.« Sie sagte die beiden Worte sehr leise.
    »Ich glaube, ich bin außerdem um ein Vielfaches provinzieller als die meisten Ladys, die sich in unseren Kreisen bewegen«, fügte Amelia hinzu. Sie schämte sich nicht für ihren Mangel an vergänglicher Weltgewandtheit, die in ihren Kreisen so weit verbreitet war. »Ich verbrachte meine gesamte Kindheit auf dem Land. Vor meinem Debüt war ich noch nie in London.«
    »Soweit ich weiß, hat man dich trotzdem zur ›Unvergleichlichen‹ dieser Saison auserkoren. Ich lese noch die Klatschspalten in der Zeitung, obwohl sie meist ein paar Tage alt sind, wenn sie hier eintreffen. Die unnahbare Venus, nicht wahr?«
    »Wegen meiner großzügigen Mitgift und meines Aussehens. Es ist eine oberflächliche Art, einen Menschen zu beurteilen, findest du nicht auch?« Amelia blickte ihre neue Schwägerin offen an.
    »In der Tat, ich stimme dir zu. Ich bin wohl kaum eine der betörenden Schönheiten, die John immer am Arm herumführte«, sie verzog den Mund. »Oder, um beim Thema zu bleiben, und da du auch verheiratet bist, kann ich es ja aussprechen: die er in sein Bett mitnahm. Sein Ruf war völlig inakzeptabel. Meine Eltern waren dagegen, dass ich ihn heiratete, obwohl er als Marquess und zukünftiger Duke doch eine ausnehmend gute Stellung für ihre Tochter verhieß.«
    So viel

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