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Eine skandalöse Lady

Eine skandalöse Lady

Titel: Eine skandalöse Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Gesicht in Schatten gehüllt.

17
    Wie sollte ich nur die geheime Schande meiner Unterwerfung ertragen?
    Hayden hatte sowohl seine elegante Kleidung als auch die dünne Schicht Zivilisiertheit, die diese mit sich brachte, abgelegt. Er trug weder Weste noch Rock, und sein Halstuch hing lose um seinen Hals. Sein Haar war zerzaust und der Blick in seinen Augen wild. Als er aus den Schatten trat, riss Lottie ihre Hand zurück.
    »Es ist ein bisschen spät, das Unschuldslamm zu spielen, meinst du nicht?« Er blieb nah genug vor ihr stehen, dass sie die Mischung aus Seeluft und Gefahr riechen konnte, die ihm anhaftete. »Ich habe eben nach Allegra gesehen. Sie schläft wie ein Baby.«
    Lottie warf verstohlen einen Blick zu den Klaviertasten, hin und her gerissen zwischen Entsetzen und Verwunderung. »T-t-tut sie das?«
    »Ja. Und ich weiß bereits, dass du Klavier spielen kannst, also kannst du genauso gut gleich zugeben, dass du eben gespielt hast.« Er kniff die Augen zu frostigen Schlitzen zusammen. »Es sei denn, natürlich, du willst mich davon überzeugen, dass es hier irgendwo
wirklich
ein Gespenst gibt.«
    Lottie schaute zu dem Portrait über dem Kaminsims. Zum ersten Mal schien Justine sie nicht auszulachen, sondern mit ihr zu lachen. Ihre violetten Augen funkelten im Mondlicht, als teilten die beiden ein Geheimnis, das nur Frauen verstanden – ein Geheimnis, das sie Lottie zu bewahren drängte. War es möglich, dass sie nicht länger Rivalinnen waren sondern Verbündete? Hatte Justine sie und Hayden aus einem bestimmten Grund hier zusammengebracht?
    Durch diese Vorstellung seltsam mutig geworden, wandte Lottie sich wieder Hayden zu und schaute ihm ins Gesicht. »So wie du weggerannt bist, als Allegra gespielt hat, könnte ich schwören, du bist es, der von einem Gespenst gejagt wird.«
    »Das Gespenst meiner eigenen Narretei vielleicht. Ich hätte es besser wissen müssen, und keinen Fuß in diesen verflixten Raum setzen dürfen.«
    »Und doch bist du wieder hier«, erwiderte Lottie leise und trat einen Schritt auf ihn zu.
    Er betrachtete sie argwöhnisch, ließ seinen Blick von ihren wirren Locken über ihr zerknittertes Nachthemd zu ihren bloßen Füßen schweifen. »Nur weil du mir einen grausamen und herzlosen Streich gespielt hast. Warum, Lottie? Denkst du, die Enttäuschung in den Augen meiner Tochter zu sehen war nicht Strafe genug für mich?«
    Lottie schüttelte den Kopf. »Ich habe dich nicht zu bestrafen versucht.«
    Er fuhr sich mit einer Hand durch das Haar. »Warum, Hölle und Verdammnis, hast du mich dann hierher gelockt?«
    Mondlicht badete die rauen Flächen von Haydens Gesicht in alabasterfarbenem Licht, während er auf sie hinabblickte, unfähig, seinen hilflosen Hunger zu verbergen. Lottie hatte sich gewundert, was sie wohl täte, wenn er sie noch einmal so ansähe, und jetzt wusste sie es.
    »Hierfür«, flüsterte sie, nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und presste ihre Lippen auf seine. In ihrem Kuss schenkte sie ihm ihre ganze Zärtlichkeit, eine betörende Mischung aus unterschiedlichsten Gefühlen, die sie beide mit ihrer Süße berauschte.
    »Oh, Hölle«, murmelte er an ihren Lippen. »Du hast wieder Mitleid mit mir, nicht wahr?«
    »Ist das nicht der Grund, weswegen du mich geheiratet hast?« Lottie drückte ihre Lippen auf seinen Hals und genoss den warmen, salzigen Geschmack seiner Haut. »Weil ich mich in eine entsetzliche Klemme gebracht hatte und du mit mir Mitleid hattest?«
    Er fuhr ihr mit der Hand durchs Haar und zog ihren Kopf sanft in den Nacken, sodass sie ihm in die Augen schauen musste. »Ich habe dich geheiratet, weil ich den Gedanken nicht ertragen konnte, dass ein anderer Mann dich zu seiner Mätresse machen könnte … seine Hände auf dich legen … und dich so berühren, wie ich es mir wünschte.«
    Bei seinem Geständnis durchfuhr sie ein eigentümliches Gefühl. »Zeig es mir«, flüsterte sie heiser.
    Mit seiner samtig rauen Zunge ihren Mund liebkosend, schlang Hayden einen Arm um ihre Hüften und hob sie hoch und drängte sie gegen den Flügel. Er schlug an den Stab, sodass der Deckel herabkrachte, dann setzte er sie darauf.
    Lottie legte ihm ihre kleinen Hände auf die breiten Schultern, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, aber sie konnte nichts gegen ihr hektisches Atmen tun. Wenigstens gab es keine Diener, keine Harriet, keine Allegra, die sie stören könnten. Sogar Justine war in die Schatten zurückgewichen und hatte sie beide mit dem Mond

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