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Eine skandalöse Lady

Eine skandalöse Lady

Titel: Eine skandalöse Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Aufmerksamkeiten und kleine Geschenke auszutauschen, um den anderen außerhalb des Schlafzimmers zu umwerben?
    »Du solltest dich schämen, Mylord«, schalt sie und drehte sich zu Hayden um.
    Wenigstens besaß er den Anstand, diesmal von seiner Arbeit aufzusehen. »Ach ja?«
    »Ja, solltest du. Weil du mir jetzt die Überraschung verdorben hast.« Sie trat an den Schreibtisch, überaus zufrieden mit sich selbst, da es ihr gelungen war, ihm eine Reaktion zu entlocken, selbst wenn es Argwohn war. »Ich hatte gehofft, eine hübsche Schleife um dein Geschenk zu binden, ehe ich es dir überreiche.«
    Lottie stellte den Korb auf den Tisch und zog schwungvoll das Tuch weg. Die Katzen quollen in alle Richtungen heraus, torkelten auf unsicheren Beinen über die Schreibtischplatte. Hayden hätte nicht entsetzter aussehen können, hätte sie einen Korb giftiger Schlangen vor ihm ausgekippt. Ein getigertes Kätzchen begann, an der Spitze seiner Schreibfeder zu knabbern, während ein schwarzes ein offenes Glas Tinte anpeilte.
    Er rettete im letzten Moment die Tinte, und das Kätzchen rutschte über die Kante in einen hölzernen Papiereimer, wo es sogleich schrill zu miauen begann.
    »Sieh nur!« Lottie deutete auf das gelbe Kätzchen. Es war auf Haydens Schoß gesprungen und nuckelte selig an einem der stoffbezogenen Knöpfe seiner Weste, und sein Schnurren war noch lauter als das klägliche Maunzen seines Geschwisterchens. »Ist das nicht niedlich? Der kleine Kerl denkt, du seist seine Mutter.«
    Mit einer Grimasse trennte Hayden das Tierchen von dem Knopf und hielt es auf Armeslänge von sich. »Nun, das bin ich auf keinen Fall.« Er richtete seinen finsteren Blick von dem Kätzchen auf Lottie. »Ich schätze deine Großzügigkeit sehr, Mylady, aber was soll ich eigentlich mit diesen … diesen … Geschöpfen anfangen?«
    Lottie ging rückwärts zur Tür und fühlte sich, als hätte sie gerade einen Sahnetopf leer geschleckt. »Oh, ich weiß nicht. Vielleicht solltest du nach Martha läuten, dass sie dir eine Pastete daraus zubereitet.«
    »Führe mich nicht in Versuchung«, knurrte er und schüttelte sein Bein in dem Versuch, das schwarze Kätzchen zu entmutigen, dem es schließlich gelungen war, sich selbst zu befreien, indem es den Papierkorb umgeworfen hatte, und das nun versuchte, an Haydens in wildledernen Reithosen steckendem Bein nach oben zu klettern.
    »Das würde mir nicht im Traum einfallen«, rief Lottie und schenkte ihm ein übermütiges Lächeln, ehe sie aus dem Zimmer eilte.
    Lottie lächelte immer noch, als sie auf ihrem Weg zur Küche durch die Eingangshalle schritt. Sie dachte, sie sollte wenigstens ein Schüsselchen Sahne und etwas Bückling auftreiben, obwohl sie nicht wirklich sagen konnte, ob es aus Mitleid mit den Kätzchen oder mit Hayden war. Vielleicht sollte sie noch mehr von den Vorschlägen ihrer Tante und ihrer Schwester ausprobieren. Wenn sonst nichts, hatte es ihr wenigstens die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Ehemannes eingebracht.
    Als sie den Korridor entlangschlenderte, der zu der Treppe in die Küche führte, kam ihr Meggie entgegen. Die kupferfarbenen Zöpfe lugten unter ihrer Haube hervor. Statt stehen zu bleiben und artig einen Knicks zu machen, wie sie es gewöhnlich tat, eilte die junge Dienstmagd an Lottie mit nicht mehr als einer gemurmelten Entschuldigung vorbei, das gerötete Gesicht abgewandt.
    Lottie starrte ihr nach und schüttelte verwundert den Kopf, ehe sie weiterging.
    Noch bevor sie unten an der Treppe ankam, drang aufgeregtes Stimmengewirr und fröhliches Lachen an ihr Ohr. Sie duckte sich hinter die Kupfertöpfe, die von der verputzten Decke hingen, spähte um die Ecke und entdeckte eine Gruppe Dienstboten, die um den abgenutzten Tisch aus Kieferholz herumstanden und auf etwas blickten, das darauf lag. Weder Giles noch Martha oder Mrs. Cavendish waren zu sehen.
    »Lies das noch einmal, Köchin«, verlangte eines der Spülmädchen und deutete einem stämmigen Lakaien über die Schulter.
    »Lies es doch selbst«, erklärte die Köchin bissig und beugte sich weiter vor, bis ihre Nase beinahe an den Tisch stieß. »Ich bin noch nicht einmal mit dem hier fertig.«
    »Sie kann es nicht«, bemerkte der Lakai. »Ihre Mutter hat ihr nie das Lesen beigebracht.«
    Die Magd kniff ihn fest in seinen livrierten Hintern. »Aber sie hat mir ein paar andere Dinge beigebracht, nicht wahr, Mac?«
    Als sie sich vor Gelächter nicht mehr halten konnten, reichte die Köchin ein billiges

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