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Eine skandalöse Braut

Eine skandalöse Braut

Titel: Eine skandalöse Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Wildes
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freute ihn, dass sogar seine Großmutter offenbar in der Lage war, nicht ganz eisig zu klingen. Obwohl sie ihm einen anklagenden Blick zuwarf, mit dem sie ihm sagte, dass sie sich sehr gut an jenen Augenblick in der Oper erinnerte, als sie eine Bemerkung über Amelias Schönheit gemacht hatte. Damals hatte er ihr aus ganzem Herzen zugestimmt, sich aber geweigert, ihr zu erzählen, dass er bereits mit Amelia bekannt war.
    Sobald sie den Höflichkeiten Genüge getan hatten, kam Diana zu ihnen. Sie schob ihren Arm durch Amelias und flüsterte ihr verschwörerisch zu: »Das ist doch sehr gut gelaufen, wenn du mich fragst. Ich bin sicher, Alex würde gerne einen Drink mit seinem Vater nehmen. Setz dich solange zu uns.«
    John drückte Alex ein Glas in die Hand, als er zu dem mit kunstvollen Schnitzereien verzierten persischen Tischchen trat, auf dem die Karaffen und Gläser standen. Sein Bruder bemerkte mit einem leichten Grinsen: »Komm schon, Bruder. Keiner hier will deine hübsche Braut beißen. Und wenn doch, kannst du sicher sein, dass Diana zurückbeißen wird. Sie hat seit der Geburt von Marcus diesen neuen, beschützenden Mutterinstinkt, und sie mag dich ungewöhnlich gerne.«
    »Ich habe Amelia versprochen, dass es kein Martyrium für sie wird.« Alex nahm einen Schluck vom erfrischend scharfen Sherry und wünschte sich zugleich etwas Stärkeres. Es war merkwürdig, aber ihm bedeutete es mehr, als er ursprünglich gedacht hatte, dass seine Familie Amelia akzeptierte. Diana war nicht die Einzige, die einen ganz neuen Beschützerinstinkt entwickelte.
    »Wenn sie aus einer anderen Familie stammte, müsste sie das nicht durchmachen.« John war in seinem schwarzen Anzug und mit dem gestärkten weißen Hemd heute sehr elegant gekleidet. Er klang geradezu philosophisch. »Aber denk nur daran, wie unerbittlich ablehnend Dianas Eltern damals waren, weil ihre geliebte Tochter sich nicht auf mich einlassen sollte. Dank ihrer methodistischen Neigung sprachen mein Vermögen und mein Titel zwar durchaus für mich, doch mein Ruf als Schwerenöter war für ihre gläubigen Gepflogenheiten geradezu ein Affront. Ich war in einer ähnlichen Position wie deine hübsche Frau.«
    Alex war zu der Zeit in Spanien gewesen, weshalb er über die Einzelheiten der Werbung seines Bruders allenfalls eine diffuse Vorstellung hatte. »Trotzdem haben sie sich schließlich einverstanden erklärt.«
    John beobachtete seine Frau, die Amelia zu einem Sofa am Fenster führte. Diana plauderte die ganze Zeit munter. »Ich nehme an, das ist zu einem Großteil meiner Frau zu verdanken. Sie kann sehr überzeugend sein. Bis heute bin ich dankbar, dass ich mich ausgerechnet in die einzige standesgemäße Frau in ganz England verliebt habe, die nicht meinem Titel und meinem Vermögen nachjagte. Ich bin verflucht glücklich, dass es so gekommen ist.«
    »Ich glaube, ich verstehe dieses Gefühl.«
    »Deine Entscheidung wird aber von keiner der beiden Familien gutgeheißen«, murmelte John, der wie immer praktisch dachte. »Mein Schwiegervater und ich verhalten uns inzwischen wenigstens wie zivilisierte Menschen. Ich weiß nicht, ob du es je so weit bringen wirst.«
    Alex hatte da auch so seine Zweifel. »Ich weiß, wie gering die Chancen sind, irgendwann höher in seiner Gunst zu stehen. Ich weiß nicht einmal, ob er je wieder freundlich zu Amelia sein wird.«
    »Dann würde er selbst am meisten verlieren«, murmelte John.
    »Ich kann dir nur zustimmen.«
    »Sie ist atemberaubend, kleiner Bruder. Du kannst von Glück sagen, dass ich meinem ausschweifenden Lebenswandel gänzlich abgeschworen habe und ein glücklich verheirateter Mann bin.«
    »Das haben wir jetzt wohl gemein«, sagte Alex ruhig.
    »In mein Bett oder in deins?«
    Amelia hatte nicht gehört, wie die Tür zwischen den beiden Schlafzimmern geöffnet wurde. Sie drehte sich mit der Haarbürste in der Hand um. Alex lehnte mit der Schulter am Türrahmen. Er trug einen dunkelblauen Morgenmantel, der nachlässig um die Taille verknotet war. Das leise Lächeln auf seinen Lippen war erotisch und verlockend.
    »Ich frage mich«, fügte er hinzu und ließ seinen heißen Blick über ihren Körper wandern, ohne sich von der Tür wegzubewegen, »ob du vielleicht Lust hast, eine Nacht voll wilder Leidenschaft zu erleben, um zu feiern, dass du deine Einführung in die Familie St. James überlebt hast?«
    »Ist feiern denn angebracht?« Vorsichtig legte sie die silberne, reich verzierte Bürste auf die glatte

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